
Auszeichnung Dokumentarfilm über Seenotrettung gewinnt mit MDR-Hilfe Grimme-Preis
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06. März 2025, 12:20 Uhr
Der Dokumentarfilm "Einhundertvier" wird mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet. Wie das Grimme-Institut mitteilt, wird er in der Kategorie "Information & Kultur" geehrt. Der Film, der mit Unterstützung des MDR in der ARD Mediathek gezeigt wurde, dreht sich um die Rettung von Geflüchteten im Mittelmeer. Insgesamt gehen in diesem Jahr neun Grimme-Preise an ARD-Produktionen.
- Der Dokumtarfilm über Seenotrettung im Mittelmeer wird mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet.
- Auch andere ausgezeichnete Produktionen beleuchten drängende gesellschaftspolitische Themen, zum Beispiel Rechtsextremismus.
- Im Bereich Fiktion werden erstmals ausschließlich Serien geehrt.
Der Dokumentarfilm "Einhundertvier" hat mit Unterstützung des MDR einen Grimme-Preis in der Kategorie "Information & Kultur" gewonnen. Das gab das Grimme-Institut bekannt. Der Film von Jonathan Schörnig und Adrian Then zeigt in Echtzeit die Rettung von 104 Geflüchteten aus einem sinkenden Schlauchboot im Mittelmeer und sensibilisiert für die humanitären Herausforderungen auf dieser gefährlichen Fluchtroute. Der Leipziger Regisseur und Kameramann Schörnig freut sich über die Auszeichnung: "Dass dieses Herzensprojekt den Grimme-Preis erhält, macht uns glücklich, denn das Thema ist nach wie vor brisant."
Bereits im Jahr 2019 strahlte das MDR-Magazin "Exakt" einen Beitrag aus, der auf demselben Filmmaterial basierte, das später die Grundlage für "Einhundertvier" bildete. Jonathan Schörnig und Johannes Filous waren als Pressevertreter bei einem Einsatz des Seenotrettungsschiffes "Eleonore" auf dem Mittelmeer dabei. Vier Jahre später haben die beiden Leipziger dieses Material zu dem Dokumentarfilm "Einhundertvier" weiterverarbeitet.
Der Film wurde bereits 2023 bei DOK Leipzig mit der Goldenen Taube im Deutschen Wettbewerb ausgezeichnet und erhielt in den darauffolgenden Jahren weitere Auszeichnungen. Der MDR veröffentlichte "Einhundertvier" im Oktober 2024 erstmals in der ARD Mediathek. Damit qualifizierte sich der Film für die Teilnahme am Grimme-Preis.
Grimme-Auswahl zeigt aktuelle gesellschaftliche Themen
Die Leiterin des Grimme-Instituts, Çiğdem Uzunoğlu, sagte, die ausgezeichneten Produktionen dieses Jahrgangs zeigten, was Fernsehen leisten könne: informieren, reflektieren und immer wieder aufklären. Sie betonte: "Die Preisträgerinnen und Preisträger greifen dabei auf beeindruckende Art und Weise die aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Flucht und Migration auf, das Erstarken des Rechtsextremismus und sexualisierte Gewalt."
Die gesellschaftspolitische Relevanz der Grimme-Auswahl wird auch in der Auszeichnung für die besondere Journalistische Leistung deutlich: Diesen Preis erhalten in diesem Jahr Isabell Beer und Isabel Ströh für ihre Recherchen zu sexueller Gewalt für die Filme "StrgF Epic – Pädokriminelle im Stream: So sicher fühlen sich Täter" und "StrgF – Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram" (NDR/Funk).
Bereich Fiktion: "Herrhausen" und "Die Zweiflers" geehrt
Im Bereich Fiktion gehen die Grimme-Preise in diesem Jahr erstmals ausschließlich an Serien. Die fünf Auszeichnungen erhalten die Produktionen "Angemessen Angry" (RTL), "Die Zweiflers" (HR), "Festmachen" (NDR), "Herrhausen – der Herr des Geldes" (RBB/SWR/HR) und "Uncivilized" (ZDF).
In der Kategorie Unterhaltung gehen Grimme-Preise an "Die Teddy Teclebrhan Show" (Prime Video), die ursprünglich in der Kategorie Fiktion nominierte Serie "Player of Ibiza" (NDR) und "Kroymann – Ist die noch gut?" (RB/SWR/NDR/WDR). Maren Kroymann erhalte damit ihren mittlerweile vierten Grimme-Preis, hieß es.
Insgesamt werden am 4. April im Marler Theater 18 Grimme-Preise und Sonderpreise verliehen. Der 1964 erstmals vergebene undotierte Grimme-Preis gilt als wichtigster deutscher Fernsehpreis.
Quellen: MDR KULTUR, Grimme-Institut, EPD, KNA
Redaktionelle Bearbeitung: nvm, td
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 06. März 2025 | 11:30 Uhr