Weihnachtsansprache Steinmeier ruft nach Magdeburg-Anschlag zum Zusammenhalt auf
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24. Dezember 2024, 10:51 Uhr
Zu Weihnachten ruft Bundespräsident Steinmeier zu Zusammenhalt auf. Nach dem Anschlag von Magdeburg liege ein "dunkler Schatten" über dem Fest. Hass und Gewalt dürften aber nicht das letzte Wort haben. "Lassen wir uns nicht auseinandertreiben", appellierte er an die Menschen im Land.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach dem Anschlag von Magdeburg die Menschen in Deutschland zum Zusammenhalt aufgerufen. In seiner Weihnachtsansprache sagte Steinmeier, Hass und Gewalt dürften nicht das letzte Wort haben. "Lassen wir uns nicht auseinandertreiben. Stehen wir zusammen", rief er die Bürgerinnen und Bürger auf.
Magdeburg-Anschlag überschattet diesjährige Weihnachten
Über diesem Weihnachtsfest liege ein "dunkler Schatten". Es herrsche Trauer, Schmerz, Entsetzen und Fassungslosigkeit über das, was in Magdeburg geschehen sei. Vielen Menschen werde das Herz schwer sein an diesem Weihnachtsfest. Viele seien aufgewühlt und verunsichert, hätten vielleicht auch Angst. "All diese Gefühle sind verständlich. Aber sie dürfen uns nicht beherrschen, und sie dürfen uns nicht lähmen", sagte der Bundespräsident.
Sie sind mit Ihrem Schmerz nicht allein.
Wegen des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am Freitag mit fünf Toten und mehr als 200 Verletzten nahm Steinmeier seine bereits vorab aufgezeichnete Weihnachtsansprache neu auf. Sie wird am 1. Weihnachtstag ausgestrahlt.
"Sie sind mit Ihrem Schmerz nicht allein", versicherte Steinmeier den Betroffenen und Angehörigen. "Die Menschen überall in unserem Land fühlen und trauern mit Ihnen."
Entscheidung zu Neuwahlen am 27. Dezember
Mit Blick auf das Scheitern der Ampel-Koalition sagte Steinmeier, dies sei "nicht das Ende der Welt, sondern ein Fall, für den dieses Grundgesetz Vorsorge getroffen hat". Die Entscheidung über die Auflösung des Bundestags und über Neuwahlen werde er mit Sorgfalt treffen. Seine Entscheidung will Steinmeier am 27. Dezember bekanntgeben.
In Krisen auf Stärken besinnen
Angesichts zahlreicher Krisen und Herausforderungen rief Steinmeier die Menschen in Deutschland auf, sich auf die Stärken zu besinnen. Er nannte Gemeinsinn und Tatkraft, Ideenreichtum und Fleiß, Mut und Ehrgeiz sowie Vertrauen in uns selbst. All dem begegne er fast täglich und sei überzeugt: "All das wird uns Wege in die Zukunft immer wieder neu öffnen."
Steinmeier dankte auch den vielen ehrenamtlich Engagierten, die "unserem Land Wärme und ein freundliches Gesicht" gäben. Jungen Menschen machte er Mut, sie würden an vielen Stellen "geradezu händeringend gesucht". Eltern und Großeltern rief er dazu auf, sich keine Sorgen zu machen. Er sei überzeugt, die jungen Menschen würden ihren Weg gehen.
dpa, epd (rnm)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 24. Dezember 2024 | 09:00 Uhr