Bundestagswahl 2025 Wahlticker: Strack-Zimmermann offen für FDP-Vorsitz
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24. Februar 2025, 11:01 Uhr
- Chrupalla feiert AfD-Wahlsieg im Osten
- Spahn: Neue Regierung bis Ostern "wäre gut"
- Union stärkste Kraft vor AfD, SPD und Grünen
- SPD-Spitze setzt auf Klingbeil als Fraktionschef
- Lindner kündigt Rückzug an - Scholz bleibt im Bundestag
10:26 Uhr | Strack-Zimmermann offen für FDP-Vorsitz – Kemmerich erwägt Gründung neuer Partei
Nach dem angekündigten Rücktritt von Christian Lindner hat sich die EU-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann offen für eine Übernahme des Partei-Vorsitzes gezeigt. Strack-Zimmermann sagte der Bild-Zeitung, sie werde in der Partei Verantwortung übernehmen, wo es notwendig sei und es gewünscht werde.
Der Landesvorsitzende der FDP Thüringen, Thomas Kemmerich, forderte derweil eine Auseinandersetzung über die inhaltliche und personelle Ausrichtung der FDP beim Bundesparteitag im Mai. Dabei schloss er auch eine Neugründung der Partei nicht aus: "Wenn sich die Linksliberalen beim Parteitag durchsetzen, dann bleibt mir keine andere Wahl als eine neue liberale Partei zu gründen", sagte Kemmerich dem Nachrichtenportal "The Pioneer".
10:07 Uhr | Neuer Bundestag konstituiert sich voraussichtlich Ende März
Der neue Bundestag dürfte nach Angaben der Parlamentsverwaltung voraussichtlich am 24. oder 25. März erstmals zusammenkommen. Traditionell werde die vom Grundgesetz für die Konstituierung vorgesehene Frist von maximal 30 Tagen nach der Wahl weitgehend ausgeschöpft, teilte die Pressestelle des Bundestags auf Anfrage mit. Einberufen werde das neue Parlament von der bisherigen Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in Absprache mit den übrigen Mitgliedern des Ältestenrats des alten Parlaments. Das sehe die Geschäftsordnung des Bundestags vor.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bleibt nach den Vorgaben des Grundgesetzes bis zum Zusammentritt des neuen Bundestags regulär im Amt. Anschließend muss er auf Ersuchen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Geschäfte so lange weiterführen, bis der neue Bundestag einen Kanzler gewählt hat. So schreibt es Artikel 69 des Grundgesetzes vor. Auch die Ministerinnen und Minister bleiben üblicherweise geschäftsführend im Amt.
09:57 Uhr | Verdi fordert von künftiger Bundesregierung "soliden Sozialstaat"
Nach dem Sieg der Union bei der Bundestagswahl hat die Gewerkschaft Verdi die kommende Bundesregierung aufgefordert, den Sozialstaat zu stärken. "Ein solider Sozialstaat steht für Vertrauen und Verlässlichkeit und ist das beste Bollwerk gegen Extremismus", erklärte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke. Zu den "lebenswichtigen Themen", die nach dem auf Migration zugespitzten Wahlkampf wieder auf die Tagesordnung müssten, gehörten auch die Sicherung der Handlungsfähigkeit der Kommunen und eine Reform der Schuldenbremse.
Konkret forderte Werneke unter anderem eine "nachhaltige Stabilisierung des Rentenniveaus bei mindestens 48 Prozent" und die Verabschiedung des Bundestariftreuegesetz. Die bisherige Bundesregierung habe zwar Reformen angestoßen, sich aber "vielfach selbst blockiert", erklärte der Verdi-Bundeschef. Es sei nun "an der Union, zusammen mit den demokratischen Parteien eine Regierungsmehrheit zu suchen".
09:40 Uhr | CDU-Landeschef Schulze: "Im Osten haben wir ein Problem"
Sachsen-Anhalts CDU-Landeschef Sven Schulze hat sich entsetzt über das Wahlergebnis der AfD im Osten geäußert. "Das Ergebnis zeigt, dass Deutschland politisch zweigeteilt ist", sagt der Wirtschaftsminister Schulze vor der CDU-Präsidiumssitzung. "Im Osten haben wir ein Problem." Die Union brauche einen stärkeren Fokus auf Ostdeutschland, sowohl inhaltlich als auch personell. "Wir brauchen definitiv auch Personen aus Ostdeutschland, die für Ostdeutschland stehen."
