Die Hochwasserlage am 24. Dezember
23:41 Uhr | Erste Evakuierungen bei Nordhausen
Der Ortsteil Windehausen der Stadt Heringen/Helme bei Nordhausen soll wegen Hochwassers auf freiwilliger Basis evakuiert werden. Wie Heringens Bürgermeister Matthias Marquardt (Linke) dem MDR THÜRINGEN sagte, stehen weite Teile des Orts an der Helme unter Wasser. Demnach hatten erst zehn Menschen bis Heiligabend freiwillig den Ort verlassen. Marquardt rechnete aber mit deutlich mehr am Montagmorgen.
18:47 Uhr | Amtliche Unwetterwarnung vor Orkanböen
Der Deutsche Wetterdienst hat eine Unwetterwarnung für höhere Lagen vor orkanartigen Böen in Sachsen und Sachsen-Anhalt herausgegeben. Demnach sind im Erzgebirgskreis und im Oberharz das Bergland und Lagen über 1.000 Meter betroffen. Die Behörde warnte vor entwurzelten und umstürzenden Bäumen, herabfallenden Ästen, Dachziegeln und anderen Gegenständen.
15:50 Uhr | Michaela Koschak: Lage bleibt angespannt
Am Montag entwickelt sich eine neue Welle, die wieder größere Regenmengen bringt, vor allem für den Harz und den Thüringer Wald. Die Lage im Südharzgebiet bleibt angespannt.
Laut MDR-Diplom-Meteorologin Michaela Koschak könnte es bis Dienstagfrüh weitere 50-80 l/qm Regen geben. Es sei zu erwarten, dass die Pegel der Flüsse weiter leicht ansteigen. Damit bleibt die Lage angespannt.
Zwar steigen die Pegel bei dieser Wetterlage recht langsam, aber vor allem im Harz und Vorland des Thüringer Waldes noch etwas weiter.
Mit Plusgraden in den Bergen werde aber auch Tauwetter entstehen, und Koschak ging von 100l/qm durch Tauwasser aus, was vor allem in Sachsen für steigende Pegel sorgen könne. Die Hochwasserzentralen rechneten zwar nicht damit, dass an der Mulde die Stufe 4 in den nächsten Tagen erreicht werde. Der diensthabende Hydrologe im Landeshochwasserzentrum, Uwe Büttner, sagte jedoch, dass die Schneeschmelze zum Überschreiten der Werte für die Alarmstufe 3 an weiteren Pegeln führen werde, etwa an der Zschopau, wie an der Freiberger Mulde und der vereinigten Mulde .
Koschak zufolge stagniert die Hochwasserlage im Harz und Thüringer Wald in den nächsten 48 Stunden auf hohem Niveau. "Die meisten Pegelhöchststände sind dann erreicht, nur Richtung Nordhausen steigt in den nächsten Stunden der Pegel an der Unstrut erstmal weiter an."
Ab Mittwoch und Donnerstag werde sich die Lage wahrscheinlich entspannen, da weniger Regen vorhergesagt werde, prognostoziert die Meteorologin.
13:48 Uhr | Sachsen-Anhalt: Stufe 3 an Ohre und Dumme
In Sachsen-Anhalt gilt nach Angaben des Landesbetriebs für Hochwasserschutz für die Dumme am Pegel Tylsen im Altmarkkreis Salzwedel Alarmstufe 3 von 4. Auch für die Ohre bei Wolmirstedt im Landkreis Börde gelte derzeit Stufe 3.
13:36 Uhr | Thüringen: Landesamt erwartet Beruhigung
Das Thüringer Landesamt für Umwelt geht am Sonntag mit Ausnahme des Gebietes der Werra von einer allmählichen Beruhigung der Lage aus. Feuerwehren sind angesichts gestiegener Pegelstände im Dauereinsatz. Vor allem Nordthüringen ist betroffen.
10:14 Uhr | Warnstufe 3 für Chemnitz, Würschnitz und Mulde
Die Hochwasserlage hat sich in Teilen Sachsens verschärft: An mehreren Pegeln der vierstufigen Skala wurde am der Wert für die Alarmstufe 3 erreicht. Konkret betrifft das die Chemnitz am Pegel in Chemnitz, die Würschnitz in der Ortslage Jahnsdorf und die Zwickauer Mulde in Wechselburg.
Allerdings gab es auch etwas Hoffnung. Nach Angaben des Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat sich das Regengebiet über Sachsen abgeschwächt. Deshalb werde die Mulde vermutlich nicht wie befürchtet bei Alarmstufe 4 landen.
09:38 Uhr | Sachsen: Überschwemmungen befürchtet
Das Hochwasser steigt weiter in Teilen Sachsens. Für die Flüsse Chemnitz und Würschnitz wurde mittlerweile die Hochwasserwarnstufe 3 von 4 ausgegeben. Es könne in einzelnen Gebieten zu Überschwemmungen kommen, teilte das Hochwasserzentrum Sachsen mit.
07:03 Uhr | Thüringen: Viele Anrufe bei Rettungsleitstellen
In Thüringen stehen die Telefone der Rettungsleitstellen vor allem im Norden und Süden des Landes nicht mehr still. Pegelstände sind zum Teil auf das Fünffache des Normalwerts angestiegen.
06:47 Uhr | Sachsen-Anhalt: Hochwasserzentrale geht von steigenden Pegeln aus
Die Hochwasserzentrale in Sachsen-Anhalt geht davon aus, dass die Flusspegel im Land weiter steigen werden. Für die Havel, die Mulde und die Elbe waren Hochwasserwarnungen ausgegeben worden.
Anwohner wurden um Vorsicht gebeten, so sollten sie beispielsweise keine Kellerräume aufsuchen. Die Feuerwehr Chemnitz setzte den Angaben zufolge auch Hochwassersirenen ein, um die Bevölkerung vor der Gefahr zu warnen. Für den Lungwitzbach am Pegel St. Egidien galt bereits die Alarmstufe 3, die Zwickauer Mulde hatte am Pegel Wechselburg 1 die Stufe 2 erreicht.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 27. Dezember 2023 | 06:00 Uhr