Unesco-Weltkulturerbe Markus Lüpertz gestaltet Fenster im Naumburger Dom
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05. März 2025, 16:39 Uhr
Der renommierte Künstler Markus Lüpertz soll Fenster des Naumburger Doms neu gestalten. Bei diesen waren die Glasmalereien durch Wettereinwirkungen abhanden gekommen. Durch die Neugestaltung wird eine lichtoptische Disharmonie im Ostchor des Sakralbaus beseitigt.
- Der Naumburger Dom soll vier neu gestaltete Fenster von dem Künstler Markus Lüpertz erhalten.
- Mit der Neugestaltung soll eine Disharmonie des Lichtes beseitigt werden.
- Die Jury-Entscheidung für Lüpertz erfolgte angesichts dessen Erfahrungen mit dem Medium Glas.
Der Naumburger Dom erhält vier neue Fenster. Gestaltet werden sie von dem international renommierten Maler und Bildhauer Markus Lüpertz. Das haben die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg heute mitgeteilt.
Als Motiv für die Entwürfe sollen demnach die Hauptthemen Erlösung und Verdammnis abgebildet werden. Die Fertigstellung sowie das Einsetzen der Fenster sind für 2026 geplant. Die Arbeiten werden von der Düsseldorfer Dr. Harald Hack Stiftung und der Getec-Stiftung aus Hannover gefördert.
Disharmonie des Lichtes soll beseitigt werden
Mit der Neugestaltung soll eine Disharmonie im Ostchor beseitigt werden, die seit dem 16. Jahrhundert bestehe, hieß es. Während im Chor sechs künstlerisch gestaltete und jüngst restaurierte Fenster zu sehen sind, die aus dem 14., 15. und 19. Jahrhundert stammen, gingen im großen Nord- und Südfenster die Glasmalereien durch Wetterereignisse verloren. Stattdessen sind dort einfache Verglasungen angebracht, die derzeit verhängt sind.
Dieser aus lichttechnischer Sicht unbefriedigende Zustand des Ostchores soll nun beseitigt werden, so die Domstifter. Zusätzlich sollen im gegenüberliegenden Teil des Ostchors zwei kleinere Fenster neu gestaltet und eingesetzt werden.
Jury-Entscheidung für zeitgenössischen Künstler Lüpertz
Die Entscheidung für Lüpertz fiel in einer Jury, zu der unter anderem Domstiftsdirektor Holger Kunde, der Glasspezialist Ivo Rauch und die Dombaumeisterin Karin von Welck gehörten. Sie begründeten die Entscheidung wie folgt: "Die Auswahl fiel in Anbetracht des großen Oeuvres, was Herr Lüpertz mit dem Medium Glas gestaltet hat, insbesondere in Köln, Regensburg und Bamberg und seiner erzählerischen Kraft und Eigenständigkeit." Der Bildhauer, Maler und Grafiker Lüpertz ist einer der bekanntesten deutschen Künstler.
Die Auswahl fiel in Anbetracht des großen Oeuvres, was Herr Lüpertz mit dem Medium Glas gestaltet hat, insbesondere in Köln, Regensburg und Bamberg und seiner erzählerischen Kraft und Eigenständigkeit.
Zur Entscheidung für einen zeitgenössischen Künstler sagte Stiftsdirektor Holger Kunde: "Es ist eine Tradition bei den Vereinigten Domstiftern, zeitgenössische Kunst in den Bau zu integrieren". Man wolle damit das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Kirchen in die Gegenwart bringen.
Der Naumburger Dom wurde zwischen 1200 und 1250 in seiner heutigen Gestalt erbaut und zählt zu den Meisterwerken der Frühgotik. Das Bauwerk gehört seit 2018 zum Weltkulturerbe der Unesco.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 06. März 2025 | 08:40 Uhr