Personen der Zeitgeschichte Die Manager der Treuhand

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reinhard Höppner und Sket-Betriebsrats-Chef Günther Oelze reichen in der Magdeburger Staatskanzlei die Hand; Wirtschaftsminister Klaus Schucht steht dabei
Er war einer der mächtigsten und umstrittensten Manager der Treuhand - Klaus Schucht (SPD) (mitte). Von 1991 an saß er im Vorstand und war dort für die Bereiche Bergbau, Energie und Chemie zuständig. Große Empörung erntete Schucht für seine Aussage, die Buna-Werke in Schkopau seien "nur ein Furz in der Geschichte der Chemie" - man müsse sie also nicht um jeden Preis retten. Nach dem Ende der Treuhand wechselte Schucht in die Politik und wurde unter anderem Wirtschaftsminister in Sachsen-Anhalt. Klaus Schucht starb 2001. Bildrechte: picture-alliance / dpa | Peter_Förster
V.r.n.l.: Ministerpräsident Hans Modrow (DDR) im Gespräch mit Innenminister Lothar Ahrendt (DDR) und Peter Moreth (DDR/Minister für örtliche Organe) während einer Sitzung des Runden Tisches in Ost-Berlin, 1990.
Peter Moreth, Mitglied der Blockpartei LDPD und "Minister für örtliche Organe" in der Regierung Modrow, war der erste Treuhandchef. Am 1. März 1990 wurde er zum Vorsitzenden des Direktoriums der Treuhandanstalt der DDR berufen. Er sah seine Aufgabe vor allem darin, das Volkseigentum für die DDR-Bürger zu bewahren. Doch schon Mitte Juli wurde er wieder abberufen - die Aufgabe der Treuhand hatte sich verändert. Jetzt stand die Privatisierung der Betriebe und Kombinate im Vordergrund. Peter Moreth war bis zu seinem Tod 2014 als Unternehmensberater in Berlin tätig. Das einzige Bild, das es von ihm gibt, zeigt ihn gemeinsam mit Innenminister Lothar Ahrendt und Ministerpräsident Hans Modrow (v.l.n.r.). Bildrechte: imago/sepp spiegl
Detlev Karsten Rohwedder, 1990
"Privatisierung ist die wirksamste Sanierung", war zunächst das Motto des einstigen Hoesch-Managers und Sozialdemokraten Detlev Karsten Rohwedder, der sein Amt als Treuhandchef im Juli 1990 antrat. Später sagte er, dass mehr Betriebe in Gemeinschaftseigentum überführt werden sollten, statt sie zu privatisieren. Die wütende Kritik vieler Ostdeutscher an der Arbeit der Treuhand nannte er "berechtigt". Am 1. April 1991 wurde Detlev Karsten Rohwedder in seinem Wohnhaus erschossen. Die Täter sind bis heute unbekannt. Bildrechte: imago/sepp spiegl
Birgit Breuel entfernt am 30.12.1994 mit einem Schraubenzieher das Firmenschild am Eingang der Treuhandanstalt in Berlin
Nach der Ermordung Rohwedders übernahm die einstige niedersächsische Finanzministerin Birgit Breuel die Geschicke der Treuhand. Schnell privatisieren, entschlossen sanieren und behutsam stilllegen, lautete Breuels Devise. Am 30. Dezember 1994 schraubte Birgit Breuel eigenhändig das Treuhand-Schild ab - die Anstalt wurde aufgelöst. Breuel meinte später, die Treuhand sei - trotz einiger bedauerlicher Fehler - durchaus eine Erfolgsgeschichte gewesen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Wolfgang Kumm
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reinhard Höppner und Sket-Betriebsrats-Chef Günther Oelze reichen in der Magdeburger Staatskanzlei die Hand; Wirtschaftsminister Klaus Schucht steht dabei
Er war einer der mächtigsten und umstrittensten Manager der Treuhand - Klaus Schucht (SPD) (mitte). Von 1991 an saß er im Vorstand und war dort für die Bereiche Bergbau, Energie und Chemie zuständig. Große Empörung erntete Schucht für seine Aussage, die Buna-Werke in Schkopau seien "nur ein Furz in der Geschichte der Chemie" - man müsse sie also nicht um jeden Preis retten. Nach dem Ende der Treuhand wechselte Schucht in die Politik und wurde unter anderem Wirtschaftsminister in Sachsen-Anhalt. Klaus Schucht starb 2001. Bildrechte: picture-alliance / dpa | Peter_Förster
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Detlev Karsten Rohwedder, 1990
"Privatisierung ist die wirksamste Sanierung", war zunächst das Motto des einstigen Hoesch-Managers und Sozialdemokraten Detlev Karsten Rohwedder, der sein Amt als Treuhandchef im Juli 1990 antrat. Später sagte er, dass mehr Betriebe in Gemeinschaftseigentum überführt werden sollten, statt sie zu privatisieren. Die wütende Kritik vieler Ostdeutscher an der Arbeit der Treuhand nannte er "berechtigt". Am 1. April 1991 wurde Detlev Karsten Rohwedder in seinem Wohnhaus erschossen. Die Täter sind bis heute unbekannt. Bildrechte: imago/sepp spiegl

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