Teilnehmerinnen und Teilnehmer demonstrieren in der Innenstadt während eines Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft Verdi hat im öffentlichen Dienst im Norden zu Warnstreiks aufgerufen. Verdi fordert in der Tarifrunde im öffentlichen Dienst 2025 acht Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. 3 min
Audio: Warnstreiks im Öffentlichen Dienst werden vor der Wahl ausgeweitet Bildrechte: picture alliance/dpa | Marcus Brandt
3 min

Auswirkungen in allen Bereichen des Öffentlichen Lebens zu erwartet

MDR AKTUELL Do 20.02.2025 06:05Uhr 02:54 min

https://www.mdr.de/mdr-aktuell-nachrichtenradio/audio/audio-2869866.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Öffentlicher Dienst Auswirkungen der Streiks auf Bundestagswahl möglich, aber unwahrscheinlich

20. Februar 2025, 15:06 Uhr

Die Tarifgespräche für den Öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen waren am Dienstag ergebnislos vertagt worden. Deshalb wollen die Gewerkschaften Verdi und der Deutsche Beamtenbund die Warnstreiks und Protestaktionen noch vor der Wahl auf neue Regionen und Branchen ausweiten. Erst Mitte März wird weiterverhandelt.

Es geht um acht Prozent mehr Geld, dazu fordert Verdi unter anderem drei zusätzliche Urlaubstage. Die Arbeitgeberseite hat bisher noch kein Angebot vorgelegt.

Und das nicht ohne Grund, sagt Karin Welge, Präsidentin der Vereinigung Kommunaler Arbeitgeber: "Wenn alleine die linearen Forderungen der Gewerkschaften schon knapp 15 Milliarden betragen und der Forderungskatalog insgesamt weit mehr als 20 Forderungen umfasst, dann müssen wir an jede Einzelforderung zunächst einmal ein Preisschild machen, damit wir dann die Dinge addieren." Ohne Zahlen könne man noch kein verbindliches Angebot vorlegen.

Die Gewerkschaft Verdi kritisiert dagegen, dass sich die Arbeitgeber noch nicht einmal die Mühe gemacht hätten, die bereits vorgelegten Zahlen zu prüfen.

Erzieherinnen und Erzieher in Dresden bei einer Streik-Demo 1 min
Bildrechte: mdr
1 min

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen weiter. In Dessau und Dresden werden Kitas bestreikt. Hintergrund ist die zweite ergebnislose Tarifrunde zwischen den Gewerkschaften und den kommunalen Arbeitgebern.

MDR FERNSEHEN Do 20.02.2025 12:12Uhr 00:29 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/video-streik-oeffentlicher-dienst-kitas-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Ausweitung der Warnstreiks geplant

Deshalb soll es in den kommenden Tagen massive Warnstreiks geben, sagt Verdi-Fachbereichsleiter Paul Schmidt. Dafür wolle man noch stärker in die Landkreise gehen und weitere Branchen mit einbeziehen: "Ob es eine Kinderbetreuung ist, die Stadtreinigung, Müllabfuhr, wieder Wasserstraßen, möglicherweise der Luftverkehr – das wird für alle Bürgerinnen und Bürger zu sehen und zu spüren sein." Wo und wie lange gestreikt wird, will die Gewerkschaft jeweils kurzfristig vorab bekanntgeben.

Das halte auch der Deutsche Beamtenbund (dbb) so, sagt dbb-Verhandlungsführer Volker Geyer: "Das wird überall in Deutschland sein, in den unterschiedlichsten Bereichen, ob das Bürgerämter sind, ob das der Straßenbetriebsdienst ist, ob das die Bundesagentur für Arbeit ist, ob es Kitas sind" – eben der gesamte Öffentliche Dienst im kommunalen Bereich und im Bundesbereich.

Der Druck auf die Arbeitgeber solle noch vor der Wahl am kommenden Sonntag deutlich erhöht werden, sagt Verdi-Sprecher Paul Schmidt: "Die Bundestagswahl hat eine ganz große Bedeutung für diese Tarifrunde, weil es dort auch um eine Richtungsentscheidung gehen wird. Also um die Frage, wie die Kommunen finanziell ausgestattet sind und welche Handlungsfähigkeit sie in der laufenden Tarifrunde und auch zukünftig haben."

Störung der Bundestagswahl unwahrscheinlich

Auch der Ablauf der Bundestagswahl könnte von Warnstreiks betroffen sein: "Theoretisch ist das natürlich möglich, auch eine Bundestagswahl zu stören, wobei das nicht unser Ablauf ist." Die Demokratie – und die Wahl sei ein wichtiger Bestandteil davon – sei ihnen extrem wichtig, bekräftigt Schmidt. "Aber wenn wir die Beschäftigten – etwa einer Stadtverwaltung – zum Streik aufrufen, könnte es sein, dass sich auch die Kolleginnen und Kollegen einer Briefwahlstelle beteiligen."

Auch Volker Geyer vom dbb hält Störungen im Ablauf der Wahl für möglich aber nicht für wahrscheinlich: "Ja, theoretisch. Aber wir wollen das nicht und wir werden das nicht tun. Da muss sich niemand Sorgen machen. Unser Streik wird keinerlei Auswirkungen auf die Bundestagswahl haben."

Die nächste  Verhandlungsrunde soll am 14. und 15. März stattfinden. Verläuft auch die ergebnislos, könnte über flächendeckende und unbefristete Streiks abgestimmt werden.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 20. Februar 2025 | 06:05 Uhr

Mehr aus Wirtschaft

EIne Krette aus Zahrädern ist unterbrochen, weil ein Rad herausgebrochen wurde 2 min
Bildrechte: MDR DATA
2 min 20.02.2025 | 13:05 Uhr

Wenn es um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland geht ist für viele Unternehmen klar: Ohne Zuwanderung ist das Fachkräfteproblem nicht zu lösen. Christof Stumptner hat eine Firma bei Grimma besucht.

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Do 20.02.2025 13:05Uhr 02:16 min

https://www.mdr.de/sachsenradio/audio-unternehmensgipfel-weltoffenes-sachsen-migration-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Mehr aus Deutschland