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Bundestagswahl in Sachsen Liveticker: AfD gewinnt alle Wahlkreise - Leipziger Süden geht an Linke
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24. Februar 2025, 00:44 Uhr
Alle Gemeinden in Sachsen sind ausgezählt. Die AfD hat 15 von 16 Wahlkreisen gewonnen. Damit hat sie nach 2021 wieder die Bundestagswahl in Sachsen gewonnen. In drei Gemeinden gab es auch Bürgerentscheide, in zwei Kommunen auch Bürgermeisterwahlen. In unserem Wahl-Ticker finden Sie die aktuellen Entwicklungen rund um den Wahltag.
00:40 Uhr | Hohe Wahlbeteiligung in Sachsen
Die Wahlbeteiligung in Sachsen liegt bei 81,2 Prozent. Bei der vergangenen Bundestagswahl vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung bei 76,5 Prozent.
00:35 Uhr | Die Zweitstimmen-Bilanz für Sachsen
In Sachsen erreicht die AfD bei den Zweitstimmen 37,3 Prozent vor der CDU mit 19,7 Prozent. Die Linke wird mit 11,3 Prozent drittstärkste Kraft vor dem BSW, das 9,0 Prozent erhält. Die SPD kommt sachsenweit auf 8,5 Prozent, die Grünen auf 6,5 Prozent. Auf die sonstige Parteien entfallen 7,7 Prozent.
00:22 Uhr | Dresden II und Umland gehen an die AfD
Der Angestellte Matthias Rentzsch gewinnt für die AfD den Wahlkreis Dresden II - Bautzen II mit 29,9 Prozent. Auch die Zweitstimmen gewinnt die AfD mit 28,6 Prozent. Die CDU kommt auf 18,1 Prozent vor der Linken (15,9), Grüne (13,1), SPD (8,5) und dem BSW (7,8).
00:20 Uhr | AfD gewinnt Wahlkreis Dresden I
Der Diplomingenieur Thomas Ladzinksi hat für die AfD den Wahlkreis Dresden I mit 29,4 Prozent gewonnen. Bei den Zweitstimmen liegt die AfD mit 27,4 Prozent vor der CDU mit 19,9 Prozent. Die Linke kommt auf 13,8 Prozent, die Grünen (12,2) die SPD (9,9) und dem BSW 8,4 Prozent.
23:35 Uhr | Leipzig-Land geht an die AfD
Der Unternehmer Edgar Naujok hat für die AfD den Wahlkreis Leipzig-Land mit 38,5 Pozoent Erststimmen gewonnen. Bei den Zweitstimmen sehen die Ergebnisse so aus: AfD: 38,2 Prozent, CDU: 24,6 Prozent, SPD: 10,9 Prozent, Die Linke: 8,7 Prozent, BSW: 6,4 Prozent, Freie Wähler: 4,8 Prozent.
23:30 Uhr | Moosdorf holt für die AfD Wahlkreis Zwickau
Der Musiker Matthias Moosdorf hat für die AfD den Wahlkreis Zwickau mit 39,9 Prozent gewonnen. Bei den Zweitstimmen liegt die AfD mit 40,6 Prozent weit vor der CDU, die 21,2 Prozent Zweitstimmenanteil erreicht. Das BSW kommt auf 10,2 und die SPD auf 8,9 Prozent. Die Linke erreicht 8,5 Prozent und die Grünen 3,3.
23:08 Uhr | Erzgebirge wählt mehrheitlich AfD
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Dietz hat 46,6 Prozent Stimmenanteil der Erststimmen im Wahlkreis Erzgebirge I bekommen. Der Blick auf die Zweitstimmenergebnisse: AfD: 46,2 Prozent, CDU: 20,6 Prozent, BSW (9,8), Die Linke (7,0), SPD (6,6), FDP (2,9).
23:06 Uhr | AfD gewinnt Wahl im Vogtland
Der kaufmännische Leiter Mathias Weiser hat für die AfD den Wahlkreis Vogtland mit 43,3 Prozent Stimmanteil der Erststimmen gewonnen. Bei den Zweitstimmen liegt die AfD mit 40,6 Prozent vor der CDU, die 21,6 Prozent erhält. Danach folgen: BSW (11,1), SPD (8,8), Die Linke (7,8) und die Grünen (7,0).