09:10 Uhr | Fehlende Zweidrittelmehrheit: Linke zu Gesprächen bereit
Die Linke hat sich nach der Bundestagswahl offen für Kooperationen mit anderen Parteien bei Gesetzen gezeigt, die eine Zweidrittelmehrheit verlangen. "Natürlich sind wir gesprächsbereit, ist doch gar keine Frage", sagte Ko-Parteichef Jan van Aken im ARD-"Morgenmagazin". Bei einer Lockerung der Schuldenbremse könnte die Linke demnach zusammen mit Union, SPD und Grünen stimmen.
Einen Blankoscheck wolle seine Partei der Regierung aber nicht ausstellen. Es gehe darum, Wege zu finden, bei denen Linke nicht "über den Tisch gezogen" werde und die trotzdem der "Demokratie nach vorne helfen". Eine deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben lehnte van Aken ab.
08:24 Uhr | AfD-Chef Chrupalla feiert Sieg im Osten
AfD-Parteichef Tino Chrupalla hat die Wahlergebnisse seiner Partei in Ostdeutschland als "sensationell" bezeichnet. Im rbb24-Inforadio sagte er, eine Regierungsbeteiligung werde zuerst dort kommen: "Das wird demnächst passieren. Da muss sich die CDU überlegen, ob die Brandmauer noch den Erfolg bringt." Mit diesem Ergebnis habe die CDU größere Probleme, sagte Chrupalla. Die AfD werde sich "programmatisch weiterentwickeln und professionalisieren und dann werden wir bei der nächsten Wahl nochmal fünf bis sechs Prozent mehr bekommen". Sachsens AfD-Chef Jörg Urban sagte, seine Partei sei zur Zusammenarbeit mit der CDU bereit. Bei MDR AKTUELL sagte er am Morgen, Deutschland brauche eine politische Kehrtwende.
07:21 Uhr | Spahn: Regierung bis Ostern "wäre gut"
CDU-Fraktionsvize Jens Spahn will Tempo bei der Bildung einer neuen Regierung. "Aus unserer Sicht kann es sehr, sehr schnell losgehen. Noch in dieser Woche, in den nächsten Tagen sollten sicher die ersten Gespräche geführt werden", sagte er am Morgen in der ARD: "Bis Ostern eine Regierung wäre gut." Gesprochen wird wohl zuerst mit der SPD.
05:17 Uhr | Zwei AfD-Wahlkreisgewinner gehen leer aus
In Sachsen und Sachsen-Anhalt erhält je ein Direktkandidat der AfD trotz Gewinn seines Wahlkreises keinen Sitz im Bundestag. Nach Angaben der Bundeswahlleiterin gehen Christian Kriegel im Leipziger Norden und Alexander Raue in Halle leer aus, weil ihre Partei mehr Wahlkreise gewonnen hat als ihr nach Zweitstimmen Sitze zustehen. Mit 25,0 Prozent (Kriegel) und 30,6 Prozent (Raue) hatten sie die jeweils schlechtesten Erststimmen-Ergebnisse unter den Wahlkreissiegern ihrer Partei.
05:10 Uhr | Mitteldeutschland: 64 Abgeordnete im Bundestag
Die drei Mitteldeutschen Länder schicken 64 Abgeordnete in den Bundestag. Das geht aus den Daten der Bundeswahlleiterin hervor. Aus Sachsen kommen 30 Abgeordnete, aus Thüringen 18 und aus Sachsen-Anhalt 16. Die AfD stellt mit 29 Abgeordneten die meisten, gefolgt von der CDU mit 15. Die Linke hat neun Abgeordnete, die SPD sieben und die Grünen haben vier.
04:44 Uhr | Scholz gewinnt sein Direktmandat
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz zieht als direkt gewählter Abgeordneter in den Bundestag ein. Das teilte die Bundeswahlleiterin mit. Scholz hatte in seinem Wahlkreis in Potsdam die meisten Erststimmen gewonnen – wenn auch knapp mit 21,8 Prozent. Scholz hatte angekündigt, im Fall eines gewonnenen Direktmandats die gesamte Legislaturperiode im Bundestag zu bleiben, auch wenn er nicht mehr Kanzler ist.
