Auszeichnung Ilmenauer Verein als "Kulturriese" 2024 geehrt
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12. Dezember 2024, 03:00 Uhr
In Thüringen werden seit 2008 Kulturschaffende, die sich besonders engagieren, mit dem Preis "Kulturriese" ausgezeichnet. 2024 ist die Ehrung an KuKo e.V., den Verein Kulturelle Koordinierung aus Ilmenau, vergeben worden. Der Verein biete vielseitige Angebote wie Konzerte, Theater sowie Projekte zu Film und Fotografie und setze sich für internationale Begegnungen ein, lobte die Jury. Außerdem hob sie die wichtige Bedeutung des KuKo e.V. für das kulturelle Leben in Ilmenau und der Region hervor.
- Der 1991 gegründete Verein Kulturelle Koordinierung aus Ilmenau hat in diesem Jahr die Auszeichnung "Kulturriese" erhalten.
- Seit mehr als 30 Jahren prägt der KuKo e.V. die kulturelle Landschaft in Ilmenau.
- Mit dem Preis wird die Arbeit von Kulturschaffenden in Thüringen gewürdigt.
In Ilmenau ist die Auszeichnung "Kulturriese" 2024 verliehen worden. Dort kommt auch der diesjährige Preisträger her – der Verein Kulturelle Koordinierung (KuKo e.V.). Mehr als 200 Mitglieder engagieren sich für kulturelle Vielfalt in der Region. Vergeben wird die Auszeichnung jährlich von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziokultur Thüringen für besonderes soziokulturelles Engagement.
Was ist Soziokultur? (zum Ausklappen)
Soziokultur ist eine Form der Kultur, die eng mit der Gesellschaft verknüpft ist. Sie wirkt spartenübergreifend, kann also auch Bereiche wie Kinder- und Jugendarbeit, kulturelle Bildung, Politik oder Umwelt betreffen.
Verein für kulturelle Vielfalt in Ilmenau
Thomas Putz von der LAG begründet die Auszeichnung von KuKo e.V. bei MDR KULTUR unter anderem damit, dass er einer der wichtigsten Vereine der freien Kulturszene in Ilmenau sei. "Unter seinem Dach arbeiten allein 15 Arbeitsgemeinschaften, drei Vereine und fünf Projekte."
Der KuKo ist einer der wichtigsten Vereine der freien Kulturszene in Ilmenau.
Netwerk für Kreativität
Dementsprechend breit ist auch das Angebot: Über Konzerte, Street-Food-Festivals, Keramikkurse und Theater bis zum Austausch mit indonesischen Studierenden in Ilmenau. Erklärtes Ziel dabei ist die Integration verschiedener Kulturen und ein vielfältiges kulturelles Angebot in der Region.
Dafür vermittelt und unterstützt der Verein bei der Umsetzung geplanter Kulturprojekte, erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Tina Wittich MDR KULTUR: "Eigentlich ist der Verein Kulturelle Koordinierung e. V. der erste Ansprechpartner, wenn man eine Idee hat im kulturellen Bereich und die gerne umsetzen würde."
So entstehen Konzertreihen in der "Wohnzimmerkultur", Techno-Open-Airs oder kleine Kunstausstellungen. Die Kunstschaffenden profitieren dabei etwa vom Know-how in Sachen Fördermittelakquise bis hin zur vorhandenen Veranstaltungstechnik, ohne selbst einen eigenen Verein gründen zu müssen.
Integration und interkultureller Austausch
Der Dachverein KuKo ist außerdem Ansprechpartner für geplante Events der vielen internationalen Studierenden an der Technischen Universität in Ilmenau. "Wir haben die indonesische Community, wir haben die indische Community teilweise, einzelne Veranstaltungen mit der chinesischen Community", sagte Wittich vom Verein.
Auch Konzerte von Künstlern aus Lateinamerika oder Feiern zu internationalen Festen wie dem indischen Lichterfest Diwali werden von KuKo e.V. organisiert. Damit fördert der Verein auch den interkulturellen Austausch.
Das hat auch die Jury beeindruckt: In ihrer Begründung verwies sie unter anderem auf das Engagement im Bereich der gesellschaftspolitischen Verständigung. Auch, dass der Kuko e.V. bereits seit 1991 in Ilmenau aktiv ist, wurde hervorgehoben. Der Verein sei ein zentraler soziokultureller Ansprechpartner, Vernetzer und Impulsgeber für die gesamte Stadt geworden, hieß es in der Mitteilung zur Preisvergabe: "Der KuKo ist der soziokulturelle Allrounder Ilmenaus."
Wertschätzung von soziokultureller Arbeit in Thüringen
Der "Kulturriese" ist ein unabhängiger Preis der freien Kulturszene. Dieses Jahr ist er mit 2024 Euro dotiert und damit wieder entsprechend der Jahreszahl gestiegen. Für Thomas Putz von der LAG Soziokultur, die den Preis vergibt, ist die Summe weniger bedeutend. Für ihn geht es vor allem um die Anerkennung.
Im Zentrum stehe die Arbeit der Kulturschaffenden: "Die Soziokultur ist so, dass sie aus wenig viel macht – die meisten Einrichtungen sind wenig oder gar nicht gefördert", betont Thomas Putz. Da seien 2024 Euro bereits viel Geld. Das könne genutzt werden, um Projekte zu finanzieren – oder einfach für ein Vereinsfest für die Mitglieder, um die Auszeichnung gebührend zu feiern.
Quelle: MDR KULTUR (Lisa Wudy), Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziokultur Thüringen, Verein Kulturelle Koordinierung
Redaktionelle Bearbeitung: az, bh, hro
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 11. Dezember 2024 | 06:30 Uhr