Hochwasser-News Lage stabilisiert sich weitgehend – Stadt Dresden senkt Alarmstufe ab
Hauptinhalt
30. Dezember 2023, 03:58 Uhr
Die Hochwasser-News sind beendet.
- Dresdner Zirkus darf doch am Elbufer bleiben.
- In Dresden gilt nicht mehr die Alarmstufe 3.
- Für Windehausen in Nordthüringen ist die Gefahreninformation aufgehoben.
- Das Hochwasser der Elbe gefährdet Wild- und Weidetiere.
Die aktuellen Pegelstände finden Sie hier:
01:30 Uhr | Hochwasser-News beendet
Wir beenden die Hochwasser-News und halten Sie auf unserer Website sowie in der App über die Lage auf dem Laufenden.
23:50 Uhr | Hochwasserlage in Niedersachsen weiter kritisch
Die Hochwasser-Lage bleibt in einigen Regionen Niedersachsens wie Meppen und Verden kritisch. Für Celle und die Gemeinde Winsen/Aller verwiesen die Behörden auf besondere Gefahren. So könne die die Versorgung mit Energie und das Mobilfunknetz ausfallen. Experten warnen insbesondere vor Stromschlaggefahr in überfluteten Räumen wie etwa einem Keller.
Unterdessen helfen Bundespolizei und Marine helfen mit je einem Hubschrauber im Hochwassergebiet in Hatten bei Oldenburg. Eine Sprecherin der Bundespolizei erklärte, ihr Helikopter bringe besonders große Sandsäcke zu den Deichen. Vom Führungskommando der Bundeswehr hieß es, der Marinehubschrauber erstelle ein Lagebild. In ganz Niedersachsen sind nach offiziellen Angaben etwa 100.000 Kräfte von Technischem Hilfswerk und Feuerwehren in den Hochwassergebieten im Dauereinsatz.
21:15 Uhr | Lage am Stausee Kelbra stabil
Der Stausee Kelbra ist weiter an seiner Kapazitätsgrenze. Die Situation für den Ort Thürungen unterhalb des Stausees hat sich durch die Öffnung des Deichs an der Helme bei Mönchpfiffel-Nikolausrieth zwar etwas entspannt. Eine Entwarnung gibt es jedoch noch nicht.
20:24 Uhr | Zirkus in Dresden startet mit Vorführungen – trotz Auflage
Der Dresdner Weihnachtscircus hat seine Ankündigung wahr gemacht und für Besucher am Freitagvormittag wieder eine Vorstellung gegeben. Eigentlich hatte die Stadt Dresden vom Zirkus gefordert, das Areal nahe der Elbe zu räumen.
20:06 Uhr | Lage in Windehausen normalisiert sich weiter
Im Heringer Ortsteil Windehausen im Landkreis Nordhausen hat sich die Lage vor dem Jahreswechsel weiter normalisiert. Der Bürgermeister von Heringen, Matthias Marquardt, sagte am Freitag, das Grundwasser gehe immer weiter zurück. Die Aufräumarbeiten und die Aufnahme der Schäden seien im Gange, jedoch seien noch nicht alle Keller wieder trocken. Für die Einwohner war auch am Freitag noch ein Bus-Pendelverkehr eingerichtet, um den Ort während der Aufräumarbeiten von Privatfahrzeugen zu entlasten.
Am Samstag soll nach Angaben des Bürgermeisters aber wieder Normalität einkehren. Neue Probleme in Windehausen wegen prognostizierter neuer ergiebiger Regenfälle im Südharz erwarte er nicht, sagte Marquardt.
19:27 Uhr | Ramelow: Neue Strategien beim Hochwasserschutz
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow fordert neue Lösungen, um zukünftig besser gegen Hochwasser gewappnet zu sein. "Die klassischen Hochwasser ergaben sich immer aus Fließgewässern. Die alte Weisheit, dass man dagegen hohe Deiche errichten muss, bringt uns jetzt aber nicht weiter", sagte Ramelow dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Deiche alleine würden keinen ausreichenden Schutz bieten. "Wir brauchen stattdessen Flächen, auf denen Wasser über eine längere Zeit stehen kann", erklärte Ramelow.
Aus seiner Sicht sind die aktuellen Überschwemmungen in Deutschland eine Folge des Klimawandels. "Die normalen Jahreszeiten gibt es so nicht mehr. Der erste Schnee kam viel zu früh. Und jetzt sitzen wir bei Temperaturen von zehn Grad plus." Der Linken-Politiker hält auch andere Maßnahmen bei der Städteplanung für erforderlich. "Wir werden viel mehr mit Speichern arbeiten müssen", sagte Ramelow dem RND. Das, was im Herbst und Winter an Niederschlägen herunterkomme, fehle im Sommer in Zeiten, in denen es lange nicht regne.