04:10 Uhr | Vorläufiges Ergebnis verkündet
Die Bundeswahlleiterin hat das vorläufige Ergebnis der Wahl zum 21. Deutschen Bundestag am 23. Februar 2025 bekannt gegeben. An den Prozentzahlen hat sich nichts mehr geändert. Die Union kommt auf 208 Sitze im neuen Parlament. Die AfD vergrößert ihre Fraktion mit 152 Sitzen deutlich. Die SPD erringt 120 Mandate. Die Grünen bekommen 85 Abgeordnete. Die Linke stellt 64 Abgeordnete. Ein Mandat geht an den Südschleswigschen Wählerverband, der als Partei der dänischen und friesischen Minderheit von der Fünf-Prozent-Hürde befreit ist.
02:55 Uhr | Habeck verliert seinen Wahlkreis
Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck hat sein Direktmandat im Wahlkreis Flensburg-Schleswig nicht verteidigen können. Wahlkreissiegerin wurde die CDU-Bewerberin Petra Nicolaisen, die dem vorläufigen Ergebnis zufolge 26,5 Prozent der Erststimmen erhielt. Habeck erreichte nur 22,6 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte er mit 28,1 Prozent klar vorn gelegen. Über die Landesliste der Grünen wird er aber wohl erneut in den Bundestag einziehen.
02:00 Uhr | Auszählung beendet: FDP und BSW sind draußen
Die Union hat die Bundestagswahl gewonnen. Nach Auszählung aller Stimmen kommen CDU und CSU auf 28,6 Prozent. Dahinter folgt die AfD, die auf 20,8 Prozent zulegt. Die SPD rutscht auf einen historischen Tiefstwert von 16,4 Prozent ab. Die Grünen verlieren weniger stark und stehen bei 11,6 Prozent. Die Linke überwindet mit 8,8 Prozent deutlich die Fünf-Prozent-Hürde. Die FDP scheitert mit 4,3 Prozent relativ deutlich. Das Bündnis Sahra Wagenknecht kommt auf 4,972 Prozent. Laut den Daten der Bundeswahlleiterin fehlen dem BSW 13.000 Stimmen zum Einzug in den Bundestag.
00:54 Uhr | AfD auch in Sachsen-Anhalt vorn
Die AfD hat bei der Bundestagswahl nicht nur in Thüringen und Sachsen, sondern auch in Sachsen-Anhalt mit Abstand die meisten Stimmen bekommen. Wie aus Daten des Landeswahlleiters hervorgeht, kommt die Partei nach Auszählung aller Stimmen auf 37,1 Prozent. Auf Platz zwei landete mit 19,2 Prozent die CDU. Dahinter folgen nehezu gleich auf SPD (11 Prozent) und Linke (10,8 Prozent)
00:32 Uhr | AfD in Sachsen stärkste Kraft
Die AfD hat die Bundestagswahl in Sachsen deutlich gewonnen. Die vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Partei kommt nach Auszählung aller Wahlbezirke auf 37,3 Prozent. Damit liegt sie weit vor der CDU, die auf Platz zwei mit 19,7 Prozent kommt. Die AfD gewinnt zudem 15 der 16 Wahlkreise. Lediglich der Wahlkreis Leipzig II ging an die Linke.
00:29 Uhr | Linke gewinnt in Berlin
Die Linke hat die Bundestagswahl in Berlin gewonnen. Die Partei wurde nach Auszählung aller Wahlgebiete mit 19,9 Prozent der Zweitstimmen stärkste Partei vor CDU, Grünen, AfD, SPD und BSW.
23:46 Uhr | SPD-Spitze will Klingbeil als Fraktionschef
Die SPD-Führung schlägt Parteichef Lars Klingbeil als neuen Vorsitzenden der Bundestagsfraktion vor. Klingbeil sagte in den ARD-Tagesthemen, das habe das SPD-Präsidium "einstimmig vorgeschlagen". Partei- und Fraktionsvorsitz sollten künftig "in einer Hand liegen".
