Wo jetzt noch Antrag stellen Kaufprämie für E-Autos läuft Sonntag aus
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16. Dezember 2023, 20:28 Uhr
Die Förderung für den Kauf von Elektro-Autos läuft wegen der Sparmaßnahmen im Bundeshaushalt früher aus als geplant. Nur noch bis einschließlich Sonntag, den 17. Dezember 2023, kann ein Antrag für eine Kaufprämie gestellt werden. Nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer sind die E-Auto-Ziele der Bundesregierung damit utopisch. Das Thüringer Kfz-Gewerbe bedauert das abrupte Ende der staatlichen E-Auto-Förderung und kündigte entsprechende Proteste an.
- Nur gekaufte und zugelassene Autos gefördert
- Dudenhöffer: E-Auto-Ziele utopisch
- Thüringer Kfz-Gewerbe kündigt Proteste an
- Bundesregierung spart an Klima-Maßnahmen
Die Prämie für den Kauf eines E-Autos läuft schneller aus als geplant. Das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium teilte am Samstag in Berlin mit, es könnten nur noch Anträge für den Umweltbonus bearbeitet werden, die bis Sonntagabend um 24 Uhr beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) eingereicht würden.
Eine Bedingung für die Antragstellung ist: Das Auto muss bereits gekauft und zugelassen sein. Davor kann die Förderung nicht beantragt werden.
Dudenhöffer: E-Auto-Ziele durch Förderungsende utopisch
Nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer lassen sich mit dem schnellen Ende der Förderung die deutschen E-Auto-Ziele von mindestens 15 Millionen Wagen bis 2020 nicht mehr erreichen. Dudenhöffer sagte MDR AKTUELL, dieses Vorhaben sei noch nie realistisch gewesen. Aber mit dem Förderungsende sei es utopisch geworden. Wer diese Zahl jetzt noch in den Mund nehme, sei ein Lügner. Mit ihrer Entscheidung richte die Regierung auch bei den deutschen Autoherstellern großen Schaden an.
Thüringer Kfz-Gewerbe kündigt Proteste an
Das Thüringer Kfz-Gewerbe bedauert das abrupte Ende der staatlichen E-Auto-Förderung. Der Chef des Landesverbandes, Helmut Peter, sagte, man sei von dem vorzeitigen Aus völlig überrumpelt worden. Peter sagte, die Branche habe damit frühestens zum Jahresende gerechnet. Jetzt drohten Millionenverluste, da die Nachfrage nach Elektroautos sinken werde. Peter kündigte an, zusammen mit anderen Landesverbänden gegen die Sparmaßnahme des Bundes zu protestieren.
Bundesregierung spart an Klima-Maßnahmen
Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte am vergangenen Mittwoch eine Einigung darüber erreicht, wie nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts Milliardenlöcher gestopft werden. Das betrifft den Kernhaushalt sowie den Klima- und Transformationsfonds (KTF) – aus dem auch die Förderung für E-Autos finanziert wird. Bisher sollte die E-Auto-Förderung laut Ministerium Ende 2024 auslaufen – oder vorher, wenn die Mittel aufgebraucht sind.
Um den Absatz anzukurbeln, hatte die damalige Bundesregierung 2016 eine Kaufprämie beschlossen. Laut Mitteilung des Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums vom Samstag wurden seitdem insgesamt etwa zehn Milliarden Euro für rund 2,1 Millionen Elektrofahrzeuge ausgezahlt.
MDR/dpa (kar/dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 16. Dezember 2023 | 12:00 Uhr