17:49 Uhr | Zirkus darf jetzt doch am Elbufer bleiben
Der Dresdner Weihnachtscircus darf doch an seinem Platz am Elbufer bleiben. Die Dresdner Umweltdezernentin Eva Jähnigen erklärte, da sich die Hochwasserlage leicht entspanne, wäre eine Räumung nun unverhältnismäßig. "Uns als Stadtverwaltung bleibt die Aufgabe, die entstandene, hochriskante Situation auszuwerten", sagte Jähnigen. Die Stadt müsse sich darauf verlassen können, dass der Platz im Hochwasserfall geräumt werde.
17:19 Uhr | Zirkus geht juristisch gegen Räumungsandrohung vor
Der Dresdner Weihnachtscircus hat gegen die Stadt Dresden eine einstweilige Anordnung im Eilverfahren beantragt. Eine Antwort werde vom Gericht bis Sonnabend erwartet. Die Stadt Dresden hatte wegen der erwarteten Erhöhung des Pegels in Dresden den Zirkus ein Ultimatum bis Donnerstag 18 Uhr gestellt, das Zelt abzubauen und den Platz am Elbufer zu räumen. Dieser Aufforderung kam der Zirkus nicht nach.
16:52 Uhr | Hochwasser gefährdet Wild- und Weidetiere
Das Hochwasser der Elbe gefährdet Wild- und Weidetiere auch in Sachsen-Anhalt. Während der Höchststand am Sonntag in Magdeburg erwartet wird, passiert der Hochwasserscheitel bereits am Freitag die Stadt Aken im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Wie Dessaus Kreisjägermeister Michael Mitsching MDR SACHSEN-ANHALT sagte, sind vielerorts die Auen an Elbe und Mulde überflutet. In den kleinen Wäldern stehe das Wasser. Wildschweine, Rehe, Hasen und Kleintiere seien aufgescheucht.
Mitsching sagte, die Tiere hätten ihren schützenden Unterschlupf verloren und seien in Panik. Für Autofahrer gelte besondere Vorsicht. Hundebesitzer sollten bei Spaziergängen ihre Vierbeiner anleinen, damit die Wildtiere zur Ruhe kämen. Auch für Weidetiere kann Hochwasser zur Gefahr werden. So hat die Dessauer Feuerwehr gerade erst 45 Schafe gerettet, die vom Wasser eingeschlossen waren.
15:41 Uhr | Dresden senkt Hochwasser-Alarmstufe ab
Das Dresdner Umweltamt hat die ausgerufene Alarmstufe 3 für die Elbe aufgehoben. Die Alarmstufe 2 bleibt wegen des weiterhin hohen Wasserstandes bis voraussichtlich 1. Januar bestehen, wie das Umweltamt mitteilte. Derzeit beträgt der Wasserstand der Elbe am Pegel Dresden 5,79 Meter. Die Stadt hatte die Alarmstufe 3 am Dienstagabend vorsorglich ausgerufen, da man damit rechnete, der Pegel würde die Sechs-Meter-Marke schnell übersteigen.
Der Abbau des Flutschutztores Weißeritzstraße, der am Morgen begonnen wurde, ist den Angaben zufolge nun abgeschlossen. Die Kreuzung Weißeritzstraße/Ostra-Ufer/Pieschener Allee ist wieder befahrbar. Die Sportanlagen im Ostragehege bleiben laut Stadtverwaltung bis zum 7. Januar gesperrt. Die Felder für Volleyball, Basketball und Badminton sowie die Fitness- und Spielgeräte auf der Pieschener Allee können hingegen wieder genutzt werden, ebenso die Parkplätze P1 bis P3. Für die Besucher des öffentlichen Eislaufens gebe es keine Einschränkungen.
15:15 Uhr | Kyffhäuserkreis: Lage in Gemeinde wird angespannt bleiben
Die Hochwasserlage in der Gemeinde Mönchpfiffel-Nikolausrieth wird sich wohl nicht schnell beruhigen. Nach Angaben des Krisenstabs wird die Lage vermutlich noch über Wochen hinweg angespannt bleiben. Verantwortlich dafür seien die dauerhaften Zuflüsse aus dem 20 Kilometer östlich gelegenen Staubecken Kelbra in die Helme, sagte die Landrätin des Kyffhäuserkreises, Antje Hochwind-Schneider, MDR THÜRINGEN. Helfer von Feuerwehr und Katastrophenschutz seien deshalb dauerhaft in Bereitschaft.
12:22 Uhr | Wildtier-Stiftung warnt vor Hochwasser-Tourismus
Die deutsche Wildtier-Stiftung hat vor Hochwasser-Tourismus gewarnt. Die Stiftung erklärte, zahlreiche Tiere flöhen in hoch gelegene Gebiete wie Deiche. Wenn Schaulustige auf Hügeln und Deichen spazieren gingen, würden Rehe, Hasen und andere Wildtiere ins Wasser zurückgetrieben.