22:47 Uhr | Meißen bleibt AfD-Hochburg
Der Angestellte Christian Reck hat für die AfD den Wahlkreis Meißen mit 45,3 Prozent Erststimmenanteil gewonnen. Bei den Zweitstimmen liegt die AfD mit 43,6 Prozent weit vor der CDU, die auf 20,0 Prozent kommt. Das BSW erreicht 8,9 Prozent vor der Linken (7,8), der SPD (7,1) und den Grünen (4,6).
22:46 Uhr | Linke gewinnt Leipziger Süden
Der Linken-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann hat den Wahlkreis Leipzig II im Süden der Stadt gewonnen. Er kommt auf 36,8 Prozent der Erststimmen. Auch bei den Zweitstimmen liegt die Linke vorn mit 23,9 Prozent. Auf Platz zwei kommt die AfD mit 18,7 Prozent vor den Grünen (16,2), der CDU (15,8), SPD (11,2) und dem BSW (7,1).
22:42 Uhr | Leipzig I geht an die AfD
Der Ingenieur-Ökonom und AfD-Stadtrat Christian Kriegel hat den Wahlkreis Leipzig I im Norden der Stadt mit 25,0 Prozent gewonnen. Bei den Zweitstimmen liegt die AfD mit 25,3 Prozent vor der Linken, die 21,0 Prozent Stimmenanteil erhält. Die CDU erreicht 17,4 Prozent vor den Grünen (10,8), der SPD (10,1) und dem BSW (7,8).
22:36 Uhr | Bürgerentscheid in Radeberg: Mehrheit für Gewerbegebiet
Beim Bürgerentscheid in Radeberg haben 61,07 Prozent dafür gestimmt, dass die Kommune die Pläne für ein mögliches Gewerbegebiet weiterführt. Das Gebiet liegt zwischen Radeberg und Wallroda sowie zwischen Großerkmannsdorf und Kleinwolmsdorf. "Damit hat die Bevölkerung dem Stadtrat den klaren Auftrag erteilt, zu prüfen, ob und in welchem Umfang Gewerbeflächen in Radeberg realisiert werden können", sagt der Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos). Er freut sich, dass so viele Radebegrer beim Bürgerentscheid mitgemacht haben. Die Beteiligung lag bei 77,05 Prozent.
So geht's weiter: Mit dem Ergebnis des Bürgerentscheids wird der Stadtrat offiziell beauftragt, Flächen detailliert zu prüfen. Dazu gehören Gutachten, Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit, Infrastruktur und Wirtschaftlichkeit und wie die Bürger einbezogen werden müssen.
22:34 Uhr | Hilse gewinnt seinen Wahlkreis Bautzen I
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Karsten Hilse hat den Wahlkreis Bautzen I mit 48,3 Prozent gewonnen. Bei den Zweitstimmen erreicht die AfD 46,0 Prozent. Die CDU erhält 20,0 Prozent Zweitstimmenanteil. Das BSW erreicht 9,1 Prozent vor der Linken (7,8), der SPD (6,5) und der FDP (3,1).
22:31 Uhr | AfD gewinnt auch Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Steffen Janich hat den Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 49,1 Prozent gewonnen. Bei den Zweitstimmen liegt die AfD mit 46,5 Prozent weit vor der CDU, die auf 19,3 Prozent kommt. Das BSW liegt mit 9,2 Prozent vor der Linken (7,3), der SPD 86,0) und den Grünen (4,0).
22:21 Uhr | Maximilian Krah gewinnt Chemnitzer Umland
Der Dresdner Rechtsanwalt Maximilian Krah hat mit 44,2 Prozent den Wahlkreis Chemnitzer Umland Erzgebirgskreis II gewonnen. Bei den Zweitstimmen liegt die AfD mit 41,1 Prozent vor der CDU (21,2 Prozent) und dem BSW (10,5), SPD (8,5), Die Linke (7,8) und den Grünen (3,2).
Krah gilt innerhalb der AfD als umstritten, nach mehreren Streitereien zog sich Krah 2024 aus dem Bundesvorstand der AfD zurück und bekam Auftrittsverbot im Europawahlkampf.
