Wohnhaus-Heizungen Energieberater: Wärmepumpen in zwei Jahren wieder billiger
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06. April 2023, 10:14 Uhr
Pläne der Bundesregierung zum Heizungsaustausch haben bei vielen Menschen vor allem Sorgen wegen der Kosten ausgelöst. Der Verband der Energieberater berichtet von riesigem Beratungsbedarf und großer Unsicherheit, hat aber auch gute Nachrichten.
- Energieberater erwarten sinkende Preise.
- Pläne der Bundesregierung hält der Verband für "richtig".
- Es gibt demnach aber viel Unsicherheit.
Energieberater erwarten, dass sich Lieferengpässe bei Wärmepumpen mittelfristig entspannen und die Preise wieder sinken. Derzeit gebe es bei Wärmepumpen hohe Preisaufschläge, "aber jetzt steigen alle Hersteller ein", sagte Jürgen Leppig, Bundeschef des Energieberaterverbands (GIH).
"Daher wird in zwei Jahren ein Überangebot entstehen und Preise werden sinken", so Leppig laut dpa. Auch gebe es genug Wärmepumpen-Förderung. Schon die aktuelle mit bis zu 40 Prozent vom Kaufpreis sei "auskömmlich".
Pläne der Bundesregierung "richtig"
Pläne der Bundesregierung zum Einbau klimafreundlicherer Heizungen hält Leppig für richtig, obwohl es Hürden wie fehlendes Personal und Kompetenz bei Heizungsbauern gebe. Viele "sind über Monate ausgebucht", sagt Leppig. Die Personalengpässe im Handwerk dürften sich aber legen, glaubt er: Dass der Wohnungsneubau eingebrochen sei, setzte hier Kapazitäten frei.
Ein Knackpunkt bei den Plänen werde die Förderung für Menschen mit geringem Einkommen sein, so der Verbandschef weiter. Die Leute riefen an und fragten, was sie mit einem Haus mit schlechter Bausubstanz von 1950 machen sollten. Der Beratungsbedarf sei riesig, sagte Leppig: "Wir haben noch nie so viele Anfragen gehabt. Es gibt unheimlich viel Unsicherheit."
Der Umbau läuft bereits seit einem Jahr
Die Produktion von Wärmepumpen hatte in Deutschland schon vor den neuen Plänen der Bundesregierung stark angezogen. So wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamts in den ersten drei Quartalen 2022 knapp 243.200 Wärmepumpen hergestellt, fast 50 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Wegen der hohen Nachfrage gibt es trotzdem Lieferprobleme.
Ab 2024 soll den Plänen zufolge jede neu einzubauende Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dann sollen nur noch Wärmepumpen, Solarthermie-Anlagen oder Hybridsysteme aus Wärmepumpe und Gasheizung eingebaut werden.
Bestehende Öl- und Gasheizungen sollen weiter laufen und auch repariert werden dürfen. Sollte das nicht möglich sein, soll es Übergangsfristen für den Austausch geben und das auch mit noch zusätzlichen Fördermitteln vom Staat unterstützt werden. Die Höhe der neuen Hilfen ist aber noch offen.
Den technologieoffenen Ansatz, neben den Wärmepumpen auch Hybridsysteme oder Solarthermie-Anlagen zu erlauben, begrüßte GIH-Chef Leppig. In der Praxis werde aber die Wärmepumpe dominieren.
dpa (ksc)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 05. April 2023 | 12:00 Uhr