11:08 Uhr | Gefahreninformation für Windehausen aufgehoben
Die amtliche Gefahreninformation für die Einwohner von Windehausen in Nordthüringen ist aufgehoben worden. Bereits gestern hatte Heringens Bürgermeister Matthias Marquardt erklärt, er habe die Anordnung zur Evakuierung von Windehausen aufgehoben. Nachdem Stromversorgung und Abwasserentsorgung wieder funktionierten, seien die Evakuierungsgründe weggefallen.
Update 09:06 Uhr | Hochwasserlage im Kyffhäuserkreis stabilisiert sich
Nach der Öffnung des Helme-Deichs an der Landesgrenze von Thüringen und Sachsen-Anhalt ist die Lage unter Kontrolle. Das teilte der stellvertretende Sprecher des Kyffhäuserkreises, Martin Pollack, MDR AKTUELL mit. Das Wasser könne westlich und südwestlich von Mönchpfiffel-Nikolausrieth auf Ackergelände ablaufen.
Auch nach Ansicht des Thüringer Umweltministeriums hat sich Hochwasserlage im Kyffhäuserkreis stabilisiert. Staatssekretär Burkhard Vogel sagte MDR THÜRINGEN, die Pegelstände der Helme seien zwar weiterhin hoch, der Deich des Flusses sei aber nicht überspült worden.
Am Donnerstagabend war der Deich nördlich von Mönchpfiffel-Nikolausrieth geöffnet worden, um den Wasserstand zu senken und die Orte Mönchpfiffel-Nikolausrieth, Kalbsrieth und Heygendorf vor einer Überschwemmung zu schützen.
Der Pegelstand der Helme war in den letzten Tagen stark angestiegen, weil aus der randvollen Talsperre Kelbra in Sachsen-Anhalt Wasser in den Fluss abgelassen werden muss.
07:06 Uhr | Hochwasserscheitel in Dresden bleibt unter 6 Metern
Der Hochwasserscheitel der Elbe erreicht heute Dresden. Die Umweltbürgermeisterin der Stadt, Eva Jähnigen, sagte MDR AKTUELL, der Pegelstand werde knapp unter 6 Metern bleiben. Wenn das Hochwasser zurückgehe, könne man die Warnstufe 3 wieder aufheben.
In der Nacht lag der Elbepegel in Dresden bei 5,95 Meter. Stromabwärts in Magdeburg wird der Hochwasserscheitel am Wochenende erwartet. Oberbürgermeisterin Simone Borris rechnet aber nur in flussnahen Bereichen wie dem Stadtpark Rotehorn mit Überschwemmungen.
Die Hochwasser-Lage am 28. Dezember
21:30 Uhr | Elbe in Dresden erreicht Sechs-Meter-Marke erst Freitagmorgen
Die Landeshochwasserzentrale Sachsen erwartet, dass die Sechs-Meter-Marke der Elbe in Dresden erst am Freitagmorgen überschritten wird. Mit maximal 6,01 Meter werde dies aber nur sehr geringfügig ausfallen. Am Donnerstagabend sollte die Sechs-Meter-Marke knapp erreicht werden. Am Freitag rechnen Hydrologen auch für die Elbe mit einem Rückgang der Wasserstände. In den anderen sächsischen Flüssen fielen diese bereits am Donnerstag wieder ab.
20:23 Uhr | Helme-Deich im Kyffhäuserkreis ist geöffnet
Der Helme-Deich rund einen Kilometer nördlich von Mönchpfiffel-Nikolausrieth im Kyffhäuserkreis ist geöffnet. Wie Bürgermeister André Schlegel dem MDR sagte, fließt das Wasser des Flusses Helme kontrolliert auf die Felder ab. Der Pegel sei nicht weiter angestiegen. Durch das Öffnen sollte der Helme-Deich in Sachsen-Anhalt entlastet werden. Thüringens Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel erklärte, der Deich werde in den Nachstunden weiterhin stichprobenartig kontrolliert, damit der Durchlauf nicht verstopfe.
19:25 Uhr | Evakuierung in Windehausen aufgehoben
Die Bewohner des zur Stadt Heringen gehörenden Windehausen können nach dem Hochwasser in ihre Häuser zurückkehren. Heringens Bürgermeister Matthias Marquardt sagte, er habe die Anordnung zur Evakuierung aufgehoben. Nachdem Stromversorgung und Abwasserentsorgung wieder funktionierten, seien die Evakuierungsgründe weggefallen. Für Ortsfremde gelte weiterhin ein Betretungsverbot. Die Einwohner sollten zunächst keine eigenen Fahrzeuge, sondern Pendelbusse nutzen. Von 18 bis 20 Uhr können Bewohner den Ort kurzzeitig befahren und sie auch auf ihrem Grundstück abstellen. Straßen und Plätze sollen weiterhin für Feuerwehrleute freigehalten werden.
