Ukraine-News "Wagner"-Chef kritisiert Rückzug von Flanken bei Bachmut

18. Mai 2023, 22:45 Uhr

Diese Ukraine-News vom 18. Mai sind beendet, neue finden Sie in der aktuellen Ausgabe:

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

22:45 Uhr | G7-Staaten wollen neue Sanktionen und Exportkontrollen gegen Russland beschließen

Die westlichen G7-Staaten wollen auf ihrem Gipfeltreffen in Japan eine härtere Gangart im Umgang mit Russland beschließen. Es sollen neue Sanktionen und Exportkontrollen bekannt gegeben werden, sagt ein US-Vertreter kurz vor dem G7-Treffen. Russland solle nicht mehr an Kriegsmaterial herankommen. Zudem solle Russland keine Möglichkeiten mehr haben, Strafmaßnahmen zu umgehen. Darüber hinaus solle die internationale Abhängigkeit von russischer Energie weiter verringert und der Zugang Moskaus zum internationalen Finanzsystem beschränkt werden.

Die USA haben bereits ein neues Paket an Sanktionen angekündigt. Geplant sei unter anderem, etwa 70 Unternehmen aus Russland und anderen Ländern von US-Exporten abzuschneiden, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter im japanischen Hiroshima.

20:11 Uhr | Kiew: Ukrainische Truppen rücken bei Bachmut weiter vor

Das ukrainische Militär stößt nach eigener Darstellung in schweren Kämpfen bei Bachmut weiter vor. "In einigen Gebieten sind unsere Truppen um bis zu einem Kilometer vorgerückt", schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Abend auf Telegram. Um seine Positionen zu festigen, habe das russische Militär inzwischen die meisten seiner Reserven nach Bachmut verlegt. Die russischen Gegenangriffe zur Rückeroberung verlorener Stellungen vor allem im Süden von Bachmut seien abgeschlagen worden.

13:41 Uhr | "Wagner"-Chef kritisiert Rückzug von Flanken bei Bachmut

Der Chef der russischen Söldner-Gruppe "Wagner", Jewgeni Prigoschin, wirft der russischen Armee vor, die Flanken seiner Kämpfer ungeschützt zu lassen. "Leider haben sich Einheiten des russischen Verteidigungsministeriums bis zu 570 Meter nördlich von Bachmut zurückgezogen und unsere Flanken freigelegt", erklärt er in einer Audioaufnahme. "Bitte gebt unsere Flanken nicht auf." Eine Stellungnahme des Ministeriums liegt nicht vor.

Die Flanken sollen sich nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa in verlassenen Weilern mit dem Namen Sacco und Vanzetti rund 16 Kilometer nördlich von Bachmut befinden.

Zugleich melden die ukrainischen Truppen weitere Geländegewinne in der schwer umkämpften Region. Nach Angaben der Armeegruppe Ost ist es innerhalb eines Tages gelungen, zwischen 150 und 1.700 Meter voran zu kommen – trotz der russischen Überlegenheit an Soldaten, Munition und Technik.

12:25 Uhr | Neue Sanktionspläne betreffen Diamanten-Handel

Die G7-Staaten wollen den milliardenschweren Export von Rohdiamanten aus Russland einschränken. Eine entsprechende Erklärung soll beim Gipfel in Japan beschlossen werden, wie mehrere Diplomaten der Deutsche Presse-Agentur sagten. Ziel ist es, die Einnahmen des Landes zu verringern und damit dessen Fähigkeit zur Kriegsführung. Eine Einigung zu diesem Thema in Japan scheint allerdings unwahrscheinlich, wie ein EU-Beamter laut der Agentur AFP mitteilte.

Der Diamantenhandel ist für Russland ein wichtiger Wirtschaftszweig und eine nennenswerte Einkommensquelle. 2021 erzielte der staatliche Diamantenförderer Alrosa nach eigenen Angaben umgerechnet rund vier Milliarden Euro Einnahmen. Russland gilt als weltweit größter Produzent von Rohdiamanten.

Zugleich hat die US-Regierung vor dem morgen beginnenden Treffen verschärfte Sanktionen gegen Russland angekündigt. Nach Angaben des nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, wollen die USA eine Erklärung vorlegen, in der es vor allem um den Kampf gegen die Umgehung bereits bestehender Handelsbeschränkungen gehe.

