Mafia Verdacht auf Drogenhandel und Geldwäsche: Razzien in Thüringen und Sachsen-Anhalt

Im Zusammenhang mit Drogen- und Geldwäsche-Ermittlungen hat das Thüringer Landeskriminalamt (LKA) Wohn- und Geschäftsräume in Thüringen und Sachsen-Anhalt durchsucht.

Nach Informationen von MDR INVESTIGATIV standen die Razzien im Zusammenhang mit Ermittlungen im Umfeld der italienischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta. Eine LKA-Sprecherin bestätigte Durchsuchungen in Arnstadt und Zeitz. Nach ihren Angaben gab es bei der Aktion keine Festnahmen.

Nach MDR-Informationen richten sich die Ermittlungen gegen fünf Beschuldigte und stehen im Zusammenhang mit den Festnahmen von zwei Italienern vor gut zwei Wochen in Leipzig und Düsseldorf.

Den beiden Männern wird Handel mit Kokain in nicht unerheblicher Menge vorgeworfen. Beide stehen im Verdacht, zum Umfeld der kalabrischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta zu gehören.

Im Zuge der Ermittlungen sind die Fahnder auch auf den Verdacht der Geldwäsche gestoßen. Nach MDR-Informationen wird deshalb zur Stunde eine Steuerkanzlei in Arnstadt durchsucht.

In dem Verfahren ermitteln das LKA Thüringen und die für Organisierte Kriminalität zuständige Staatsanwaltschaft Gera seit rund zwei Jahren gegen mehrere Beschuldigte. Ausgangspunkt des Verfahrens waren Hinweise auf Drogenhandel der beiden festgenommenen Italiener, von denen einer seit Jahren in Thüringen als Geschäftsmann aktiv sein soll.

Nach Recherchen von MDR INVESTIGATIV konnte das LKA dabei auch Drogen-Routen in Europa aufdecken und Hinweise auf Geldwäsche-Aktivitäten finden.

Deutsche und italienische Ermittler gehen davon aus, dass die italienische Mafia-Organisation 'Ndrangheta seit Mitte der Neunziger Jahre in Thüringen und Sachsen aktiv ist. Sie soll ein weitreichendes Restaurant- und Firmennetzwerk aufgebaut haben, das unter anderem dem Waschen von Drogengeldern dienen soll.