23:35 Uhr | Merz gewinnt seinen Wahlkreis deutlich
CDU-Chef Friedrich Merz hat den Wahlkreis Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen mit deutlichem Abstand gewonnen. Der 69-Jährige lag nach Auszählung aller Gemeinden mit 47,72 Prozent deutlich vor dem SPD-Kandidaten Dirk Wiese (21,39 Prozent).
23:20 Uhr | Nach Lindner kündigt auch Kubicki Rückzug aus Politik an
Neben FDP-Chef Christiab Lindner hat auch FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki seinen Rückzug von der Parteispitze für den Fall angekündigt, dass seine Partei an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert. Kubicki sagte, er übernehme einen Teil der Verantwortung. Er sei "nicht derjenige, der die Partei in den nächsten Jahren aus dem Tal des Jammers wieder herausführt."
23:15 Uhr | AfD in Thüringen mit 38,6 Prozent stärkste Kraft
In Thüringen ist die AfD bei der Bundestagswahl klar als stärkste Kraft hervorgegangen. Nach der Auszählung aller Stimmen kam die Partei auf 38,6 Prozent der Stimmen. Die Union erreichte 18,6 Prozent der Stimmen. Die Linke kam mit 15,2 Prozetn auf Platz drei. Das BSW erzielte 9,4 und die SPD 8,8 Prozent. Grüne (4,2 Prozent) und FDP (2,8 Prozent) blieben unter fünf Prozent.
Ein ähnliches Bild gibt es bei den Wahlkreisgewinnern. Sieben von acht Wahlkreisen gehen an die AfD. Einzig im Wahlkreis 192 Erfurt-Weimar - Weimarer Land II holte Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow für die Linke das Mandat. Damit hat die CDU erstmals seit 1990 kein einziges Direktmandat bei einer Bundestagswahl in Thüringen errungen.
23:12 Uhr | Ex-Verfassungsschutzpräsident Haldenwang verpasst Einzug
Der ehemalige Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang (CDU) hat den Einzug in den Bundestag verpasst. Mit 24,3 Prozent unterlag er am Sonntag im Wahlkreis Wuppertal 1 dem SPD-Politiker Helge Lindh, der mit 33,5 Prozent gewann. Haldenwang ist nicht über die Landesliste abgesichert. Er hatte im November überraschend angekündigt, für die CDU in Wuppertal zu kandidieren.
23:11 Uhr | Virologe Hendrik Streeck gewinnt für CDU Wahlkreis
Der Virologe Hendrik Streeck hat als CDU-Kandidat im Wahlkreis Bonn die meisten Erststimmen erhalten. Nach Angaben der Stadt entfielen auf ihn 33,31 Prozent. Während der Corona-Pandemie war der Mediziner durch zahlreiche Auftritte in den Medien zu einem der bekanntesten Wissenschaftler des Landes geworden.
23:08 Uhr | Linke gewinnt mehr als drei Wahlkreise
Die Linke war mit der "Aktion Silberlocke" in den Wahlkampf gezogen, um drei Direktmandate zu holen und so den Einzug in den Bundestag zu sichern. Nun überspringt die Partei nicht nur die Fünf-Prozent-Hürde, sondern weitaus mehr Wahlkreise. Im Wahlkreis Erfurt - Weimar - Weimarer Land II gewann Thüringens Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow. Der Leipziger Linke-Politiker Sören Pellmann hat zum dritten Mal in Folge die meisten Stimmen (36,8 Prozent) in seinem Wahlkreis geholt.
In Berlin liegt die Linke in vier Wahlkreisen bei den Erststimmen vorn. Nach der Auszählung von jeweils mindestens 80 Prozent der Stimmen führt Gregor Gysi in Treptow-Köpenick, Bundesvorsitzende Ines Schwerdtner in Lichtenberg, Ferat Koçak in Neukölln und Pascal Meiser in Kreuzberg.