18:12 Uhr | Hochwasserzentrale Sachsen weist Vorwürfe wegen Warnungen zurück
Die Landeshochwasserzentrale Sachsen hat Vorwürfe zurückgewiesen, sie hätte falsche Vorhersagen zum Mulde-Hochwasser geliefert. Der Hydrologe Andi Philipp sagte MDR AKTUELL, die Abweichungen hätten nicht wie in der Presse kolportiert 1,50 Meter betragen. In Colditz sei der Scheitel der Welle 38 Zentimeter höher ausgefallen als in der Prognose, in Golzern 69 Zentimeter. Das seien Abweichungen von neun und 13 Prozent. Die Vorhersage sei schwierig gewesen, da Wasser aus der Schneeschmelze messtechnisch nicht so erfasst werden könne wie Niederschläge. Das Abtauen im Hügelland habe aber einen großen Anteil zum Hochwasser beigetragen.
Philipp sah eher Probleme bei der Kommunikation vor Ort, wo die Behörden für die Ausrufung von Schutzmaßnahmen zuständig seien. In Grimma sei es zum Beispiel problemlos gelaufen, da habe man die entsprechenden Maßnahmen hochgefahren und sei auf der sicheren Seite gewesen. In der Leipziger Volkszeitung hatten Bürgermeister aus überschwemmten Orten der Hochwasserzentrale vorgeworfen, sie seien zu spät informiert worden.
Update 17:29 Uhr | Helme-Deich in Thüringen wird geöffnet
An der Landesgrenze von Thüringen und Sachsen-Anhalt hat die gezielte Öffnung des Helme-Deichs begonnen. Damit sollen die durchweichten Dämme entlastet und eine Überflutung des Ortes Mönchpfiffel-Nikolausrieth im Kyffhäuserkreis verhindert werden. Nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz wird dafür auf mehreren Metern Länge die Deichkrone abgetragen. Durch den Durchlass solle dann Wasser über Felder in einen Flutgraben im thüringischen Kalbsrieth fließen.
Nach Angaben des Thüringer Innenministers Georg Maier war über die Maßnahme zuvor mit den Behörden aus Sachsen-Anhalt beraten worden. Das gezielte Ablassen der Talsperre Kelbra habe zu den Problemen im Raum Artern geführt. Dort steige am Unterlauf der Helme der Wasserstand stetig an. Das Landratsamt des Kyffhäuserkreises erklärte, auch der Ort Heygendorf sei durch die Wassermassen gefährdet. Die Lage sei dort aber noch nicht kritisch.
16:20 Uhr | Wie sich Mitteldeutschland vor Hochwasser schützt
Aktuell drohen wieder große Überschwemmungen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – wie schon häufiger in der Geschichte. Dagegen wurden teilweise ausgeklügelte Strategien entwickelt. Welche das sind, erfahren Sie im folgenden Artikel von MDR WISSEN.
13:19 Uhr | Thüringen erwägt Helme-Deich-Öffnung
Der Helme-Deich bei der Talsperre Kelbra droht zu brechen. Wie das Thüringer Innenministerium MDR AKTUELL mittteilte, ist dadurch der Ort Mönchpfiffel-Nikolausrieth im Kyffhäuserkreis bedroht. Derzeit berate man mit den Behörden in Sachsen-Anhalt, ob der Deich gezielt geöffnet werde. Das Wasser würde dann Richtung Thüringen ablaufen.
11:35 Uhr | Hydrologen: Wasserstände in Sachsen fallen wieder
Die Wasserstände in den sächsischen Flüssen fallen wieder - mit einer Ausnahme. Für die Elbe rechnen die Hydrologen nach der jüngsten Prognose erst am Freitag mit einem Rückgang, wie ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) am Donnerstag sagte. Es werde nur örtlich geringer Regen erwartet, im tschechischen Einzugsgebiet der Elbe bis Freitag weder Niederschläge noch Schneeschmelze. Aktuell werden dort nur noch leicht steigende bis gleichbleibende Wasserstände beobachtet.
Ab Freitag dann soll der Wasserstand in der Elbe von der Grenze in Schöna her sinken - und später auch in Dresden und Riesa. Für den Pegel Schöna wird noch bis zum Abend ein leichter Anstieg der Wasserhöhe bis etwas oberhalb der Alarmstufe 3 (6 Meter) erwartet. Aktuell waren es dort 6,39 Meter, am Pegel Dresden 5,91 Meter. Dort werde voraussichtlich am Abend die Sechs-Meter-Marke knapp erreicht.
11:25 Uhr | Schaulustige versammeln sich zur Öffnung des Wehres
In Sachsen-Anhalt ist damit begonnen worden, das Pretziener Wehr zu öffnen. Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann sagte: "Die intensiven Regenfälle in den vergangenen Wochen haben landesweit zu einem deutlichen Anstieg der Flusspegel geführt, so dass zehn Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser erstmalig wieder das Pretziener Wehr gezogen werden muss." Durch diesen Schritt werden laut Landesbetrieb für Hochwasserschutz die umliegenden Gemeinden von den hohen Wasserständen entlastet. Die Anlage führt nun etwa ein Drittel des Elbewassers in einem 21 Kilometer langen Kanal um Magdeburg und Schönebeck herum. Anschließend münde der Kanal wieder in der Elbe.