22:06 Uhr | Nordsachsen geht an die AfD
Der AfD-Kandidat René Bochmann hat den Wahlkreis Nordsachsen mit 43,8 Prozent gewonnen. Der Zweitstimmenanteil liegt für die AfD bei 42,8 Prozent und ist damit mehr als doppelt so hoch im Vergleich zur CDU (20,8 Prozent). Das BSW kam mit 8,7 Prozent auf Platz drei vor der SPD (8,4), der Linken (8,0) und den Grünen (3,4).
21:42 Uhr | AfD-Chef Chrupalla gewinnt Wahlkreis Görlitz
Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla hat den Wahlkreis Görlitz mit 48,9 Prozent gewonnen. Seine Partei kommt bei den Zweitstimmen auf 46,7 Prozent Stimmanteil. Die CDU liegt mit 19,8 Prozent auf Platz zwei vor dem BSW (9,0), Linke (7,7), SPD (6,4) und den Grünen (3,4).
21:38 Uhr | AfD gewinnt Wahlkreis Mittelsachsen
Die AfD-Bundestagsabgeordnete Carolin Bachmann hat mit 45,5 Prozent der Erststimmen den Wahlkreis Mittelsachsen gewonnen. Bei den Zweitstimmen erreicht die AfD 43,5 Prozent Stimmanteil vor der CDU, die auf 20,6 Prozent kommt. Das BSW (9,4 Prozent) kommt auf Platz drei vor der Linken (8,0), SPD (7,6 und den Grünen (3,5).
21:20 Uhr | Bürgerentscheid in Hohnstein: Keine Windräder
Die meisten Wählerinnen und Wähler in Hohnstein in der Sächsischen Schweiz sind gegen Windräder in ihrer Stadt. Das ist das Ergebnis des Bürgerentscheids, der am Sonntag mit der Bundestagswahl durchgeführt wurde. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sagen, ob sie wollen, dass die Gemeinde rechtliche Mittel ausschöpft, sollten Bauanträge für Windkraftanlagen eingereicht werden. 76,1 Prozent stimmt mit einem Ja, sind also gegen solche Anlagen. Die Beteiligung beim Bürgerentscheid lag bei 78,7 Prozent, teilt der Bürgermeister Daniel Brade mit. Er hatte den Entscheid initiiert, um ein Stimmungsbild zu bekommen.
Für den Stadtrat, den Bürgermeister und die Stadtverwaltung ist das eine klare Handlungsanweisung gegen die Errichtung von Windkraftanlagen im Gemeindegebiet der Stadt Hohnstein.
21:10 Uhr | Erster Wahlkreis ausgezählt: Gauland gewinnt Chemnitz
Der Wahlkreis 161 ist ausgezählt: Ihn hat der AfD-Bundestagsabgeordnete Alexander Gauland mit 32,2 Prozent Erststimmen gewonnen. Bei den Zweitstimmen liegt die AfD mit 32,7 Prozent vor der CDU (19,4 Prozent), Linke (12,2), SPD (11,1), BSW (10,7) und den Grünen (6,6).
Anfang Oktober 2024 hatte der heute 84-Jährige angekündigt, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen und sagte: "Ich glaube nicht, dass ich als 85-Jähriger noch richtig im Parlament bin."
20:52 Uhr | AfD in Sachsen vorn
Die AfD liegt bei der Bundestagswahl in Sachsen bislang vorn: Nach Auszählung von 194 der 420 Gemeinden kam die AfD auf 45,7 Prozent der Zweitstimmen und damit auf mehr als doppelt so viele wie die CDU mit 20,9 Prozent.
In den 194 Gemeinden leben 19 Prozent der Wahlberechtigten Sachsens. Dahinter rangieren abgeschlagen die Linke (7,0), SPD (6,8), die FDP (3,1) und die Grünen (2,8). Die AfD hatte bereits die beiden vorangegangenen Bundestagswahlen im Freistaat als stärkste Kraft für sich entschieden.
