Streit um Kohleabbau Kemfert: Lützerath schädigt Image Deutschlands als Klimaschützer
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12. Januar 2023, 14:54 Uhr
Die Klimaökonomin Claudia Kemfert ist für einen Stopp des geplanten Kohleabbaus in Lützerath. Deutschland verspiele ansonsten seine Glaubwürdigkeit als Klimaschützer, sagte sie in ihrem Podcast bei MDR AKTUELL.
Die Klimaökonomin Claudia Kemfert ist für einen Stopp des geplanten Kohleabbaus im nordrhein-westfälischen Lützerath. Die Wirtschaftswissenschaftlerin begründete das im Podcast von MDR AKTUELL mit den Klimafolgen der Kohleverstromung, aber vor allem auch mit dem Imageschaden, den Deutschland jetzt erleidet. Lützerath sei zum Symbol des Klimaprotests geworden "und das wird auch nicht enden".
Kemfert betonte "Die Bilder, die jetzt schon um die Welt gehen, ist nicht Deutschland als Klimaschützer", sondern sie zeigten Demonstranten vor Kohlebaggern. Deutschland sollte lieber mit Bildern von Windrädern von sich reden machen.
Bedenken wegen Glaubwürdigkeit
Kemfert sagte, viele Klima-Wissenschaftler weltweit seien bestürzt. Sie bekomme "täglich so viele Mails mit entsetzten Nachfragen". Mit dem, was gerade in Lützerath passiere, verspiele Deutschland "seine Glaubwürdigkeit als Vorreiter für den Klimaschutz" auf der internationalen Bühne. "Das ist katastrophal und das sollte man wirklich vermeiden."
Die Klimaökonomin appellierte an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen und die Bundesregierung, den Konflikt in Lützerath so schnell wie möglich zu beenden, um eine weitere Eskalation zu verhindern.
MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 11. Januar 2023 | 08:00 Uhr