MDR-Informationen zufolge haben sich Hunderte Schaulustige zur Öffnung des Wehres versammelt. Derzeit verzögert sich demnach das weitere Ziehen des Wehres, weil offenbar noch mehrere Fahrzeuge im Flutungsbereich stehen.
11:20 Uhr | Windehausen: Bewohner können zurück in ihre Häuser
Die Bewohner des Ortes Windehausen können nach dem Hochwasser in ihre Häuser zurückkehren. Vom Industriegebiet Goldene Aue ist ein Shuttle-Service in den Ort eingerichtet. Das geht aus einer offiziellen Mitteilung der Stadt Heringen/Helme über die Notfall-Informationsapp Nina hervor. Von 18 bis 20 Uhr können Bewohner des Ortes mit ihren Fahrzeugen den Ort kurzzeitig befahren und sie auch auf ihrem Grundstück abstellen. Straßen und Plätze sollen weiterhin für Einsatzkräfte freigehalten werden. Bis 18 Uhr bleibt ein selbständiges Befahren und Betreten des Ortes verboten. Die Fahrt in den Ort ist nach offiziellen Angaben ausschließlich von der Anschlussstelle der A38 möglich.
Update 10:30 Uhr | Pretziener Wehr in Sachsen-Anhalt geöffnet
Um Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg vor Überschwemmungen zu schützen, ist am Donnerstagvormittag das Pretziener Wehr gezogen worden. Das etwa 135 Meter lange Wehr war zuletzt im Juni 2013 geöffnet worden. Auch jetzt soll es dafür sorgen, dass ein Drittel des Elbwassers in einen 21 Kilometer langen Kanal fließt, um Schönebeck, Magdeburg und andere Orte in den Elbniederungen herum, bis es wieder in die Elbe fließt.
Dafür wird ein Abschnitt der Bundesstraße 246a voll gesperrt. Das Gebiet könne nur großräumig über Magdeburg oder Dessau umfahren werden, weil Kreis- und Gemeindestraßen in dem Bereich ebenfalls gesperrt werden, wie der Salzlandkreis am Donnerstag mitteilte. Von der B246a ist der Abschnitt des Umflutkanals zwischen "Alte Fähre" und dem Ortseingang Pretzien von der Sperrung betroffen. Wie lange die Sperrung nötig ist, hänge von der Hochwasserlage ab, hieß es.
Die Direktorin des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), Martina Große-Sudhues, sagte dem MDR, immerhin habe sich die Situation im Land nicht weiter verschärft. Die Böden könnten aber kaum mehr Wasser aufnehmen. Dennoch sei an der Talsperre Kelbra im Landkreis Mansfeld-Südharz soweit alles unter Kontrolle. Mit Blick auf die Elbe bei Magdeburg erklärte die LHW-Direktorin, man rechne am Wochenende mit dem Scheitel des Elbehochwassers.
08:36 Uhr | Tiefausläufer bringt neuen Regen nach Mitteldeutschland
Die vom Hochwasser geplagten Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen müssen mit weiteren Niederschlägen rechnen. Ein Tiefausläufer von Nordwesten her bringe in der Nacht zu Freitag vereinzelte Schauer, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes am Donnerstag. Zunächst regnet es demnach in Sachsen-Anhalt, am Freitagmorgen im Eichsfeld in Thüringen und im Südharz. Im Laufe des Tages zögen die Schauer dann ostwärts und damit auch nach Sachsen, sagte der Experte. Große Regenmengen seien dort aber nicht zu erwarten.
07:20 Uhr | Elbe-Pegel in Sachsen steigen noch
Das Landeshochwasserzentrum Sachsen teilte am Morgen mit, der Elbe-Pegel in Dresden sei in der Nacht um zwei Zentimeter gestiegen, derzeit liegt er bei 5,90 Meter. Eigentlich hatte das Hochwasserzentrum am Morgen mit sechs Metern gerechnet. Die Dresdner Stadtverwaltung hatte bereits gestern vorsorglich die Hochwasser-Alarmstufe drei ausgerufen.
Am Pegel Schöna wurden 6,35 Meter und am Pegel Riesa 6,49 Meter gemessen. In Torgau hat die Elbe einen Wasserstand von 6,33 Meter.
06:30 Uhr | Kurzzeitig Entspannung dank Regenpause am Donnerstag
Am Donnerstag soll es nach der Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Deutschland weitgehend trocken bleiben. Dadurch könnte sich die Hochwasserlage an manchen Flüssen auch in Mitteldeutschland etwas entspannen. Allerdings steigt die Gefahr kräftigerer Niederschläge laut DWD dann wieder, vor allem im Westen und Nordwesten der Republik.
