Weimar Haus der Frau von Stein: Historische Immobilie gehört wieder der Stadt
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18. Februar 2025, 21:28 Uhr
Das Haus der Frau von Stein in Weimar befindet sich wieder im Besitz der Stadt. Ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Erfurt konnte vollzogen werden. Nun sucht die Stadt nach einem neuen Investor für die Sanierung.
Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine hat im Umgang mit dem ehemaligen Investor für das historische Haus der Frau von Stein Versäumnisse eingeräumt. Der Verkauf an den Spanier vor sieben Jahren ist laut Kleine "ein Riesenfehler" gewesen. Dieser sei nun endlich korrigiert, sagte der Oberbürgermeister Dienstagmittag auf einer Pressekonferenz.
Schlösser am Gebäude bereits ausgetauscht
Ein Notar kümmert sich nun darum, dass aus dem Besitz nun auch das Eigentum wird. Aktuell besteht noch die Möglichtkeit, dass die Gegenseite in Berufung geht. Darin sieht Anwalt Johannes-Christian Vent, der die Stadt Weimar vertritt, jedoch kein Problem. Der Gerichtsvollzieher hat inzwischen die Tür des Gebäudes geknackt. Die Schlösser sind ausgetauscht.
Was die Stadt nun braucht, ist ein seriöser Investor, der das Haus sanieren und öffentlich zugänglich machen soll. Es soll allerdings im Eigentum der Stadt bleiben.
Kaufpreis noch nicht geklärt
Zu den Rückerwerbskosten konnte die Stadt noch nichts Genaues mitteilen. 2008 hatte sie das Haus für 320.000 Euro an den spanischen Investor verkauft. Diese Summe werde als Grundlage dienen und dann wird gerechnet, teilte Anwalt Vent mit. Investitionen gegen Vertragsstrafen und ausstehende Gebühren sowie Wertverlustzinsen gelte es auszugleichen. Eine Gutachterin wurde beauftragt. Die genaue Zahl könne der Oberbürgermeister nicht sagen, aber es werde kein Betrag, den die Stadt nicht gerne bezahlen wird, so Kleine. Er rechnet aber weiterhin mit einer sechsstelligen Summe.
Vorbesitzer hatte Objekt nicht saniert
Über Jahre hatte die Stadt um den Rückerwerb des Hauses gerungen. 2008 war es nach einem Stadtratsbeschluss an den spanischen Investor Juan Javier Bofill verkauft worden - für 320.000 Euro. Bofill versprach, das prestigeträchtige Haus zu sanieren und ein Museum einzurichten. Allerdings investierte er in den folgenden Jahren kaum. Im Jahr 2020 klagte die Stadt vor Gericht den Rückkauf der Immobilie ein. Das Gerichtsverfahren zog sich über mehrere Jahre hin.
In dem barocken Wohnhaus am Ende der historischen Seifengasse wohnte 50 Jahre lang Goethes Freundin Charlotte von Stein.
MDR (kk/dr/anh)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 17. Februar 2025 | 19:00 Uhr
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