20:43 Uhr | Stimmung bei CDU Leipzig "bisschen gemischt"
Der CDU-Kandidat Andreas Nowak freut sich über die bundesweiten Zahlen für die CDU. "Mit Blick auf Leipzig, Sachsen und auch auf Ostdeutschland können wir aber nicht zufrieden sein." Seiner Meinung nach hat die CDU generell ein Glaubwürdigkeitsproblem im Osten. Die CDU werde mit dem Thema Migrationspolitik eng verbunden, saß aber nicht in der Regierung. "Umso wichtiger wird sein, dass Friedrich Merz jetzt wirklich liefert bei dem, was er versprochen hat."
Für Nowak ist Leipzig beim Abstimmungsverhalten im Wahlkreis 1 "keine Insel, sondern auch nur in Sachsen und Ostdeutschland" gelegen. Das Abschneiden für Jens Lehmann empfindet er "als sehr bitter". Die CDU müsse sich auch in Sachsen in der neuen Koalition mit eigener Handschrift durchsetzen, um von den Menschen wahrgenommen zu werden.
20:41 Uhr | AfD-Stadtrat und Kandidat zu Leipziger Trends
Zu den Hochrechnungen für die AfD in den Leipziger Wahlkreisen sagt Christian Kriegel: "Sowohl im Norden als auch im Süden sind wir sehr zufrieden, es übertrifft eigentlich unsere Erwartungen." Der CDU warf Kriegel vor, sie würde auf allen politischen Ebenen "bei uns abschreiben".
Im Gespräch mit MDR SACHSEN behauptet der AfD-Politiker: "Es ist einfach so, siehe Connewitz, siehe Südvorstadt: Das sind Gebiete, wo viele links wählen. Da werden ja auch viele Leute im Vorfeld rekrutiert, dass sie extra noch mal nach Leipzig ziehen. Das können wir zwar nicht beweisen, aber das ist so." Und weiter: "Aber die Generationen werden wechseln und auch Connewitz wird irgendwann kippen."
20:24 Uhr | Dank an alle Wahlhelfer
Der Kreiswahlleiter der beiden Dresdner Wahlbezirke und Bautzen II, Markus Blocher, beschreibt den Wahlverlauf in der Landeshauptstadt heute als "sehr ruhig". Obwohl die Stimmzettel noch ausgezählt werden, dankt er schon allen Wahlhelfern. Es hätten sich mehr als 7.100 Interessierte fürs Wahlhelferamt angemeldet. Das habe sehr geholfen, die 5.500 Wahlhelfer-Plätze auch zu besetzen. Trotz Grippeerkrankungen und Winterferien habe man in Dresden auf einen Helfer-Pool zurückgreifen können.
19:30 Uhr | Demo in Leipzig beendet
Die Versammlung der Initiative "Leipzig nimmt Platz" ist beendet worden. Gut fünf Dutzend Menschen sind nach Reporterangaben noch dabei. Die Anmelderin Irene Rudolph-Kokot sagt: "Natürlich kann man feiern, dass die Linke A im Bundestag ist und B zugelegt hat. Das war ja nicht ganz klar vor ein paar Monaten mit der Abspaltung des BSW." Dennoch dürfe man nicht vergessen: "Es ist zwar schön, wenn wir uns hier in einem Teil von Leipzig wohlfühlen, aber schon, wenn man ein Stück hinausgeht, sieht es ganz anders aus. Sachsen ist einfach düster. Und ehrlicherweise sehen wir im Bund auch keine so tolle Entwicklung."
19:15 Uhr | Erst wenige Wahlbezirke in Leipzig ausgezählt
In Sachsens größter Stadt läuft die Auszählung auf Hochtouren. Erste Trends sollen nach 20 Uhr ablesbar sein. Ein Zwischenstand aus dem Neuen Rathaus in Leipzig:
19:14 Uhr | Reaktionen der "Wackelkandidaten" BSW und FDP
Die Hochrechnungen für BSW und FDP zeigen, dass diese Parteien um den Einzug in den nächsten Bundestag bangen müssen. Sachsens BSW-Landesvorsitzender Jörg Scheibe sagt im MDR SACHSENSPIEGEL: "Wir sind optimistisch, dass wir den Einzug noch schaffen. Die Rolle von Sahra Wagenknecht wird generell zu überdenken sein. Wir wollen uns ja auch einen neuen Namen geben. Man sei Wagenknecht sehr, sehr dankbar. Vielleicht nehme sie sich irgendwann ein bisschen zurück. Scheibe glaubt aber nicht, dass sie aus der Partei ausscheidet. Für Sachsen hätte es nur bedingt Folgen, wenn wir den Einzug in den Bundestag nicht schaffen. Wir haben hier im Landtag eine starke Fraktion."
