Ein Chor singt vor einem Publikum. Über ihnen hängt in glitzernden Buchstaben die Bezeichnung "Kulturriese 2024". 4 min
Zur Preisverleihung sang der DaChor, der auch zum Kuko-Verein gehört. Bildrechte: Bernd Seydel
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Ob Konzerte, Street-Food-Festivals oder Theater: Der Verein Kulturelle Koordinierung aus Ilmenau hat den Preis "Kulturriese" 2024 bekommen. Lisa Wudy war bei der Preisverleihung dabei und hat die Engagierten getroffen.

MDR KULTUR - Das Radio Do 12.12.2024 12:40Uhr 04:02 min

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Auszeichnung Ilmenauer Verein als "Kulturriese" 2024 geehrt

12. Dezember 2024, 03:00 Uhr

In Thüringen werden seit 2008 Kulturschaffende, die sich besonders engagieren, mit dem Preis "Kulturriese" ausgezeichnet. 2024 ist die Ehrung an KuKo e.V., den Verein Kulturelle Koordinierung aus Ilmenau, vergeben worden. Der Verein biete vielseitige Angebote wie Konzerte, Theater sowie Projekte zu Film und Fotografie und setze sich für internationale Begegnungen ein, lobte die Jury. Außerdem hob sie die wichtige Bedeutung des KuKo e.V. für das kulturelle Leben in Ilmenau und der Region hervor.

In Ilmenau ist die Auszeichnung "Kulturriese" 2024 verliehen worden. Dort kommt auch der diesjährige Preisträger her – der Verein Kulturelle Koordinierung (KuKo e.V.). Mehr als 200 Mitglieder engagieren sich für kulturelle Vielfalt in der Region. Vergeben wird die Auszeichnung jährlich von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziokultur Thüringen für besonderes soziokulturelles Engagement.

Was ist Soziokultur? (zum Ausklappen)

Soziokultur ist eine Form der Kultur, die eng mit der Gesellschaft verknüpft ist. Sie wirkt spartenübergreifend, kann also auch Bereiche wie Kinder- und Jugendarbeit, kulturelle Bildung, Politik oder Umwelt betreffen.

Verein für kulturelle Vielfalt in Ilmenau

Thomas Putz von der LAG begründet die Auszeichnung von KuKo e.V. bei MDR KULTUR unter anderem damit, dass er einer der wichtigsten Vereine der freien Kulturszene in Ilmenau sei. "Unter seinem Dach arbeiten allein 15 Arbeitsgemeinschaften, drei Vereine und fünf Projekte."

Der KuKo ist einer der wichtigsten Vereine der freien Kulturszene in Ilmenau.

Thomas Putz LAG Soziokultur Thüringen

Netwerk für Kreativität

Dementsprechend breit ist auch das Angebot: Über Konzerte, Street-Food-Festivals, Keramikkurse und Theater bis zum Austausch mit indonesischen Studierenden in Ilmenau. Erklärtes Ziel dabei ist die Integration verschiedener Kulturen und ein vielfältiges kulturelles Angebot in der Region.

Dafür vermittelt und unterstützt der Verein bei der Umsetzung geplanter Kulturprojekte, erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Tina Wittich MDR KULTUR: "Eigentlich ist der Verein Kulturelle Koordinierung e. V. der erste Ansprechpartner, wenn man eine Idee hat im kulturellen Bereich und die gerne umsetzen würde."

Zwei Menschen stehen mit einer Urkunde und einem Blumenstrauß vor einem Publikum. Vereinzeltes goldenes Konfetti fliegt. Über ihnen hängt in glitzernden Buchstaben die Bezeichnung "Kulturriese 2024".
Die stellvertrende Vereinsvorsitzende Tina Wittich und Vereinsvorsitzender Christoph Thron freuen sich über den Preis "Kulturriese" 2024. Bildrechte: MDR/Lisa Wudy

So entstehen Konzertreihen in der "Wohnzimmerkultur", Techno-Open-Airs oder kleine Kunstausstellungen. Die Kunstschaffenden profitieren dabei etwa vom Know-how in Sachen Fördermittelakquise bis hin zur vorhandenen Veranstaltungstechnik, ohne selbst einen eigenen Verein gründen zu müssen.

Zwei Männer sitzen an einem Tisch auf einer Bühne, vor Ihnen steht ein Kellner.
Zu den Arbeitsgruppen des KuKo e.V. gehört auch die AG Theaterleitertheater. Bildrechte: Robert Wiedemann

Integration und interkultureller Austausch

Der Dachverein KuKo ist außerdem Ansprechpartner für geplante Events der vielen internationalen Studierenden an der Technischen Universität in Ilmenau. "Wir haben die indonesische Community, wir haben die indische Community teilweise, einzelne Veranstaltungen mit der chinesischen Community", sagte Wittich vom Verein.

Tina Wittich, eine Frau mit gewelltem, offenem, rötlichem Haar, hält einen Blumenstrauß und lacht freudestrahlend in die Kamera.
Tina Wittich freut sich für ihren Verein über die Ehrung als Kulturriese 2024. Bildrechte: Bernd Seydel

Auch Konzerte von Künstlern aus Lateinamerika oder Feiern zu internationalen Festen wie dem indischen Lichterfest Diwali werden von KuKo e.V. organisiert. Damit fördert der Verein auch den interkulturellen Austausch.

Das hat auch die Jury beeindruckt: In ihrer Begründung verwies sie unter anderem auf das Engagement im Bereich der gesellschaftspolitischen Verständigung. Auch, dass der Kuko e.V. bereits seit 1991 in Ilmenau aktiv ist, wurde hervorgehoben. Der Verein sei ein zentraler soziokultureller Ansprechpartner, Vernetzer und Impulsgeber für die gesamte Stadt geworden, hieß es in der Mitteilung zur Preisvergabe: "Der KuKo ist der soziokulturelle Allrounder Ilmenaus."

Zwei Menschen stehen auf der Bühne und spielen Musik.
Das Musikprojekt Riosenti trägt Musik und Gedichte aus Südamerika vor. Bildrechte: Christian Daether

Wertschätzung von soziokultureller Arbeit in Thüringen

Der "Kulturriese" ist ein unabhängiger Preis der freien Kulturszene. Dieses Jahr ist er mit 2024 Euro dotiert und damit wieder entsprechend der Jahreszahl gestiegen. Für Thomas Putz von der LAG Soziokultur, die den Preis vergibt, ist die Summe weniger bedeutend. Für ihn geht es vor allem um die Anerkennung.

Eine Trophähe eines Buchstabens, der ein K oder ein R darstellen kann steht vor einer Urkunde mit der Aufschrift "Kulturriese 2024" und "Kulturelle Koordinierung".
Nominiert waren dieses Jahr auch die Vereine "Kleine Freiheit" und "studio 44" aus Nordhausen, das Kulturhaus Häselburg aus Gera und das Stellwerk Weimar. Bildrechte: Bernd Seydel

Im Zentrum stehe die Arbeit der Kulturschaffenden: "Die Soziokultur ist so, dass sie aus wenig viel macht – die meisten Einrichtungen sind wenig oder gar nicht gefördert", betont Thomas Putz. Da seien 2024 Euro bereits viel Geld. Das könne genutzt werden, um Projekte zu finanzieren – oder einfach für ein Vereinsfest für die Mitglieder, um die Auszeichnung gebührend zu feiern.

Quelle: MDR KULTUR (Lisa Wudy), Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziokultur Thüringen, Verein Kulturelle Koordinierung
Redaktionelle Bearbeitung: az, bh, hro

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 11. Dezember 2024 | 06:30 Uhr

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