11:10 Uhr | Getreide-Zug auf der Krim entgleist

Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist ein Güterzug entgleist, der mit Getreide beladen war. Das teilte die regionale Eisenbahngesellschaft mit. Sie vermutet einen Sabotageakt. Verletzt worden sei niemand, auch eine Gefahr für die Umwelt bestehe nicht. Der Vorfall ereignete sich wenige Kilometer südwestlich von Simferopol. Der Bahnverkehr auf der Strecke wurde stillgelegt.

05:16 Uhr | Explosionen in Kiew und anderen ukrainischen Regionen

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Regionen des Landes hat es am frühen Morgen nach Angaben der Militärverwaltung mehrere Explosionen gegeben. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, in Schutzräumen zu bleiben. Angaben über Opfer und Schäden werden geprüft, erklärte Serhij Popko, Chef der Zivil- und Militärverwaltung von Kiew, im Messengerdienst Telegram. Die Luftabwehr "funktioniert", ergänzte er. "Der Angriff auf die Hauptstadt dauert an. Verlasst während des Luftalarms nicht die Schutzräume", forderte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko ebenfalls auf Telegram. Es handelt sich um den neunten Angriff auf die ukrainische Hauptstadt seit Anfang Mai.

Nach Angaben der Armee gab es zudem Angriffe mit "Marschflugkörpern" in der Region Winnyzja im Landesinneren. Örtliche Medien berichteten über Explosionen in Chmelnyzkyj etwa hundert Kilometer weiter westlich.

04:01 Uhr | Landesweiter Luftalarm in der Ukraine

Die ukrainischen Behörden haben landesweiten Luftalarm ausgelöst. Das Militär warnt vor möglichen russischen Raketenangriffen in der Zentralukraine und spricht Warnungen für die Regionen Winnyzja, Kirowohradska, Tscherkassy und Dnipro aus. Auch in der zentralen Region Poltawa und weiter südlich in der Region Mykolajiw müsse mit russischen Angriffen gerechnet werden, heißt es auf weiteren Telegram-Kanälen.

02:12 Uhr | "Wagner"-Deserteur will zurück nach Russland

Der Anfang des Jahres nach Norwegen geflohene frühere Kommandeur einer Einheit der Söldner-Truppe "Wagner" will nach Russland zurückkehren. "Ich hatte gehofft, hier Ruhe und Frieden zu finden, die ganze Politik, den Krieg und die Armee hinter mir zu lassen, aber irgendwie habe ich es nicht geschafft", sagt Andrei Medwedew auf Russisch in einem von mehreren auf YouTube veröffentlichten Videos. "Wir werden sehen, was in Russland passieren wird. Wenn sie mich töten, okay. Wenn sie es nicht tun, vielen Dank. Wenn ich überlebe, noch mehr Dank."

Er fühle sich wie "eine Art Junge in einem großen Spiel", an dem er nicht mehr teilnehmen wolle. Er habe die russische Botschaft in Oslo um Hilfe gebeten und werde Dokumente einreichen, die seine Rückkehr erleichtern sollen.

Die Flucht des 26-Jährigen nach Norwegen sorgte im Januar weltweit für Schlagzeilen. Medwedew hatte in Norwegen um Asyl gebeten, weil er um sein Leben fürchtete. Er gab an, Zeuge der Tötung und Misshandlung russischer Gefangener gewesen zu sein, die von "Wagner" für den Kampf in der Ukraine rekrutiert worden waren.

00:45 Uhr | Prigoschin bestätigt Vorteil für ukrainische Truppen in Bachmut

Der Chef der russischen Söldner-Gruppe "Wagner", Jewgeni Prigoschin, bestätigt einen Vorstoß der ukrainischen Truppen in der umkämpften Stadt Bachmut. "Trotz der Tatsache, dass der Feind nur ein paar Prozent des Territoriums in Bachmut hat, scheint es nicht möglich zu sein, den Feind einzukesseln", sagt er in einer Audiobotschaft. "Infolge des Vormarsches des Feindes ... haben russische Fallschirmjäger Positionen eingenommen, die für den Feind einen Vorteil darstellen."

00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 18. Mai 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 17. Mai 2023 | 06:00 Uhr

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