Neu-Errichtete Holzpellet-Heizung im Keller eines Wohnhauses. Holzpellets in der Hand der Hausbesitzerin. Dahinter das Display der Heizung mit dem Touchscreen-Bildschirm zur Bedienung der Anlage.
Haushalte, die mit Holzpellets heizen, erhalten bald finanzielle Unterstützung. Bildrechte: IMAGO / MiS

Energiekosten Unterstützung für Heizöl- und Pellet-Kunden

30. März 2023, 21:23 Uhr

Haushalte, die mit Heizöl, Holzpellets und Ähnlichem heizen, können auf baldige Unterstützung wegen der hohen Energiepreise hoffen. Nachdem sich Bund und Länder auf gemeinsame Kriterien für zusätzliche Härtefallhilfen für Privathaushalte geeinigt hatten, gab der Haushaltsausschuss des Bundestags entsprechende Bundesmittel
frei. Insgesamt geht es um bis zu 1,8 Milliarden Euro.

Zuschüsse für die gestiegenen Kosten beim Heizen mit Heizöl, Flüssiggas und Holz sollen jetzt ausgezahlt werden. Wie die Nachrtichtenagentur DPA berichtete, gab der Haushaltsausschuss des Bundestages am Mittwoch entsprechende Bundesmittel frei. Bislang hatte ein Viertel der Deutschen nicht von der Gaspreisbremse profitiert, weil sie mit Öl oder Pellets heizen. Privathaushalte, die von stark gestiegenen Preisen betroffen waren, können bereits ab April staatliche Gelder aus dem geplanten sogenannten Härtefallfonds beantragen.

Voraussetzung dafür ist, dass sich die Kosten der Haushalte für Pellets, Öl, Flüssiggas, Kohle und Ähnlichem im Vergleich zu den Referenzpreisen von 2021 verdoppelt haben. Verbraucherinnen und Verbraucher können dann ihre Rechnungen für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 1. Dezember 2022 einreichen und sich bis zu 80 Prozent der Mehrkosten, maximal aber 2000 Euro erstatten lassen.

Bundesländer sind am Zug

Für den Zuschuss wurden 1,8 Milliarden Euro aus dem 200 Milliarden schweren Energiekrisenfonds WSF bereitgestellt. Die konkrete Antragsstellung und Zahlung sollen die Länder organisieren. "Nachdem sich Bund und Länder nun in einer gemeinsamen Vereinbarung auf die Auszahlungsmodalitäten verständigt haben, sind jetzt die Bundesländer am Zug", erklärte der SPD-Abgeordnete Matthias Miersch. "Sie müssen dafür Sorge tragen, dass Bürger und Bürgerinnen schnellstmöglich ihre Anträge einreichen und die Unterstützung erhalten können."

Hälfte der Haushalte heizt mit Gas

Statistischen Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft zufolge heizten 2020 etwa die Hälfte der Haushalte in Deutschland mit Gas. Auf Platz zwei folgt aber mit 25 Prozent noch vor der Fernwärme das Heizöl als Wärmequelle. Lediglich 3,7 Prozent der Haushalte heizen mit Holz oder Pellets. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nutzen zwar deutlich weniger Menschen Öl als im bundesweiten Schnitt, trotzdem liegt der Anteil noch zwischen zwölf und siebzehn Prozent. Kohle und erneuerbare Energien sind beim Heizen eher Randerscheinungen.

Umweltfreundlichkeit spielt keine Rolle

Die staatliche Hilfe für außergewöhnlich hohe Energiekosten im Jahr 2022 wird unabhängig von der Klima- und Umweltfreundlichkeit der Energieträger gezahlt. Vom sächsischen Wirtschaftsministerium heißt es dazu: "Ziel ist wie bei Strom- und Gaspreisbremse die Milderung wirtschaftlicher und sozialer Härten. Klima- und Umweltaspekte sind (…) nicht als Hauptgegenstand des Härtefallfonds adressiert."

MDR AKTUELL (yvo/AFP)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 01. März 2023 | 07:00 Uhr

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