Erneuerbare Energien Bundesrat billigt Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes

26. April 2024, 13:58 Uhr

Wasserstoff gilt als großer Hoffnungsträger für eine klimafreundliche Energieversorgung. In Deutschland sind jetzt die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um ein Leitungskernnetz aufzubauen.

Der Weg für den Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes in Deutschland ist frei. Der Bundesrat hat am Freitag dafür eine Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes passieren lassen. Die Länderkammer verzichtete darauf, den Vermittlungsausschuss anzurufen. Das Wasserstoff-Kernnetz soll privatwirtschaftlich finanziert werden – mit staatlicher Absicherung.

Das Kernnetz soll die wichtigsten Leitungen der Wasserstofftransport- und Importinfrastruktur umfassen. Vorgesehen sind insgesamt 9.700 Kilometer an Leitungen. Zum großen Teil handelt es sich um eine Umwidmung des derzeitigen Gasnetzes.

Hoffnungen liegen auf "grünem" Wasserstoff

Entwurf Wasserstoff-Kernnetz
Das geplante Wasserstoffkernnetz mit dem Planungsstand vom November 2023. Bildrechte: FNB Gas e.V.

Wasserstoff sei vielleicht kein Allheilmittel und "grüner" Wasserstoff sei noch knapp, sagte Nordrhein-Westfalens Energieministerin Mona Neubaur (Grüne) im Bundesrat. "Aber Wasserstoff hat eben das Potenzial, der zentrale Baustein der Energiewirtschaft mit massiv reduzierten Treibhausgasen zu werden." Wasserstoff soll eine Schlüsselrolle beim klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft spielen.

Mit dem Wasserstoff-Kernnetz sollen große Verbrauchs- und Erzeugungsregionen für Wasserstoff angebunden werden, etwa wo es große Industriezentren, Speicher und Kraftwerke gibt. Die Leitungen des Kernnetzes sollen laut Wirtschaftsministerium schrittweise von 2025 bis 2032 in Betrieb genommen werden. Für einzelne Projekte soll eine Inbetriebnahme bis 2037 möglich sein, sofern dies von der Bundesnetzagentur entsprechend festgelegt wird. Erwartet werden Investitionen von rund 20 Milliarden Euro.

dpa(pfh)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 26. April 2024 | 12:00 Uhr

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