Die Hochwasser-Lage am 27. Dezember
Während sich die Lage in einigen der betroffenen Hochwassergebiete Mitteldeutschlands entspannt, stehen in anderen Regionen die kritischen Momente erst noch bevor. So bereitet man sich etwa in Dresden auf den steigenden Elbepegel vor. Ein Überblick über die Hochwasserlage bei MDR AKTUELL.
21:54 Uhr | Vorstufe zum Katastrophenalarm und Deichriss bei Bremen
In der niedersächsischen Gemeinde Lilienthal bei Bremen ist ein Deich gerissen. Nach Angaben der örtlichen Feuerwehr wird der betroffene Bereich geräumt. Anwohner wurden in Notunterkünfte gebracht. Wegen der angespannten Hochwassersituation in dem Ort an den Flüssen Wörpe und Wümme stellte der Landkreis Osterholz zuvor das sogenannte "außergewöhnliche Ereignis" fest. Dies ist eine Vorstufe des Katastrophenalarms, durch die überörtliche Einsatzkräfte angefragt und eingesetzt werden können.
19:40 Uhr | Rekord-Niederschläge im Dezember sorgten für Hochwasserlage
Das Hochwasser hält Mitteldeutschland weiter in Atem. Wie der aktuelle Stand ist und wie es zu den örtlichen Überflutungen kommen konnte, erklärt MDR-Meteorologe Jörg Heidermann anhand der Rekord-Niederschläge im Dezember. Immerhin: Niederschlagsmengen wie in den zurückliegenden Tagen und Wochen werden vorerst nicht mehr erwartet. Mehr Details im "Wetter für 3".
19:25 Uhr | Sachsen-Anhalt rechnet nicht mit Pegelständen wie 2002 und 2013
Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz Sachsen-Anhalt rechnet aktuell nicht mit Pegelständen der Elbe wie bei den Rekord-Hochwassern 2002 oder 2013. Der Landrat des Jerichower Landes, Steffen Burchhardt, bezeichnete die Lage dennoch als ernst. Die Deichertüchtigungen der letzten Jahre würden nun ihre "Feuertaufe" erhalten. Die Alarmstufe 2 werde "sehr wahrscheinlich" überschritten, Alarmstufe 3 sei "jedoch aktuell nicht prognostiziert".
Burchhardt sagte aber, er sei sicher, dass die Situation gut beherrschbar und der Schutz der Bevölkerung gewährleistet sei. Auch die noch nicht abgeschlossenen Baumaßnahmen an den Deichen stellten die Einsatzkräfte vor keine gesonderte Herausforderung. Die Bewohner seien aufgefordert, die Hochwasserschutzanlagen nicht unnötig zu betreten und Einsatzkräfte nicht zu behindern.
17:50 Uhr | Stadt Heringen richtet Spendenkonto ein
Die Stadt Heringen hat bei der Kreissparkasse Nordhausen ein Spendenkonto eingerichtet. Dort kann für die Flutopfer im Ortsteil Windehausen gespendet werden. Private Initatoren hatten bereits am ersten Weihnachtsfeiertag über Facebook eine Spendenplattform eröffnet. Dort gingen bislang rund 20.000 Euro ein.
17:06 Uhr | Haseloff dankt Einsatzkräften
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff ist wegen des Hochwassers zur Talsperre Kelbra im Landkreis Mansfeld-Südharz gereist. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT, das Ausmaß der Wassermassen erschüttere ihn. Es seien historische Höchststände erreicht. Zugleich dankte der Ministerpräsident allen Einsatzkräften. "Sie leisten professionelle Arbeit." Jetzt gehe es darum, die Lage weiter zu kontrollieren und die Talsperre stabil zu halten, sagte Haseloff. Er habe aber ein gutes Gefühl, dass dies gelinge. "Wir hoffen auf eine Wetterbesserung."
16:38 Uhr | Niedersachsen: "Das Schlimmste ist überstanden"
Die Hochwasserlage in Niedersachsen ist weiter angespannt. Eine Sprecherin vom Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz sagte, das Schlimmste sei überstanden, "aber es ist noch nicht vorbei". Vor allem an der Mittelweser und an den Oberläufen von Aller, Leine und Oker sei mit weiter steigenden Pegelständen zu rechnen. Die Stadt Rinteln an der Weser hat die Evakuierung einer Straße wegen drohender Überschwemmung aufgehoben. Der Serengeti-Park Hodenhagen nördlich von Hannover ist nach eigenen Angaben überflutet und teilweise gar nicht oder nur noch mit Unimogs oder Traktoren zu erreichen.
16:34 Uhr | Magdeburg richtet Hochwasser-Stab ein
Die Stadt Magdeburg will am Donnerstag über die aktuelle und erwartete Hochwasser-Lage beraten. Dafür soll ein spezielles Gremium unter Leitung von Oberbürgermeisterin Simone Borris zusammengekommen. Obwohl es in Magdeburg derzeit keine Gefahr gebe, wolle man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, sagte Borris. Der Wasserstand der Elbe lag am Mittag an der Magdeburger Strombrücke bei 4,41 Metern. Nach Prognosen des Landesbetriebs für Hochwasserschutz wird der Wasserstand in den kommenden Tagen weiter steigen. Der Scheitel der Elbe wird für das Wochenende erwartet.
