Razzia auch in Leipzig Mehr als 20 Festnahmen bei europaweitem Schlag gegen Schleuserbande
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20. November 2024, 15:56 Uhr
Bei einem europaweiten Schlag gegen eine Schleuserbande sind 20 Menschen festgenommen worden. Vier der Festnahmen erfolgten in Deutschland, davon eine in Leipzig. Die vier Syrer sollen 748 Menschen geschleust haben.
Bei einem europaweiten Schlag gegen eine Schleuserbande sind nach Angaben von Ermittlern mehr als 20 Menschen festgenommen worden. Wie die Bundespolizeiinspektion München und die Staatsanwaltschaft Traunstein in Bayern mitteilten, wurden vier der Beschuldigten in Deutschland festgenommen. Allein sie sollen für 120 Schleusungen mit mindestens 748 Geschleusten verantwortlich sein. Bei einer der Schleusungen sollen zwei Menschen gestorben sein.
Tatverdächtige stammen aus Syrien
Die aus Syrien stammenden und in Deutschland festgenommenen Tatverdächtigen wurden bei einer Razzia in acht Wohnungen und Geschäftsräumen in Leipzig, Hannover und Duisburg gefasst. Nach Angaben der Ermittler wurde bei den Männern im Alter von 31 bis 43 Jahren umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt, darunter bei den Schleusungen genutzte Smartphones und Computer.
Die Männer sollen pro Schleusung im Schnitt 4.500 Euro kassiert und so insgesamt rund 3,4 Millionen Euro eingenommen haben. Zu den beiden Todesfällen sei es bei einer Schleusung von Belarus nach Lettland gekommen. Gegen den Festgenommenen, der 43 Jahre alt ist, werde auch wegen Anstiftung zum versuchten Mord in drei Fällen sowie wegen schweren Raubs ermittelt.
13 Länder an Ermittlungen gegen Schleusernetzwerk beteiligt
Parallel zu den Durchsuchungen in Deutschland habe es koordiniert von einem Traunsteiner Oberstaatsanwalt Einsätze in mehreren europäischen Ländern gegeben. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte die Staatsanwaltschaft über die Zahl der mehr als 20 Festgenommenen hinaus keine Details nennen. Es seien europaweit aber mehr als 30.000 Euro Bargeld beschlagnahmt worden.
Für die Ermittlungen gegen das Schleusernetzwerk hatten sich den Angaben zufolge Ermittler in 13 Ländern zusammengeschlossen. Die verfolgten Spuren führten demnach nach Serbien, Bosnien-Herzegowina, Österreich und in die Niederlande.
AFP(dni,jks)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 20. November 2024 | 14:30 Uhr