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Bundestagswahl setzt EVG und Deutsche Bahn unter Druck

MDR AKTUELL Di 28.01.2025 12:08Uhr 02:39 min

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Tarifverhandlungen Deutsche Bahn legt Angebot in erster Tarifrunde mit EVG vor

28. Januar 2025, 18:49 Uhr

Am Dienstag haben die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft begonnen. Die Gewerkschaft will 7,6 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten erstreiten. Die Bahn legte zu Beginn der Gespräche direkt ein Angebot vor. Auf Fahrgäste kommen vorerst keine Warnstreiks zu: Beide Seiten wollen die Verhandlungen noch vor Ende der Friedenspflicht beenden.

  • Gewerkschaft begrüßt Bahn-Angebot für Schichtarbeiter
  • EVG strebt Bonuszahlung nur für Mitglieder an
  • Bahnreisende müssen derzeit keine Streiks fürchten

Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben am Dienstag ihre Tarifverhandlungen für 192.000 Beschäftigte begonnen. Die Deutsche Bahn legte zum Verhandlungsstart ein Angebot vor. Danach sollen alle Beschäftigten in zwei Stufen insgesamt 4,0 Prozent mehr Geld bekommen, die rund 100.000 Schichtarbeiter ab 2027 nochmal 2,6 Prozent mehr. Der Vertrag soll nach dem Willen der Bahn aber bis Ende April 2028 laufen.

Die Bahn hatte vorab betont, mit dem Angebot wolle man "ein klares Signal setzen für eine zügige Lösung". Personalvorstand Martin Seiler sagte, die Beschäftigten bräuchten Planungssicherheit. Er sehe gute Voraussetzungen für die Verhandlungen, da beide Seiten zu einem raschen Abschluss kommen wollten.

Gewerkschaft begrüßt Angebot für Schichtarbeiter

Die EVG fordert mindestens 7,6 Prozent mehr Lohn. Wie die Gewerkschaft mitteilte, will sie zudem für besonders belastete Schichtarbeiter einen Zuschlag von 2,6 Prozent durchsetzen. Ein Teil des Zusatzgelds für Schichtarbeiter soll in zusätzliche freie Tage eintauschbar sein. Nach dem ersten Angebot der Bahn erklärte die EVG, die vier Prozent seien angesichts der Laufzeit deutlich zu wenig. Zu begrüßen sei aber, dass die Bahn die Forderung nach einem Zusatzgeld für Schichtarbeiter aufgegriffen habe.

EVG will Bonus-Zahlung nur für ihre Mitglieder

Cosima Ingenschay, stellvertretende Vorsitzende der EVG, spricht auf einer Pressekonferenz.
Cosima Ingenschay Bildrechte: picture alliance/dpa | Hannes P Albert

EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay sagte, in dieser Tarifrunde sei der Gewerkschaft mehr Wertschätzung für harte Arbeit und die Sicherheit von Einkommen und Beschäftigung wichtig.

Die EVG wolle auch neue tarifpolitische Akzente nur für ihre Mitglieder durchsetzen. Daher fordere sie eine Bonus-Zahlung in Höhe von 500 Euro nur für EVG-Mitglieder.

Die EVG verlangt zudem eine Erhöhung der Ausbildungs- und Studienvergütung um 150 Euro sowie eine Anhebung des Mietkostenzuschusses der Bahn auf 80 Prozent oder maximal 450 Euro im Monat.

Bahnreisende müssen vorerst keine keine Warnstreiks fürchten

Bahn-Reisende müssen zunächst nicht mit Warnstreiks der EVG rechnen. Gewerkschaft und Bahn wollen die Tarifverhandlungen noch vor Ende der Friedenspflicht abschließen. Diese endet Ende März, wenn der bisherige Vertrag ausläuft.

Gewerkschaft und Bahn hatten bereits erklärt, noch vor der Bundestagswahl zu einem Abschluss kommen zu wollen. Beide verwiesen auf die Ungewissheiten, die eine neue Bundesregierung für die Bahn bedeuten könnte. Die CDU etwa fordert schon lange Zeit eine Zerschlagung des bundeseigenen Konzerns.

Auch durch die kleinere Lokführergewerschaft GDL sind keine Streiks zu erwarten. Sie hat noch einen Tarifvertrag bis Ende des Jahres.

dpa, AFP, rtr (jks, mze)

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