15:36 Uhr | Einzelne Bewohner von Windehausen können nach ihren Häusern sehen
Einzelne Bewohner des evakuierten Heringer Ortsteils Windehausen in Nordthüringen können nach ihren Häusern sehen und sollen die Keller öffnen. Wie der Bürgermeister der Stadt Heringen, Matthias Marquardt, nach Beratungen des Krisenstabs mitteilte, hat sich die Situation "merklich entspannt". Man wolle aber die Einsatzkräfte des THW nicht behindern. Geplant sei, dass zunächst die Bewohner zweier Windehausener Straßenzüge ihre Keller öffnen, damit dort das Abpumpen beginnen könne. Die Betroffenen sollen sich Marquardt zufolge an einer Sammelstelle treffen und dann mit Bussen in den Ort gefahren werden.
13:31 Uhr | Sechs-Meter-Marke in Dresden für Donnerstag erwartet
In Dresden ist der für Alarmstufe 3 maßgebliche Pegelstand von sechs Metern noch nicht erreicht. Am Mittag wurden nach Angaben des Landeshochwasserzentrums 5,87 Meter gemessen. Das Überschreiten der Sechs-Meter-Marke wurde für Donnerstagmorgen vorhergesagt. Den Höchststand wird das Elbe-Hochwasser in der sächsischen Landeshauptstadt voraussichtlich am Freitag erreichen.
11:02 Uhr | Stausee Kelbra hat Kapazitätsgrenze erreicht
Der Landkreis Mansfeld-Südharz erwartet keine deutliche Verschärfung der Hochwassersituation an der Helme. In einer Mitteilung heißt es, zum jetzigen Zeitpunkt gehe man davon aus, dass keine Ortslagen überflutet und damit auch keine weiteren Evakuierungen notwendig würden.
Der Stausee Kelbra habe in der Nacht seine Kapazitätsgrenzen erreicht. Die Zuflussmenge in den Staussee sei derzeit rückläufig, dennoch werde die Helme noch moderat ansteigen. Die Deichwachen halte man aufrecht.
10:31 Uhr | Lage in Thüringen entspannt sich
Mit sinkenden Pegelständen hat sich die Hochwasserlage in Thüringen deutlich entspannt. Das geht aus einem Lagebericht des Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz vom Mittwoch hervor. Die Pegelstände fielen allerorts, hieß es darin.
Im nördlichen Unstrutgebiet liegen die Pegelstände demnach noch über dem Richtwert für einen Meldebeginn. Die Tendenz sei aber fallend. Für das Saale- und Ilmgebiet könne wohl am Mittwoch Entwarnung gegeben werden.
09:43 Uhr | Pretziener Wehr wird gezogen
Wegen des Hochwassers entlang der Elbe wird am Donnerstag das Pretziener Wehr bei Schönebeck gezogen. Wie der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, wird die Anlage am Donnerstag um 10 Uhr geöffnet. Das Pretziener Wehr ist Teil eines Deichsystems zum Schutz von Magdeburg und Schönebeck.
Nach Öffnung wird etwa ein Drittel des Elbewassers über den 21 Kilometer langen Elbe-Umflutkanal um beide Städte herumgeleitet, ehe es wieder in die Elbe fließt. Für Magdeburg und Schönebeck bedeutet das, dass der Pegel um etwa 30 cm sinken wird.
Ein Ableiten des Elbewassers über das Pretziener Wehr hat allerdings auch zur Folge, dass Acker- und Waldflächen rund um Pretzien, Plötzky, Randau-Calenberge, Pechau, Gübs, Heyrothsberge, Biederitz und Lostau überschwemmt werden. Auch die Bundestraße 246a zwischen Schöneback und Plötzky ist betroffen.
08:25 Uhr | Feuerwehr verteilt tausende Sandsäcke in Mansfeld-Südharz
In den Orten entlang der Helme im Landkreis Mansfeld-Südharz rüsten sich die Menschen für eine drohende Überschwemmung. Der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Goldene Aue, Michael Wiesner, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, über Nacht seien 19.000 Sandsäcke gefüllt und auf die Ortschaften verteilt worden, die von Überschwemmungen betroffen sein könnten.
"Wir arbeiten auf Hochtouren, um uns auf eine Lage vorzubereiten, die keiner von uns wirklich kennt. Die Lage ist kritisch, aber noch händelbar", sagte Wiesner. Um 9 Uhr soll die Einsatzleitung des Krisenstabes erneut zusammenkommen.
08:19 Uhr | Windehausen: Krisenstab berät über Rückkehr
Im überfluteten Windehausen in Nordthüringen soll am Mittwochmorgen ein Krisenstab beraten, wie es in dem Ort weitergeht. Vor allem gehe es um die Frage, ob und wann die Menschen wieder in ihre Häuser können, sagte ein Sprecher.