Auch Torsten Herbst von der FDP Sachsen ist optimistisch, "dass wir die Fünf-Prozent-Hürde schaffen, weil die Wähler wissen, dass es eine Kraft für Marktfähigkeit braucht".
19:10 Uhr | Grüne für Koalition bereit
Sachsens Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Marie Müser, hat die Koalitionsbereitschaft der Grünen im MDR SACHSENSPIEGEL benannt. "Wir sind nicht eingebrochen wie andere Ampelparteien. Friedrich Merz hat im Wahlkampf zwar unter der Gürtellinie agiert, aber vor dem Hintergrund der aktuellen Lage stehen wir Grünen grundsätzlich für eine Koalition bereit."
19:07 Uhr | AfD Sachsen "insgesamt sehr zufrieden"
Die Zahlen der ersten Hochrechnungen nennt der Parteichef der sächsischen AfD, Jörg Urban, "einen Riesenschritt nach vorn für uns". Er sei "insgesamt sehr zufrieden" über die Verdopplung der Ergebnisse. Bei der letzten Bundestagswahl 2021 kam die AfD auf 10,4 Prozent.
"Wir werden auch als Opposition im Bundestag erfolgreich sein. Eine gute Opposition sollte die Regierung immer jagen", so Urban. Gleichzeitig strecke die AfD ihre Hand zur CDU aus, "wenn die CDU wieder eine konservative Partei ist".
19:05 Uhr | CDU: "Nehmen Ergebnis mit Demut an"
"Wir haben die Wahl klar gewonnen und nehmen das Ergebnis mit Demut an", sagt der sächsische CDU-Generalsekretär Tom Unger. Die Freude sei ungebrochen. Zu möglichen Koalitionspartnern meint er: "Wir wollen einen Politikwechsel und müssen jetzt schauen, ob es eine Zweier- oder Dreierkoalition wird. Eine Zweierkoalition wäre besser, das Land braucht stabile Ergebnisse."
19:00 Uhr | Linke sieht Wahlergebnis als Vertrauensbeweis
Die Parteispitze der Linken in Sachsen hält das überraschend gute Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl für einen Vertrauensbeweis. "Wir haben die Themen angesprochen, die die meisten Menschen in diesem Land bewegen", sagten Parteichefin Susanne Schaper und ihr Co-Vorsitzender Stefan Hartmann. Nach den ersten Hochrechnungen verbessern sich die Linke deutlich auf 8,6 bis 8,9 Prozent.
Ich bin zutiefst dankbar. Ich denke, es hat sich ausgezahlt, dass wir unseren Werten treu geblieben sind. Wir haben es aus eigener Kraft geschafft.
18:54 Uhr | SPD Sachsen wütend und traurig
Die sächsische SPD hat das Abschneiden der Partei zur Bundestagswahl als "katastrophale Niederlage" bezeichnet. Und weiter: "Dieses Ergebnis ist Mist", sagt SPD-Chef Henning Homann vor enttäuschten Parteimitgliedern in Dresden. An diesem Abend dürfe man enttäuscht, wütend und traurig sein. "Da gibt es nichts schönzureden." Man wisse aber auch, was es bedeutet, mit dem Rücken an der Wand zu stehen.
Die SPD habe das historisch schlechteste Ergebnis eingefahren, aber auch die CDU ihr zweitschlechteste. Es sei fraglich, ob es für CDU und SPD zusammen theoretisch für eine Regierung reichen würde.
