Wagon eines Güterzuges
Güterzug auf der von Russland besetzten Krim (Archivbild) Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Ukraine-News Ukraine wirft Russland Raketen-Terror vor

02. Mai 2023, 20:44 Uhr

Diese Ukraine-News vom Dienstag sind beendet - neue Nachrichten in der Ausgabe vom Mittwoch:

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

20:44 Uhr | Russischer Güterzug explodiert

Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ist im russischen Grenzgebiet nahe der Ukraine ein Güterzug nach einer Explosion entgleist. In der Region Brjansk seien unweit der Siedlung Belye Berega am Dienstagabend eine Lokomotive und rund 20 Waggons "wegen illegaler Eingriffe in die Arbeit des Eisenbahnverkehrs" von den Schienen abgekommen, teilte die russische Eisenbahn RZD auf Telegram mit. Der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomas, schrieb von einem "unbekannten Sprengkörper", der explodiert sei. Verletzt worden sei ersten Erkenntnissen zufolge niemand.

Bereits am Montag war in derselben Region ein Zug entgleist, nachdem Unbekannte die Schienen gesprengt hatten. In den vergangenen Wochen häuften sich Anschläge auf russische Infrastruktur und Versorgungswege. So geriet etwa am vergangenen Wochenende auch ein Treibstofflager auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim durch eine Drohnenattacke in Brand.

18:44 Uhr | Dänemark liefert weiteres Material

Vor der erwarteten Frühjahrsoffensive der Ukraine stellt Dänemark dem von Russland angegriffenen Land weiteres militärisches Material zur Verfügung. Das Unterstützungspaket im Wert von 1,7 Milliarden dänischen Kronen (rund 228 Millionen Euro) ist das größte, das die Ukraine bislang von dem skandinavischen EU-Land erhalten hat. Das teilte das dänische Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Es beinhaltet demnach unter anderem Minenräumungs- und gepanzerte Bergungsfahrzeuge, Munition sowie einen finanziellen Beitrag zur Beschaffung von Luftverteidigung. Es soll die Möglichkeiten der Ukraine stärken, in den kommenden Monaten eine Offensive durchzuführen.

16:15 Uhr | Ukraine verlängert Kriegsrecht

Mehr als 14 Monate nach dem russischen Einmarsch hat die Ukraine das Kriegsrecht sowie die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage bis zum 18. August verlängert. Für die beiden Anordnungen ergab sich am Dienstag im Parlament eine deutliche Zweidrittelmehrheit, wie Abgeordnete mitteilten. Kriegsrecht und Mobilmachung waren unmittelbar nach dem russischen Einmarsch am 24. Februar 2022 ursprünglich für 30 Tage ausgerufen worden - und seitdem immer wieder verlängert worden. Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das osteuropäische Land daher nur in Ausnahmefällen verlassen.

13:38 Uhr | Bundeswehr beendet Baltikum-Einsatz

Die Bundeswehr hat ihre Nato-Mission bei der Luftraumüberwachung für Estland, Lettland und Litauen nach neun Monaten abgeschlossen. Die Luftwaffe habe den Einsatz auf der Luftwaffenbasis Ämari in Estland beendet und mit der Rückverlegung nach Deutschland begonnen, sagte heute ein Sprecher. Die Bundeswehr hatte das "Nato Air Policing Baltikum" Mitte 2022 übernommen und fünf "Eurofighter" und Soldaten nach Estland verlegt. Zuletzt patrouillierten sie gemeinsam mit der britischen Luftwaffe. Den Angaben zufolge gab es in diesen neun Monaten 30 Alarmstarts, um Flugzeuge ohne Transpondersignal oder Funkkontakt im internationalen Luftraum der Ostsee zu identifizieren. Meist habe es sich um russische Militärmaschinen gehandelt.

13:01 Uhr | Russland beziffert ukrainische Verluste

Das ukrainische Militär hat im April nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hohe Verluste gehabt. "Allein im vergangenen Monat haben sie mehr als 15.000 Mann verloren", sagte Minister Sergej Schoigu laut dem Telegram-Kanal seines Ministeriums.

Acht Flugzeuge, 277 Drohnen, 430 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge sowie 225 Geschütze seien zerstört worden. Mit früheren russischen Angaben wären so insgesamt 413 Flugzeuge zerstört, obwohl die Ukraine zu Kriegsbeginn nur etwa 180 Militärmaschinen hatte.

Zu russischen Verlusten machte Schoigu keine Angaben. Ukrainische Angaben zu den eigenen gibt es ebenfalls kaum. Schoigu erklärte allerdings laut Ministerium, dass die "Rüstungsindustrie die Bedürfnisse der Armee und Flotte" weiter erfülle. Zuletzt hatte der Chef der "Wagner"-Söldner, Jewgeni Prigoschin, einmal mehr über Munitionsmangel geklagt.