Windehausen im Landkreis Nordhausen war am ersten Weihnachtsfeiertag weitgehend geräumt worden, die Bewohner wurden in Sicherheit gebracht. Nach Angaben des Sprechers gab es im Ort auch am Mittwochmorgen weiterhin keinen Strom.
In Thüringen gilt nur noch an der Werra bei Gerstungen die zweithöchste Meldestufe. Im Süden an der Nahe bei Hinternah und die Schleuse bei Rappelsdorf sinken die Pegelstände wieder. Der Fluss Schleuse habe ich wieder in sein Bett zurückgezogen, sagte Rappelsdorfer Bürgermeister Marko Frühauf MDR THÜRINGEN. Die Feuerwehr blicke aber mit Sorge auf das Wochenende. Dann ist neuer Dauerregen vorhergesagt.
07:40 Uhr | Heringen: Spendenkasse für Hochwasseropfer
Die Stadt Heringen hat bei der Kreissparkasse Nordhausen ein Spendenkonto eingerichtet. Dort kann für die Flutopfer im Ortsteil Windehausen gespendet werden. Private Initiatoren hatten bereits am ersten Weihnachtsfeiertag über Facebook eine Spendenplattform eröffnet. Dort sind bislang rund 20.000 Euro eingegangen. Bürgermeister Matthias Marquardt will am Vormittag entscheiden, wann die Windehäuser wieder in ihre Häuser zurückkehren können. Stand Mittwochmorgen geht der Wasserstand deutlich zurück.
Bürgermeister Marquardt informiert weiterhin auf seinen Social-Media-Kanälen und auf der Internetseite der Stadt. Das teilte die Stadtverwaltung mit. Ab Mittwoch bietet die Stadt auch eine zusätzliche Kinderbetreuung an, um die Anwohner und Helfer zu entlasten. Die Stadt Heringen hat weiter für alle Anfragen eine Hotline geschaltet. Sie ist erreichbar unter 036333-6720.
07:17 Uhr | Sachsen-Anhalt: Evakuierung an Talsperre Kelbra
Der anhaltende Regen der letzten Tage sorgt in Sachsen-Anhalt vor allem in Mansfeld-Südharz für eine weiter angespannte Hochwasserlage.
In der Ortschaft Thürungen riefen die Behörden die 180 Bewohner auf, ihre Häuser freiwillig zu verlassen. Wie eine Kreis-Sprecherin MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, folgten aber nur wenige der Aufforderung. Der Großteil verharre im Ort.
Grund für den Evakuierungsaufruf ist die Hochwasserlage am vollgelaufenen Stausee Kelbra und an der Helme. Die Einwohner weiterer Orte in den Gemeinden Goldene Aue, Südharz, Sangerhausen und Allstedt wurden aufgerufen, sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten. Für die Helme bei Bennungen gilt die höchste Hochwasserwarnstufe vier.
Das Hochwasser der Mulde hat am Dienstag einen Jagdpächter in Dessau-Roßlau in eine Notlage gebracht. Wie das Katastrophenamt der Stadt mitteilte, war der 81-Jährige zwischen den Ortsteilen Kleutsch und Sollnitz mit dem Auto unterwegs und wurde von den Wassermassen überrascht. Sein Auto sei in eine Senke gerutscht, vom Wasser erfasst worden und abgetrieben. An einem Gebüsch sei der Mann mit seinem Auto hängen geblieben.
Durch das steigende Wasser der Mulde war es laut Feuerwehr schwer, den 81-Jährigen und seine beiden Hunde im Auto zu erreichen. Es sei den Kameraden schließlich mit Hilfe eines Schlauchbootes und eines Gabelstaplers gelungen. Der 81-Jährige wurde stark unterkühlt gerettet auch seine beiden Hunde konnten die Einsatzkräfte in Sicherheit bringen.
0:30 Uhr | Dresden ruft Warnstufe 3 für Elbe aus
Dresden hat wegen des Hochwassers die Warnstufe 3 für die Elbe ausgerufen. Es sei am Mittwochmorgen zwischen 6 Uhr und 9 Uhr damit zu rechnen, dass der Richtwert der Alarmstufe 2 am Pegel Dresden-Augustusbrücke überschritten werde, teilte die Stadt am Dienstagabend mit. Das Dresdner Umweltamt habe sich deshalb entschlossen, die Warnstufe 3 für die Elbe in Dresden bereits am Dienstagabend auszurufen.
0:00 Uhr | Überblick über die Hochwasserlage in Mitteldeutschland
Tagelang anhaltender Regen und Tauwasser haben über die Feiertage in Mitteldeutschland zu teils gefährlich hohen Flusspegeln geführt. Ein Überblick zur aktuellen Gefährdungslage in Mitteldeutschland im Video von MDR AKTUELL.
MDR/dpa (yvo/nvm)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 29. Dezember 2023 | 15:00 Uhr