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Der Geschäftsführer der Stiftung Schloss Neuhardenberg, Bernd Kauffmann, 2014 6 min
Prägte die Kulturlandschaft Weimars: Bernd Kauffmann. Mehr im Audio: Bildrechte: picture alliance / ZB | Britta Pedersen
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Im Jahr 1999 ging der Titel der europäischen Kulturhauptstadt an Weimar. Die kulturellen Projekte der Stadt prägte damals Bernd Kauffmann. Dafür wird er am Donnerstag geehrt. Mehr im Gespräch mit Thomas Bille:

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Weimar-Preis Weimar zeichnet Kulturhauptstadt-Manager Bernd Kauffmann aus

03. Oktober 2024, 03:00 Uhr

Der Kulturmanager Bernd Kauffmann wird am Donnerstag mit dem Preis der Stadt Weimar ausgezeichnet. Kauffmann war als Generalbevollmächtigter der städtischen GmbH für Weimars Kulturhauptstadtjahr 1999 verantwortlich und prägte die kulturelle Entwicklung der Stadt. Bei MDR KULTUR blickt Kauffmann zurück auf das Jahr 1999 und gibt der Kulturhauptstadt Chemnitz einige Tipps.

Der Kulturmanager Bernd Kauffmann wird am Donnerstag mit dem Preis der Stadt Weimar ausgezeichnet. Einem breiten Publikum in der Stadt ist Kauffmann durch seine Arbeit als Generalbevolmächtigter der Kulturhauptstadt Weimar im Jahr 1999 bekannt. Kauffmann prägte mit seinem Engagement die Kulturszene der Stadt nachhaltig. Er war in den vergangenen Jahrzehnten in verschiedenen Kulturinstitutionen tätig, darunter als Präsident der Stiftung Weimarer Klassik und als Intendant des Kunstfestes Weimar.

Bernd Kauffmann, einstiger Generalbevollmächtigter von Weimar 99
Bernd Kauffmann wird für sein langjähriges Engagement in Weimars Kulturszene geehrt. Bildrechte: imago images / suedraumfoto

Der Weimar Preis wird seit 1990 von der Stadt Weimar vergeben. Anfang September beschloss der Stadtrat Weimars auf Vorschlag einer Jury, Kauffmann auszuzeichnen.

Wie erfolgreich war die Kulturhauptstadt Weimar?

Bei MDR KULTUR blickt Kauffmann mit gemischten Gefühlen auf das Kulturhauptstadtjahr in Weimar zurück: "Ich finde, es ist uns vieles gelungen. Manches, wie man so schön sagt, ist echt dumm gelaufen. Es waren Höhepunkte, Höhenflüge, Desaster, alles durcheinander." Insgesamt aber habe das Jahr 1999 die Stadt Weimar nach "verschatteten Jahren [...] der europäischen Öffentlichkeit zu Gesicht und zu Licht gebracht."

Dabei führten einige Projekte der Kulturhauptstadt GmbH durchaus zu Kontroversen – Kunstaktionen die "keiner kapiert" habe, wie Kauffmann nüchtern resümiert.

Kontroversen um Kunst-Projekte

Ein Beispiel sei der Nachbau von Goethes Gartenhaus gewesen. Zum Kulturhauptstadtjahr 1999 wurde direkt neben dem historischen Gebäude des Jahrhundert-Dichters eine exakte Kopie des Baus errichtet. Die Aktion stieß nicht nur auf positive Resonanzen. Aber Kauffmann gibt zu bedenken, dass "die sehr schräge Ausstellung" in Weimar "auch zu unendlich viel Debatten innerhalb der Stadt geführt" habe.

In frühherbstlicher Stimmung präsentiert sich der Park rund um das Goethe-Gartenhaus im thüringischen Weimar.
Das Original: Das Goethe-Gartenhaus im Park an der Illm in Weimar. Bildrechte: picture-alliance / dpa | Ralf Hirschberger

In einer Zeit in der etwa über den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche heftig debattiert wurde, wollte man, so Kauffmann, mit der Aktion die Frage aufwerfen, "was geschieht, wenn immer mehr [...] neu hergestellt wird, obwohl die Aura fehlt, obwohl die originale Suggestion fehlt?"

Verbindung von Weimar und KZ Buchenwald

Auch die sogennante "Zeitschneise" regte Debatten an, so Kauffmann: Der Verbindungsweg zwischen der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald und dem Schloss Ettersburg sollte die Frage aufwerfen, wie die Verbrechen der Nationalsozialisten und die Kulturstadt Weimar miteinander verbunden sind.

"Es hat die Stadt genauso positiv aufgeregt wie zum Nachdenken gebracht", sagt Kauffmann mit Blick auf die brisante Installation. Allerdings bedauere er, dass die Schneise nur kurze Zeit nach dem Kulturhauptstadtjahr nicht mehr begehbar war.

Kulturhauptstadt keine Marketing-Aktion

Den Akteuren der angehenden Kulturhauptstadt Chemnitz empfiehlt Kauffmann, "eine Selbstvergewisserung mit sich selbst vorzunehmen und zu fragen: Was kommt aus dem Schlund dieser Stadt? Was war die Vergangenheit? Wie können wir uns in unserem eigenen Verständnis auf den Weg machen."

Kauffmann spricht von der "Selbstfindung einer Stadt im Blick auf die Zukunft." Keinesfalls dürfe das alleinige Ziel sein, den Tourismus anzuheizen. Die Herausforderung bestünde darin, dass die Besucher der Kulturhauptstadt "da nicht nur als Passagiere im Vorübergehen für ein, zwei Tage bleiben" sondern sich intensiv mit der Stadt auseinandersetzen.

Quelle: MDR KULTUR (Thomas Bille), Redaktionelle Bearbeitung: tis

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 03. Oktober 2024 | 07:10 Uhr

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Im Jahr 1999 ging der Titel der europäischen Kulturhauptstadt an Weimar. Die kulturellen Projekte der Stadt prägte damals Bernd Kauffmann. Dafür wird er am Donnerstag geehrt. Mehr im Gespräch mit Thomas Bille:

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