"Mission Silberlocke" Ramelow, Gysi und Bartsch wollen für Linke Direktmandate holen
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20. November 2024, 13:27 Uhr
Mit der "Mission Silberlocke" wollen die Linken-Urgesteine Bodo Ramelow, Gregor Gysi und Dietmar Bartsch bei der Bundestagswahl Direktmandate für ihre Partei holen. Damit soll der Einzug der nach der Gründung des BSW geschwächten Linken als Fraktion in den Bundestag gesichert werden: Mit dem Gewinn von drei Direktmandaten könnte die Partei die Fünf-Prozent-Hürde umgehen.
- Kandidatur trotz fortgeschrittenem Alter
- Ramelow freut sich auf "Senioren-Express"
- Gute Chancen für Ramelow und Gysi in ihren Wahlkreisen
Die langjährigen Linken-Politiker Bodo Ramelow, Gregor Gysi und Dietmar Bartsch bewerben sich bei der voraussichtlich im Februar stattfindenden Bundestagswahl um Direktmandate in Erfurt, Berlin und Rostock. Damit wollen sie den Einzug ihrer Partei in den Bundestag sichern. Das haben die drei Politiker bei der Präsentation der von Gysi angeregten "Mission Silberlocke" in Berlin mitgeteilt.
Kandidatur trotz fortgeschrittenem Alter
Der langjährige Bundestagsfraktionschef der Linken im Bundestag begründete die gemeinsame Bewerbung damit, dass es nach einem Ausscheiden der Linken aus dem Bundestag "keine linken Argumente" mehr gebe. Das wäre angesichts eines Rechtsrucks in Deutschland eine "ziemliche Katastrophe". Deshalb hätten er und seine Kollegen sich trotz ihres Lebensalters zur Kandidatur entschlossen, sagte Gysi. Er selbst ist 76 Jahre alt, Ramelow, amtierender Ministerpräsident in Thüringen, ist 68 und der frühere Linken-Fraktionschef Bartsch 66.
Ramelow freut sich auf "Senioren-Express"
Ramelow erklärte MDR THÜRINGEN, die Linke habe ihn angesprochen, ob er zur Verfügung stünde. "Obwohl meine persönliche Lebensplanung eine andere war, habe ich am Ende die Idee der 'Mission Silberlocke' als großartig empfunden", sagte er. "Der Senioren-Express" mache sich auf und mische sich ein. "Es ist mir eine Freude, mich dem Projekt anzuschließen."
Dass sich Ramelow, Gysi und Bartsch um Direktmandate im Bundestag bewerben, hängt mit der Existenzkrise ihrer Partei nach der Abspaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) zusammen. Die Linke liegt seither in Umfragen bundesweit nur bei drei bis vier Prozent. Würde sie bei der Bundestagswahl drei Direktmandate gewinnen, käme sie wie schon 2021 über die sogenannte Grundmandatsklausel wieder in Fraktionsstärke in das deutsche Parlament.
Gute Chancen für Ramelow und Gysi
Vor allem Ramelow werden in seinem Wahlkreis in Erfurt und Gysi in Berlin-Köpenick gute Chancen eingeräumt. Der neue Linken-Co-Vorsitzende Jan van Aken zeigte sich zuvor sicher, dass die Linke drei oder vier Direktmandate gewinnen werde, "und die 'Mission Silberlocke' wird da wahrscheinlich zwei zu beisteuern." Es sei "eine Garantie, dass wir im nächsten Bundestag vertreten sein werden".
Ramelow war im September wieder in den Thüringer Landtag gewählt worden. Gysi und Bartsch hatten lange offen gelassen, ob sie erneut für den Bundestag kandidieren.
dpa (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 20. November 2024 | 12:00 Uhr
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