Komplexität brechen - Zukunft verstehen. Das sind die Trends für die Mediennutzung in 10 Jahren.
Der Medienkonsum wird für viele zum ständigen Hintergrundrauschen im Alltag. Inhalte werden zeitgleich über verschiedene Ausspielwege konsumiert, die Aufmerksamkeit verteilt sich auf Smartphone, Laptop und Fernseher.
Die Art unserer Fortbewegung verändert sich stark. Autonome Lösungen rücken immer mehr in den Mittelpunkt. Für Nutzer:innen entsteht dadurch mehr Zeit, die sie zum Beispiel für Medienkonsum aufwenden können.
Der menschliche Körper lässt sich als Bausatz begreifen, der um technische Hilfsmittel erweitert werden kann. Wearables (tragbare Computersysteme), wie die heutige Smartwach, werden zu implantierbaren Systemen.
Nutzer:innenoberflächen werden immer intuitiver und traditionelle Interfaces wie Tastatur oder Maus immer mehr verdrängt. Neben Multitouch-Oberflächen rückt die Gesten- und Spracherkennung in den Mittelpunkt.
In der vernetzten Welt gehen von der Uhr bis zum Bordcomputer immer mehr Geräte ans Netz, auf denen in Zukunft auch Inhalte eine Rolle spielen. Wie das aussehen könnte, sollten Medienhäuser schon heute klären.
Immersive Inhalte in Augmented, Mixed oder Virtual Reality entführen die Nutzer:innen in eine Welt, von der sie annehmen, selbst dort zu sein: Simulierte Sinneserfahrungen machen Medieninhalte zum intensiven Erlebnis.
Kontext-Communities sind inoffizielle und dynamische Gruppierungen von Personen, die gemeinsame Interessen teilen. Sie tauschen sich zu einem oder mehreren verwandten Themen fortlaufend über digitale Medien aus.
Soziale Netzwerke bilden neue Plattformen für politische Kommunikation und dienen als Hilfsmittel für Aktivismus und politische Bewegungen. Eine Teilhabe am politischen Diskurs im digitalen Raum wird erwartet.
Die "Creator Economy" hat sich zu einer disruptiven Kraft entwickelt. Unabhängige Kreative können über Online-Plattformen ein großes, vielfältiges Publikum erreichen, das bereit ist, sie finanziell zu unterstützen.
Durch ihre Social-Media-Aktivitäten liefern Nutzer:innen Daten, mit denen Unternehmen ihre Kommunikation immer weiter verfeinern können. Gleichzeitig erhält die Followerschaft selbst mehr Hebelwirkung.
Besonders muss es sein: Zunehmend wird danach gestrebt, alltägliche Dinge spannend und erinnerungswürdig zu gestalten. Mit VR und AR sind Erfahrungen keine Grenzen gesetzt, ganz ohne das eigene Zuhause zu verlassen.
Achtsamkeit gibt den Menschen Werkzeuge zur bewussten Lebensführung an die Hand. Ziel ist die Schaffung eines positiven, authentischen Lebensgefühls. Der Weg dort hin ist individuell.
Menschen bilden sich einen Avatar, um eine perfekte oder andere Version von sich zu kreieren; um Dinge an sich auszuprobieren und die Wirkung zu erproben; um "sicher" im virtuellen Raum unterwegs zu sein.
Synthetische Medien fungieren als Sammelbegriff für Medien, die mit KI-Technologien verändert oder sogar erzeugt werden. Inhalte dieser Art werden häufig mit Deepfakes verbunden und sind deshalb oft negativ konnotiert.
Der Begriff Plattform-Ökosystem beschreibt die Organisationsform digitaler Marktplätze. Erfolgreiche Plattformen entwickeln sich zu Erlebnis-Ökosystemen, in denen Nutzer:innen alles aus einer Hand erhalten.
Gaming ist gemessen am Umsatz die mit Abstand größte Branche in der Unterhaltungsindustrie. Über Gamification werden Mechaniken des Videospiels auch auf alltägliche Handlungen, wie z.B. das Teambuilding, übertragen.
Weil objektiv falsche Meldungen den Nutzer:innen genauso wie echte Nachrichten angezeigt werden, fällt die Identifikation sachlich korrekter Informationen schwer. Es braucht neue Werkzeuge zur Validierung von Inhalten.
Die lineare Mediennutzung, also die linear ausgestrahlten Fernseh- und Hörfunksender, lässt nach. Aber, es gibt diese Zielgruppen noch, und sie erfordern, dass es vorerst weiterhin linear ausgestrahltes Programm gibt.