Die genveränderten Mäuse mit dem mammutartigen Fell.
Die genveränderten Mäuse mit dem mammutartigen Fell. Bildrechte: Colossal

Genforschung Mäuse mit Mammutfell durch Geneditierung erzeugt

05. März 2025, 10:23 Uhr

US-Forschern ist es erstmals gelungen, Mäuse mit Mammut-Eigenschaften zu züchten. Damit soll das langfristige Ziel unterstützt werden, ausgestorbene Arten neu zu erschaffen. Unabhängige Forschende betonen den Mehrwert der Ergebnisse für die Tierzucht, die Rückkehr von Mammuts stehe aber noch vor zahlreichen Hürden.

Der Rückgang der Artenvielfalt ist neben der globalen Erwärmung eines der drängendsten Probleme für die Menschheit. Allein in Deutschland sind laut einem umfangreichen Bericht rund ein Drittel der existierenden Arten in ihrem Bestand gefährdet. Die Gründe dafür liegen unter anderem in der Lebensraumzerstörung, der intensiven Landwirtschaft und dem Klimawandel.

Neben dem Artenschutz, zu dem sich gerade Delegationen der Staaten und UN-Vertreter in Rom getroffen haben, ist eine weitere Methode für mehr Artenvielfalt die Wiederbelebung bereits ausgestorbener oder kurz vor dem Aussterben stehender Arten. Das ist zwar mit vielen Schwierigkeiten verbunden (etwa was das Auswildern angeht), aber für manche Arten wie die Säbelantilope womöglich die letzte Chance.

Ein Igel in einem Laubhaufen. 3 min
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MDR AKTUELL Mi 07.12.2022 08:18Uhr 03:18 min

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Nachkommen können vollständige Klone der Mutter sein

Experten des US-Startups Colossal Biosciences ist nun ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Wiederbelebung einer ausgestorbenen Art (dem Wollhaarmammut) gelungen: Mäusen wurden bestimmte Gene gepflanzt, die bei ihnen Mammutfell sprießen ließen. Die Studie dazu ist als noch nicht begutachtetes Preprint auf dem Server "bioRxiv" erschienen.

Anhand eines Datensatzes von 121 Mammut- und Elefantengenomen identifizierte das Forschungsteam Gene, die entscheidend für Eigenschaften der Haare und Kälteanpassung sind. Anschließend wählten die Forschenden zehn Gene aus, die mit Haarlänge, -dicke, -textur und -farbe sowie dem Fettstoffwechsel zusammenhängen und die mit der Expression in einer Maus kompatibel sind.

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Eine Giraffe, ein Raubvogel und ein Mensch vor einer stilisierten, technisch anmutenden Textur, dahinter die Zahl Zehn als Wasserzeichen 12 min
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MDR Fr 25.11.2022 13:48Uhr 12:28 min

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Experten kritisch, was Übertragung auf Elefanten angeht

Die entstandenen Mäuse zeigten lockiges, strukturiertes Fell und goldbraunes Haar. Mit diesem Ansatz wollen die Forschenden künftig weitere genetische Varianten mit Blick auf Mammuts testen und neuartige Methoden zur Erzeugung komplexer genetischer Manipulation vorantreiben. Fernziel sind dabei Verfahren, die ausgestorbene oder vom Aussterben bedrohte Tierarten konservieren oder neu zu erschaffen und zugleich ein besseres Verständnis der genetischen Grundlagen der Haarentwicklung oder der Kälteanpassung von Säugetieren ermöglichen.

Unabhängie Experten äußern sich zwar prinzipiell positiv, was die Qualität der Arbeit angeht, sind aber skeptisch bei der Erreichung des Fernziels. So erklärt etwa Konrad Fischer von der TU München, dass die vollständige Wiederherstellung einer Art weitaus komplexer sei, als nur bestimmte Merkmale ausgestorbener Arten in lebende Verwandte zu integrieren: "Dies liegt an genetischen Lücken, epigenetischen Unklarheiten und der Herausforderung, eine gesunde Population zur Zucht zu erhalten."

Der Harvard-Forscher Sergiy Velychko meint zur neuen Studie, dass sie eine solide Arbeit der Genom-Editierung in der Maus sei. Die Erkenntnisse seien allerdings mausspezifisch und haben nichts mit Elefanten oder gar Mammuts zu tun. Mäuse genetisch zu verändern, sei prinzipiell nichts besonders mehr, bei Elefanten sehe die Sache allerdings ganz anders aus. Das liege schon daran, dass sie mit rund 22 Monaten die längste Tragezeit aller Säuretiere haben und dann normalerweise auch nur ein Junges gebären. "Mäuse sind evolutionär zu weit von Elefanten entfernt", resümiert der Genetiker der Harvard Medical School.

Link zur Studie

Die Studie "Multiplex-edited mice recapitulate woolly mammoth hair phenotypes" wurde in der Preprintserver "BioRxiv" veröffentlicht.

cdi

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 04. März 2025 | 19:00 Uhr

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