22:50 Uhr | FDP-Chef Lindner nach Wahlniederlage: Rückzug angekündigt
FDP-Chef Christian Lindner hat nach der Niederlage seiner Partei bei der Bundestagswahl seinen Rückzug angekündigt. "Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus", schrieb Lindner am späten Sonntagabend im Online-Dienst X. Die FDP liegt in aktuellen Hochrechnungen von ARD und ZDF inzwischen deutlich unter fünf Prozent und ist damit im nächsten Bundestag aller Voraussicht nach nicht mehr vertreten.
22:31 Uhr | Scholz gewinnt Wahlkreis vor CDU- und AfD-Kandidaten, Baerbock dahinter
Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat seinen Brandenburger Wahlkreis bei der Bundestagswahl knapp gewonnen. Scholz holte 21,8 Prozent der Erststimmen und lag damit knapp vor der CDU-Kandidatin Tabea Gutschmidt (20,6 Prozent) und dem AfD-Kandidaten Alexander Tassis (19 Prozent). Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die ebenfalls im Wahlkreis Potsdam-Potsdam-Mittelmark II-Teltow-Fläming angetreten war, holte lediglich 15,9 Prozent der Stimmen.
22:11 Uhr | CSU gewinnt offenbar sämtliche Wahlkreise in Bayern
Die CSU hat wieder Aussicht auf den Sieg in allen Wahlkreisen in Bayern. In besonders umkämpften Wahlkreisen setzten sich CSU-Kandidaten gegen die Konkurrenz nicht nur von den Freien Wählern, sondern auch von den Grünen durch. Den bisher von den Grünen gehaltenen Wahlkreis München-Süd eroberte die CSU-Politikerin Claudia Küng, wie es auf der Internetseite des Landeswahlleiters heißt. Die Grünen verlieren damit ihr einziges bayerisches Direktmandat. Offen ist nun aber, ob die CSU nach dem neuen Wahlrecht genug Zweitstimmen erhält, um alle bayerischen Wahlkreissieger auch in den Bundestag zu schicken.
21:45 Uhr | Starkes Ergebnis der AfD in Mitteldeutschland
In Mitteldeutschland zeichnet sich ein starkes Ergebnis der AfD bei der Bundestagwahl ab. In Thüringen kam die AfD nach Auszählung fast aller der 2.993 Wahlbezirke auf 38,7 Prozent. Die CDU liegt mit 18,5 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von der Linken mit 15,1 Prozent.
In Sachsen-Anhalt lag die AfD nach Auszählung eines Großteils der Wahlbezirke bei den Zweitstimmen bei 37,5 Prozent – und damit deutlich vor der CDU mit fast 19 Prozent.
In Sachsen stand die AfD nach Auszählung von 414 der 420 Wahlkreise bei 38,9 Prozent der Zweitstimmen und hatte damit etwa doppelt so viele wie die CDU errungen (19,9 Prozent).
21:11 Uhr | Hochrechnung: Union klar vor AfD - SPD und Grüne verlieren
Die Union hat die Bundestagswahl laut jüngster Hochrechnung von Infratest dimap gewonnen. CDU und CSU kommen zusammen auf 28,5 Prozent (Ergebnis 2021: 24,1 Prozent). Dahinter folgt die AfD, die auf 20,5 Prozent zulegt (2021: 10,4 Prozent). Die SPD rutscht demnach auf einen historischen Tiefstwert von 16,4 Prozent (25,7 Prozent) ab. Die Grünen liegen bei 12 Prozent (14,7 Prozent).
Die Linke zieht laut Hochrechnung mit 8,6 Prozent sicher in den Bundestag ein, nachdem sie 2021 knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war und nur über drei Direktmandate den Sprung ins Parlament schaffte. Die FDP mit 4,6 Prozent (11,4 Prozent) und das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht mit 4,9 Prozent müssen zittern.
21:01 Uhr | Scholz nicht Teil von Koalitionsverhandlungen
Nach der Pleite der SPD bei der Bundestagswahl will Bundeskanzler Olaf Scholz nicht an den Koalitionsverhandlungen über die kommende Bundesregierung teilnehmen. Er habe immer gesagt, er bewerbe sich für das Amt des Bundeskanzlers, sagte Scholz in der Spitzenkandidatenrunde von ARD und ZDF. Aber er werde nicht als Vertreter der SPD Teil der kommenden Bundesregierung sein "und auch nicht darüber verhandeln".
