Olaf Scholz spricht neben Saskia Esken und Lars Klingbeil.
Alles nur Show? Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) will von Zweifeln an seiner Person durch SPD-Chef Lars Klingbeil (M.) nichts wissen. Medienberichten zufolge soll auch die Co-Vorsitzende Saskia Esken Bedenken bezüglich der Kandidatur von Scholz gehabt haben. Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Scholz dementiert Berichte über fehlendes SPD-Vertrauen bei K-Frage

05. Februar 2025, 20:24 Uhr

Ist die SPD wirklich von Olaf Scholz als Kanzlerkandidat überzeugt? Medienberichte ziehen das in Zweifel. Die SPD-Führung soll demnach an Scholz als richtigem Kandidaten gezweifelt haben. Sowohl der Bundeskanzler als auch der SPD-Chef weisen die Darstellung zurück.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wehrt sich gegen die Darstellung, SPD-Chef Lars Klingbeil habe ihn mehrfach zum Verzicht auf eine erneute Kanzlerkandidatur aufgefordert. Das hatten der "Tagesspiegel" und das Portal "t-online" berichtet - unter Berufung auf "übereinstimmende Angaben" mehrerer Quellen innerhalb der SPD und in deren Umfeld. Demnach sei Klingbeil mindestens zwei Mal bei Scholz vorstellig geworden. Sowohl Scholz als auch Klingbeil bestreiten das.

Nach dem Aus der Ampel-Regierung am 6. November hatte die SPD darüber diskutiert, ob der deutlich beliebtere Verteidigungsminister Boris Pistorius als Ersatzkandidat für den angeschlagenen Scholz eingewechselt werden soll. Nach einer zweiwöchigen öffentlichen Debatte nominierte der SPD-Vorstand Scholz auf Vorschlag der Parteispitze einstimmig als Kanzlerkandidaten. 

Klingbeil hatte damals immer wieder öffentlich erklärt, dass er und die gesamte Parteiführung hinter einer erneuten Kanzlerkandidatur von Scholz stehen.

Berichte werfen Fragen über Entscheidung zur SPD-Kanzlerkandidatur auf

Nach Informationen von "Tagesspiegel" und "t-online" soll es jedoch parteiinterne Zweifel an der Kandidatur von Scholz gegeben haben. Klingbeil, dessen Co-Vorsitzende Saskia Esken und SPD-Generalsekretär Matthias Miersch sollen zu der Überzeugung gelangt sein, dass mit Scholz als Kanzlerkandidat die vorgezogene Bundestagswahl kaum zu gewinnen sei. Scholz soll in den Gesprächen mit dem SPD-Vorsitzenden jedoch auf seinem Anspruch beharrt haben.

Der Kanzler dementiert, die SPD relativiert

Kanzler Scholz sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zu den Darstellungen: "Nein, ein solches Gespräch hat es nie gegeben. Und ich müsste es ja wissen". Ein Sprecher Klingbeils dementierte die Darstellungen ebenso als "falsch".

Auch Bundesarbeitsminister und SPD-Parteivize Hubertus Heil relativierte den Bericht. "Es gab im November ein paar Tage eine parteiinterne Debatte, aber die liegt hinter uns", sagte Heil den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Jetzt stünden alle geschlossen hinter Scholz.

AFP/dpa ( (lik)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 05. Februar 2025 | 19:00 Uhr

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