Vogelperspektive auf einen Bahnsteig mit einem Schnellzug und mehreren Passanten 3 min
Audio: Deutsche Bahn und EVG haben sich auf einen Tarifabschluss geeinigt. Bildrechte: IMAGO / photothek
3 min

Schock der US-Ansagen immer noch spürbar

MDR AKTUELL So 16.02.2025 17:06Uhr 03:24 min

https://www.mdr.de/mdr-aktuell-nachrichtenradio/audio/audio-2867102.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

6,5 Prozent mehr in drei Schritten Deutsche Bahn und EVG einigen sich auf Tarifvertrag

16. Februar 2025, 17:23 Uhr

Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG haben sich auf einen neuen Tarifvertrag verständigt. Beschäftigte bekommen danach in drei Stufen insgesamt gut 6,5 Prozent mehr Lohn. Durch die Einigung sind Bahnstreiks abgewendet.

Nur drei Wochen nach Beginn der Tarifrunde haben Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft bei ihren Verhandlungen eine Einigung erzielt. Das teilten beide Seiten mit. Danach bekommen die 192.000 DB-Beschäftigten in drei Schritten bis Ende 2027 insgesamt gut 6,5 Prozent mehr Geld.

Einigung kam ohne Streiks zustande

Die erste Erhöhung von zwei Prozent erfolgt demnach zum Juli dieses Jahres. Weitere 2,5 Prozent gibt es ein Jahr später. Zudem vereinbarten beide Seiten zwei Prozent Plus ab Dezember 2027. Neben Einmalzahlungen und speziellen Leistungen für Schichtarbeiter und Gewerkschaftsmitglieder erreichte die EVG außerdem eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2027 sowie strukturelle Tarifanpassungen zwischen einzelnen Berufsgruppen. Die Laufzeit des Vertrags beträgt 33 Monate – von April 2025 bis Ende 2027.

Die Einigung kam in der dritten Verhandlungsrunde und ganz ohne Warnstreiks zustande. Nach Gewerkschaftsangaben ist es das erste Mal seit 2016, dass die EVG ohne Arbeitskämpfe zu einem Abschluss bei der Bahn gelangt ist.

EVG forderte 7,6 Prozent mehr für alle

Die Forderung "Da muss mehr kommen" der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wird auf die Fassade eines Bürogebäudes neben dem Bahntower am Potsdamer Platz projiziert.
Die EVG-Forderung "Da muss mehr kommen" wird am 12. Januar auf die Fassade eines Bürogebäudes neben dem Berliner Bahntower projiziert. Bildrechte: picture alliance/dpa | Carsten Koall

Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach 7,6 Prozent mehr Lohn für alle Mitarbeiter sowie zusätzlich weitere 2,6 Prozent mehr Gehalt für Schichtarbeiter in die Tarifrunde gegangen. Dazu kamen Forderungen wie ein Bonus für Gewerkschaftsmitglieder sowie mehr Hilfen bei Wohnungssuche und Mieten, zum Beispiel für Auszubildende.

Der Bahn-Konzern hatte zum Auftakt der Verhandlungsrunde 7,9 Prozent mehr Lohn inklusive Zulagen für Schichtarbeiter über eine Laufzeit von gut drei Jahren angeboten. Die EVG hatte ihre Forderungen an keine Vertragsdauer geknüpft, so dass in dem Punkt Spielraum für einen Kompromiss lag.

Union will Bahn-Konzern aufspalten

Ziel beider Tarifparteien war eine Verständigung noch vor der Bundestagswahl am 23. Februar, um mit den Verträgen vor möglichen politischen Veränderungen Fakten zu schaffen. Die Union will den Bahn-Konzern nach einem Wahlsieg in einzelne Transportgesellschaften wie Fern- und Nahverkehr aufspalten. Das Schienennetz will sie eigenständig betreiben lassen. Die EVG und auch der jetzige Bahn-Vorstand sind gegen solche Pläne.

Der angeschlagene und hoch verschuldete Staatskonzern hat sich, auch auf Druck der EU-Kommission, einen harten, dreijährigen Sanierungskurs auferlegt. Dieser trifft in besonderem Maße die Güterbahn DB Cargo, wo unter anderem Tausende Stellen wegfallen und viele ausgelagert werden.

Reuters/dpa (dni, fef)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 16. Februar 2025 | 13:30 Uhr

Mehr aus Politik

Nachrichten

Wahlplakate zur Bundestagswahl 2025, BTW25. Wahlwerbung verschiedener Parteien an einer Straße in Heilbronn. mit Video
Bildrechte: picture alliance / imageBROKER | Arnulf Hettrich

Mehr aus Deutschland