SPD-Spitzenpolitiker hatten nach dem Absturz ihrer Partei auf nach den Hochrechnungen nur noch 16,3 bis 16,4 Prozent angekündigt, dass die Sozialdemokraten eine personelle Neuaufstellung benötigen. Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte bereits, über eine neue Bundesregierung in einer Führungsrolle verhandeln zu wollen.
20:34 Uhr | Lindner kündigt Rückzug bei FDP-Ausscheiden an
FDP-Chef Christian Lindner hat in der Berliner Runde von ARD und ZDF seinen Rückzug angekündigt, wenn die FDP den Wiedereinzug in den Bundestag verpassen sollte. "Dann ist mein Führungsanspruch für die FDP erloschen", sagte er. Laut der jüngsten Hochrechnung liegt die FDP derzeit bei 4,9 Prozent.
20:26 Uhr | Interaktive Grafik zur Bundestagswahl: Alter, Bildung, Geschlecht – wer wählte wen?
Sehen Sie in der folgenden interaktiven Grafik, welche Wählergruppen für welche Partei gestimmt haben.
20:20 Uhr | Die Reaktionen aus Mitteldeutschland
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte: "Wir brauchen jetzt so schnell wie möglich eine stabile Regierung". Mit Blick auf das starke Abschneiden der AfD forderte er einen Politikwechsel. Die nächste Bundesregierung müsse einen vernünftigen Kurs einschlagen, "sonst wird es 2029 ein böses Erwachen geben".
Der Thüringer Linken-Spitzenkandidat Bodo Ramelow sieht "eine Renaissance" seiner Partei. Noch vor drei Monaten sei die Linke "politisch für tot" erklärt worden, sagte er in Erfurt. Neben den sogenannten Silberlocken Gregor Gysi, Dietmar Bartsch und ihm hätten vor allem junge Menschen den Erfolg möglich gemacht.
Sachsens BSW-Landesvorsitzender Jörg Scheibe sagte dem MDR: "Wir sind optimistisch, dass wir den Einzug noch schaffen. Die Rolle von Sahra Wagenknecht wird generell zu überdenken sein. Wir wollen uns ja auch einen neuen Namen geben. Für Sachsen hätte es nur bedingt Folgen, wenn wir den Einzug in den Bundestag nicht schaffen. Wir haben hier im Landtag eine starke Fraktion."
20:07 Uhr | Die Wählerwanderung zwischen den Parteien
Welche Partei hat Wähler dazugewonnen? Wer hat Wähler an welche Partei verloren? Die Wählerwanderung im Detail vom Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap:
19:34 Uhr | Scholz räumt "bitteres Wahlergebnis" ein
Bundeskanzler Olaf Scholz spricht von einem "bitteren Wahlergebnis" für die SPD. Die Sozialdemokraten hätten die Wahl klar verloren. Es sei jetzt aber wichtig für die SPD, "gemeinsam nach vorne" zu gehen. Scholz machte klar, er trage für das Ergebnis Verantwortung. Von einem Rücktritt sprach er nicht. Gleichzeitig gratulierte er Friedrich Merz und der Union zum Wahlsieg.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bezeichnete das Wahlergebnis der SPD als niederschmetternd und katastrophal. "Da gibt es nichts daran zu beschönigen", sagte er in der ARD. Nun müsse die Union die demokratischen Kräfte zusammenhalten. Die SPD sei gesprächsbereit. Wichtig sei nun, eine stabile, demokratische Mehrheit zu bilden. Zur Zukunft der SPD-Parteiführung und Scholz wollte sich Pistorius nicht äußern.
19:33 Uhr | Update - Merz dringt auf schnelle Koalitionsverhandlungen
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat die Bildung der nächsten Regierung für sich beansprucht. "Herzlichen Dank für den Regierungsauftrag, den die Union mit dem heutigen Tag bekommen hat", sagte Merz im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin. Der CDU-Chef dringt auf schnelle Koalitionsverhandlungen. Die Welt "wartet nicht auf langatmige Koalitionsgespräche und -verhandlungen". Nun sei der Wahlkampf vorbei, man müsse reden, sagte er mit Blick auf mögliche Koalitionspartner. "Es wird nicht einfach werden", fügte er hinzu. Es müsse aber schnell klar werden: "Deutschland wird wieder zuverlässig regiert."
