Erdbeben Erstes Schwarmbeben 2025 in Sachsen: 30 Erdstöße im Vogtlandkreis
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04. Januar 2025, 10:18 Uhr
Am Morgen des 2. Januar 2025 gab es in Sachsen eine Serie von Erdbeben. Das Seismologie-Portal Mitteldeutschland registrierte innerhalb von sieben Stunden 30 Erdstöße in der Nähe von Klingenthal. Die Folgen gingen aber im Getöse des nächtlichen Sturms unter, so das Landesumweltamt.
Am 2. Januar um 2:37 Uhr bebte im sächsischen Vogtlandkreis die Erde zum ersten Mal im Jahr 2025. Laut "Seismologie in Mitteldeutschland", dem Verbund zur Erdbebenbeobachtung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, hatte das erste Beben eine Stärke von 2,5. Zum Vergleich: Das letzte größere Beben am 18. Oktober 2024 in der Lausitz hatte eine Stärke von 3,1. Betroffene berichteten damals, dass "Teller und Tassen im Schrank klapperten", oder Häuser spürbar gewackelt hätten.
Die Beben am Donnerstagmorgen ereigneten sich in einer Tiefe von rund elf Kilometern. Die meisten hatten nur sehr schwache Magnituden von unter 1. Im Zeitraum von 2:37 Uhr bis 9:17 Uhr wurden 30 Erdstöße registriert. Um 7:37 Uhr bebte die Erde noch einmal etwas stärker mit 2,2, um 7:41 Uhr mit 1,8. Aufgrund des Sturms in der Nacht seien die Auswirkungen in Klingenthal vermutlich kaum spürbar gewesen, so das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Normalerweise würde man Beben dieser Stärke im Umkreis von 30 bis 50 Kilometern wahrnehmen.
Spannungsenergie wird abgebaut
Schwarmbeben sind im Vogtland eine typische Erscheinung, schreibt das LfULG. Dabei würde von Zeit zu Zeit angestaute Spannungsenergie freigesetzt, die an geologischen Störungen entsteht. Die Region ist laut dem GFZ ein weltweit einzigartiger Standort "für die Untersuchung intrakontinentaler Erdbebenschwarmseismizität in Kombination mit der Entgasung von tiefer Erdkruste und Erdmantel sowie deren Wechselwirkung mit der tiefen Biosphäre".
Forscher messen regelmäßig solche Erdebebenschwärme. Dafür wurde Anfang 2024 ein neues Überwachungsnetzwerk in Betrieb genommen. Das Netzwerk, das unter Leitung des GFZ aufgebaut wurde, besteht aus fünf bis zu 400 Meter tiefen Löchern. Bereits in den ersten zwei Wochen nach Inbetriebnahme hatten die Messstationen tausende Beben in einer Tiefe von acht bis zehn Kilometern mit Stärken zwischen 0 und 2,6 registriert. "Der aktuelle Erdbebenschwarm ist in mehrerlei Hinsicht ungewöhnlich, nicht nur wegen der bereits erreichten Dauer von mehr als 14 Tagen, sondern auch weil es der erste Schwarm der aktivsten Region um Novy Kostel ist, der so weit nördlich auftritt und teilweise deutsches Gebiet betrifft", sagte Torsten Dahm, Geophysiker an der Universität Potsdam und Leiter der GFZ-Sektion "Erdbeben- und Vulkanphysik", nach den Messungen im März 2024.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 02. Januar 2024 | 13:30 Uhr
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