Wehrbeauftragte warnt Bundeswehr fehlen 20.000 Soldaten
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29. Dezember 2024, 10:23 Uhr
Der Bundeswehr fehlen nach Angaben der Wehrbeauftragten Eva Högl 20.000 von 203.000 Soldaten. Viele Verbände seien nur zu 50 Prozent einsatzbereit. Die SPD-Politikerin forderte erneut eine breit angelegte Dienstpflicht für junge Männer und Frauen.
Der Bundeswehr fehlen rund 20.000 Männer und Frauen, um die Zielgröße von 203.000 Soldaten zu erreichen. Das hat die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, beklagt. Der SPD-Politikerin zufolge liegt die tatsächliche Einsatzbereitschaft in vielen Verbänden nur noch bei um die 50 Prozent. Außerdem seien viele Dienstposten nicht besetzt. Angesichts der angespannten Sicherheitslage sei das deutlich zu wenig.
Dienstpflicht für junge Männer und Frauen
Högl forderte mehr Anstrengungen, um Personal für die Bundeswehr zu gewinnen. In diesem Zusammenhang sprach sie sich erneut für eine breit angelegte Dienstpflicht für junge Männer und Frauen aus. "Ich favorisiere ein Jahr für die Gesellschaft und fände es gut, wenn es verpflichtend wäre", erklärte die Wehrbeauftragte.
Ein solcher Plan würde über das Wehrdienstmodell von Verteidigungsminister Boris Pistorius hinausgehen, der eine Wehrerfassung sowie eine Auskunftspflicht zur Wehrbereitschaft für junge Männer gefordert hatte.
"Höchste Aufmerksamkeit" für Personallage
Högl sagte weiter, sie halte Personal für das wichtige Thema für das Jahr 2025: "Die Personallage muss höchste Aufmerksamkeit bei allen politisch Verantwortlichen haben." Die bisherigen Maßnahmen könnten hoffentlich helfen, das Niveau zu halten. Ausreichend sei das aber nicht. Schon im Frühjahr hatte Högl in ihrem Jahresbericht beklagt, dass die Truppe immer weiter altere und schrumpfe.
Die Wehrbeauftragte hilft dem Bundestag bei der Kontrolle der Streitkräfte. Sie gilt aber auch als Anwältin der Soldaten, die sich jederzeit an sie wenden können. Högls fünfjährige Amtszeit endet im Mai.
dpa (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 29. Dezember 2024 | 06:30 Uhr