Rentenbescheid und Banknoten 4 min
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Bundesarbeitsministerium Millionen Deutschen droht niedrige Rente

29. Dezember 2024, 13:49 Uhr

In Deutschland droht 16 Millionen Arbeitnehmern eine niedrige Rente von unter 1.200 Euro brutto im Monat. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage von BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hervor. In Mitteldeutschland bekamen MDR-Recherchen zufolge im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Millionen Rentner weniger als 1.000 Euro im Monat.

Bis zu 16 Millionen Arbeitnehmern in Deutschland droht eine niedrige Rente unter 1.200 Euro brutto. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Anfrage von BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hervor. Um nach 45 Jahren durchgehender Vollzeitarbeit eine Rente von 1.200 Euro zu bekommen, müsste der Stundenlohn der aktuellen Rentenformel zufolge bei 17,20 Euro liegen.

Fast 40 Prozent verdienen unter 17 Euro

Nach der Antwort des Arbeitsministeriums verdienen aktuell rund 16 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland weniger als 17 Euro brutto in der Stunde. Das sind rund 39 Prozent aller etwa 40,8 Millionen Beschäftigten im Land. Der Modellrechnung zufolge wäre ein Stundenlohn von 19,36 Euro nötig, um 1.314 Euro monatlich Rente zu erhalten. Das ist die aktuelle Armutsgefährdungsschwelle für Alleinlebende.

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben nach MDR-Recherchen im vergangenen Jahr mehr als 520.000 Rentner weniger als 1.000 Euro im Monat bekommen.

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Die Telefone und Formulare liefen wieder heiß bei MDR SACHSEN. Der Rentenberater Lindner war begehrt wie immer. Ein Thema: Altersteilzeit clever gestalten. Fragen und Antworten gibt es hier zum Nachhören.

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BSW fordert 1.500 Euro Mindestrente

Das Arbeitsministerium spricht in seiner Antwort von "abstrakten" Modellrechnungen, da unter anderem ein über 45 Jahre unverändertes Lohnverhältnis angenommen wird. Zudem müssten noch andere Einkommen berücksichtigt werden, da die Rente in der Regel nicht das einzige Einkommen eines Haushalts sei.

Wagenknecht sprach angesichts der Zahlen von einer "Rentenkrise im Land". Altersarmut werde zu einem noch größeren Problem. Die BSW-Chefin forderte die nächste Bundesregierung auf, die Bevölkerung abstimmen zu lassen, ob sie zu einem Rentensystem wie in Österreich wechseln wolle. Dort falle niemand mit 40 Versicherungsjahren unter 1.600 Euro brutto Rente. Analog forderte das BSW die Einführung einer gesetzlichen Mindestrente von 1.500 Euro brutto nach 40 Versicherungsjahren.

AFP (dni)

Münzen und Stift auf Wohngeldantrag 1 min
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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 29. Dezember 2024 | 08:00 Uhr

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