19:24 Uhr | Kubicki schließt Jamaika-Koalition aus
Der FDP-Parteivizechef Wolfgang Kubicki hat eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und der FDP ausgeschlossen. "Ich kann Jamaika für mich persönlich ausschließen und für meine Partei auch", sagte Kubicki in der ARD. "Wir haben für uns ausgeschlossen, dass wir noch einmal die nächsten vier Jahre mit den Grünen zusammen regieren", fügte er hinzu. Sollte die FDP im Bundestag vertreten sein, werde es für Schwarz-Grün oder Schwarz-Rot wahrscheinlich nicht reichen.
19:23 Uhr | Mehrheitsverhältnisse noch unklar
Die genauen Mehrheitsverhältnisse hängen damit stark davon ab, ob FDP und BSW in den Bundestag einziehen. Sollten sie das nicht schaffen, wäre rechnerisch eine Zweier-Koalition von Union und SPD möglich. Mit FDP und BSW wären nur Bündnisse von drei Parteien möglich – vor allem CDU/CSU, SPD zusammen mit Grünen oder FDP. Mit der AfD haben alle Parteien eine Koalition ausgeschlossen.
19:11 Uhr | Linken-Spitzenduo "unfassbar dankbar" über Erfolg bei Bundestagswahl
Das Linken-Spitzenduo Jan van Aken und Heidi Reichinneck hat sich erfreut und dankbar über die ersten Prognosen und Hochrechnungen für ihre Partei gezeigt. "Es ist ein großartiger Erfolg", sagte van Aken. "Wir sind als Underdog gestartet und stehen nun stärker da als vorher." Reichinneck sagte in der ARD, sie sei "unfassbar dankbar". Das Ergebnis habe "eindeutig gezeigt, dass unser Fokus auf soziale Themen Erfolg hatte, dass es genau richtig war, den Menschen zuzuhören", sagte sie weiter. Im Bundestag wolle sie sich für "genau die Themen" einsetzen, für die die Partei Wahlkampf gemacht habe, vor allem für einen Mietendeckel und ein gerechtes Steuersystem. Dafür werde sie kämpfen, "mit so einer starken Fraktion natürlich lauter und deutlicher als je zuvor".
19:01 Uhr | Jüngste Hochrechnung: Union klar vor AfD, SPD und Grüne verlieren an Stimmen
In der jüngsten Hochrechnung von Infratest dimap geht die Union mit 28,9 Prozent als Sieger der Bundestagswahl hervor. Dahinter folgen die AfD mit 19,9 Prozent, SPD mit 16,2 Prozent und die Grünen mit 13 Prozent. Die Linke gewinnt deutlich an Stimmen (8,5 Prozent). Für die FDP (4,9 Prozent) und das BSW (4,8 Prozent) ist der Einzug in den Bundestag noch offen. Die restlichen Parteien landen bei 3,8 Prozent.
18:45 Uhr | Habeck: "Haben uns aus Loch gekämpft"
Trotz der Grünen-Verluste nach der ersten Hochrechnung zeigt sich Kanzlerkandidat Robert Habeck zufrieden. Man habe sich nach dem Ampel-Aus aus einem Loch von unter zehn Prozent in den Umfragen herausgekämpft, sagte Habeck. "Das war alles nicht selbstverständlich." Die Grünen sind laut Habeck bereit, sich auch an einer künftigen Regierung zu beteiligen. "Der Regierungsauftrag ist bei Friedrich Merz und der Union. Herzlichen Glückwunsch dazu."
18:37 Uhr | Zweite Hochrechnung: Union deutlich vor AfD, SPD und Grüne
In der zweiten Hochrechnung von Infratest dimap geht die Union als Sieger der Bundestagswahl hervor. Mit 28,9 Prozent liegt sie deutlich vor AfD (19,7 Prozent), SPD (16,1 Prozent) und Grünen (13,2 Prozent). Die Linke würde demnach mit 8,6 Prozent erneut ins Parlament einziehen. Für die FDP mit 4,9 Prozent und das BSW (4,8 Prozent) ist der Einzug noch offen. Die restlichen Parteien landen bei 3,8 Prozent.