12:02 Uhr | Russland will mehr Raketen

Russland ergreift nach Angaben seines Verteidigungsministers Sergej Schoigu nun Maßnahmen, mehr Waffen zu produzieren. Es gebe zwar genug für den Ukraine-Einsatz dieses Jahr, zitiert ihn die staatliche Nachrichtenagentur RIA. Demnach rief er aber einen großen Hersteller von Raketen auf, seine Produktion schnell zu verdoppeln.

10:14 Uhr | Ukraine wirft Russland Raketen-Terror vor

Die Ukraine hat Russland eine Taktik gezielter Raketenangriffen auf Wohngebiete vorgeworfen. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass sie direkte Angriffe auf zivile Mehrfamilienhäuser oder Orte ausführen, an denen es viele Häuser der Zivilbevölkerung gibt", sagte der Berater des Präsidentenbüros Mychajlo Podoljak im ukrainischen Fernsehen.

Moskau wolle so unter anderem eine verfrühte Gegenoffensive Kiews provozieren. Dabei wolle der Kreml testen, ob die Ukraine in der Lage sei, ihren Luftraum zu schützen.

Zuletzt hatte es gehäuft russische Raketenangriffe und dabei zivile Opfer gegeben. In der Stadt Uman starben am Freitag in einem Wohnhaus viele Menschen. Kiew bestreitet, dass militärische Ziele getroffen wurden.

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Russland hat nach ukrainischen Angaben große Teile des Landes mit Raketen angegriffen. Besonders betroffen waren Charkiw und Odessa, aber auch in Kiew soll es Explosionen gegeben haben. Vielerorts fiel der Strom aus.

Do 09.03.2023 10:02Uhr 01:02 min

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07:15 Uhr | Einschläge und Kämpfe nahe der Grenze

Ukrainische Streitkräfte haben nach Angaben des örtlichen Gouverneurs ein Dorf in der an die Ukraine grenzenden russischen Region Brjansk beschossen. Es handele sich um Kurkovichi im Stadtbezirk Starodubsky, schrieb der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomaz, bei Telegram. Verletzte habe es nicht gegeben. In einem Haus sei aber Feuer ausgebrochen.

05:22 Uhr | Vorerst keine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine

Hoffnungen der Ukraine auf eine konkretere Nato-Beitrittsperspektive dürften vorerst enttäuscht werden. Nach Informationen der dpa haben Bündnismitglieder wie die USA und Deutschland hinter verschlossenen Türen deutlich gemacht, dass sie vorerst keine Zusagen machen wollen.

02:50 Uhr | US-Schätzung: Mehr als 20.000 Tote

In der Ukraine sind nach US-Schätzungen seit Dezember mehr als 20.000 russische Kämpfer getötet und 80.000 verletzt worden. Etwa die Hälfte der Toten habe der seit Monaten bei Bachmut kämpfenden Söldnergruppe "Wagner" angehört, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, unter Berufung auf US-Geheimdienste. Viele seien frühere Häftlinge gewesen, schlecht ausgebildet und ohne ausreichende militärische Führung. Zahlen zu Verlusten auf ukrainischer Seite nannte Kirby nicht. Die Ukraine müsse selbst entscheiden, ob sie dazu Angaben mache.

Frühere Angaben, wonach diese Schätzungen der russischen Verluste sich allein auf die Kämpfe um Bachmut im Osten der Ukraine beziehen, hat die "Washington Post" korrigiert. Im Bericht der US-Zeitung ist die Rede von insgesamt rund 100.000 russischen Toten und Verletzten seit Dezember.

01:55 Uhr | Prigoschin braucht 300 Tonnen Munition am Tag

Der Söldner-Truppe "Wagner" fehlt es nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin weiter an Munition. Für den Kampf um Bachmut seien etwa 300 Tonnen Artillerie-Granaten pro Tag nötig, man erhalte aber nur ein Drittel, schrieb Prigoschin auf seinem Telegram-Kanal. In einer anderen Mitteilung berichtete Progoschin von hohen Verlusten in Bachmut. Prigoschin hatte bereits häufiger die nach seinen Angaben unzureichende Unterstützung für seine Kämpfer durch das Verteidigungsministerium kritisiert.

00:10 Uhr | Högl: Sondervermögen wieder auffüllen

Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, hat angeregt, das Sondervermögen für die Bundeswehr aufzufüllen, wenn es verbraucht ist. Damit könnten Projekte wie die Nachfolge für die "Tornado"-Jets, die sich über mehrere Jahre erstrecken, besser finanziert werden als über den laufenden Haushalt, sagte Högl der "Stuttgarter Zeitung". Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 hatte der Bundestag ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro zur Modernisierung der Bundeswehr beschlossen.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 02. Mai 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. Mai 2023 | 06:00 Uhr

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