18:36 Uhr | BSW-Chefin Wagenknecht: "Wir werden zittern müssen"
"Wir werden noch zittern müssen", sagt BSW-Chefin Sahra Wagenknecht zur ersten Hochrechnung nach der Bundestagswahl. Aber unabhängig vom Ergebnis sei es schon beeindruckend, wo das BSW stehe. "Wir haben das großartig gemacht."
18:22 Uhr | Erste Hochrechnung: Union deutlich vor AfD, SPD und Grüne
In der ersten Hochrechnung von Infratest dimap geht die Union als Sieger der Bundestagswahl hervor. Mit 29 Prozent liegt sie deutlich vor AfD (19,6 Prozent), SPD (16 Prozent) und Grünen (13,3 Prozent). Die Linke würde demnach mit 8,6 Prozent erneut ins Parlament einziehen. Für die FDP mit 4,9 Prozent und das BSW (4,7 Prozent) ist der Einzug noch offen. Die restlichen Parteien landen bei 3,9 Prozent.
18:20 Uhr | Wahlbeteiligung laut Prognosen auf höchstem Stand seit Wiedervereinigung
Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl ist laut Prognosen von ARD und ZDF auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen. Laut Schätzungen des Instituts Infratest dimap für die ARD am Sonntag lag sie bei 84 Prozent, die Forschungsgruppe Wahlen gab für das ZDF einen Wert von 83 Prozent an. Höher war die Wahlbeteiligung mit 84,3 Prozent zuletzt 1987. Bei der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung bei 76,4 Prozent. Eine hohe Wahlbeteiligung hatte sich laut Zwischenständen der Bundeswahlleitung bereits den gesamten Tag über abgezeichnet.
18:16 Uhr | Weidel: "Haben historisches Ergebnis eingefahren"
AfD-Chefin Alice Weidel hat das Wahlergebnis für ihre Partei als historisch bezeichnet. "Wir waren noch nie stärker im Bund", sagte Weidel nach Bekanntgabe der Prognose in der AfD-Bundesgeschäftsstelle in Berlin. "Man wollte uns halbieren, das Gegenteil ist eingetreten", fügte Weidel hinzu.
18:15 Uhr | CDU-Generalsekretär Linnemann kündigt Politikwechsel an
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann kündigte einen Politikwechsel an. "Die Wahl hat die Union gewonnen", sagte er in der ARD. "Die Menschen wollen einen Politikwechsel - und den wird es geben. Friedrich Merz wird der neue Bundeskanzler." Man wolle eine stabile Regierung bilden. Der CDU-Politiker Thorsten Frei sieht "eine enorme Herausforderung", eine stabile Regierung zu bilden. "Wir haben die Zielsetzung, eine stabile Regierung für dieses Land zu bilden", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
18:00 Uhr | Prognose: Union stärkste Kraft vor AfD und SPD
In der Prognose von Infratest dimap geht die Union mit 29 Prozent als stärkste Kraft aus der Bundestagswahl hervor. Dahinter folgt die AfD mit einem Stimmenanteil von 19,5 Prozent. Die bisherige Kanzlerpartei SPD rutscht auf 16 Prozent ab. Die Grünen liegen derzeit bei 13,5 Prozent. Die Linke käme demnach mit 8,5 Prozent wieder in den Bundestag. Für FDP (4,9 Prozent) und BSW (4,7 Prozent) könnte es mit dem Einzug knapp werden. Die übrigen Parteien kommen bisher zusammen auf 3,9 Prozent.
05:30 Uhr | Erste Wahl nach neuem Wahlrecht
Nach der vom Bundestag beschlossenen und vom Bundesverfassungsgericht in Teilen bestätigten Reform wird erstmals nach einem neuen Wahlrecht abgestimmt. Es sichert, dass die Zahl der Bundestagssitze bei 630 gedeckelt sind. Das heißt, der 21. Bundestag wird mehr als hundert Abgeordnete weniger haben. Derzeit sind es noch 733. Unser Wahlexperte Jens Hänisch erklärt ihnen im folgenden Artikel, was bei dieser Bundestagswahl anders ist:
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 23. Februar 2025 | 18:00 Uhr