18:21 Uhr | Wählerreaktion im Winterurlaub
Nach dem Wahlgang ist Familie Noak aus Dresden in den Winterurlaub nach Eibenstock ins Erzgebirge gefahren. In der Hotellobby verfolgten die Gäste die ersten Hochrechnungen. Christian Noak sagt: "Ich finde es ein bisschen schwierig, dass es bislang keine Partei geschafft hat, dass sie mit einer zweiten koalieren kann. Wir haben ja die Brandmauer gegen die AfD, sodass ich denke, dass die CDU eine dritte Partei zum Regieren braucht." Die Dreier-Konstellation sei ja schon bei der alten Regierung schwierig gewesen. Von der neuen Regierung erhofft er sich weniger populistische Themen, sondern dass sie sich auch um Klimaschutz kümmert.
Ich hätte mir ein klareres Ergebnis gewünscht, dass die Regierungsbildung einfacher wäre.
18:14 Uhr | Linke im Rathaus Leipzig jubeln
Im Leipziger Rathaus jubeln Anhänger dem Linken-Politiker Sören Pellmann zu. Der serviert Sekt im Pappbecher und sagt: "Ich hätte nicht mit so einem Wahnsinnsergebnis gerechnet. Es zeigt sich, dass das, was wir in den letzten Wochen und wenigen Monaten gemeinsam geschafft und auf die Beine gebracht haben, was wir gerockt haben." Die ersten Hochrechnungen sehen die Linke bundesweit bei 8,5 Prozent.
18:06 Uhr | Auszählung für drei Bürgerentscheide läuft
In drei Kommunen in Sachsen hatten die Wahlberechtigten heute auch über Bürgerentscheide abzustimmen. In Radeberg und Arnsdorf ging es um Pläne für ein großes Gewerbegebiet. In Hohnstein um die Meinung der Menschen zu Windrädern.
18:00 Uhr | Wahllokale geschlossen
In dieser Minute schließen die 4.500 Wahllokale in Sachsen. Jetzt beginnt der zweite Teil der Arbeit für die ehrenamtlichen Wahlhelfer und Mitarbeiter der Kommunen. Rund ein Viertel der Wählerinnen und Wähler hat nach Schätzungen der Landeswahlleitung die Briefwahl genutzt.
17:50 Uhr | Die letzten Briefwähler in Dresden
Bei der Briefwahlabgabe im Dresdner Rathaus hat Sandra Komasse in den letzten Minuten vor Schluss den Wahlbrief ihrer Mutter in die Wahlurne geworfen. "Sie liegt in der Reha", sagt die 18-Jährige. Sie durfte dieses Jahr das erste Mal bei einer Bundestagswahl wählen. "Ich war sehr aufgeregt, als ich das erste Mal in ein Wahllokal gegangen bin."
Sie hofft, dass kleinere Parteien mehr Stimmen bekommen. "Ich hoffe, dass die AfD und die CDU nicht die Mehrheit bekommen." Der Pflegerin bereitet die ausländerfeindliche Entwicklung in Deutschland große Sorgen. "Wenn nur noch Deutsche bei uns in der Pflege arbeiten würden, dann würde bei uns alles untergehen."
17:55 Uhr | Erstwählerin will Rechtsextremismus verhindern
Die 18 Jahre alte Erstwählerin Amelie war es wichtig, heute zur Wahl zu gehen, weil "ich nicht in einer Gesellschaft leben möchte, die von Rechtsextremen regiert wird. Ich habe ein Problem mit Rassismus". Im Alltag, bei Freunden und auf der Straße höre sie immer wieder unangenehme, beleidigende Kommentare. "Das geht einfach nicht." Die Dresdnerin hofft, dass die Politik die Rassismus-Probleme wirklich in in Angriff nehme. Bezahlbares Wohnen sei ein weiteres drängendes Problem in Deutschland.
17:44 Uhr | Countdown läuft - Endspurt zum Wahllokal in Großpösna
Kurz vor Ultimo hat MDR SACHSEN im Wahllokal in Großpösna das Ehepaar Borschinski getroffen. "Wir hatten noch Besuch. Es war also geplant, noch kurz vor Ende wählen zu gehen", sagt der 66-Jährige. Für ihn stand schon länger fest, wen er wählt. Seine Frau Regina sagt: "Ich habe mich erst gestern entschieden, wen ich wähle."
Die 61-Jährige habe am Sonnabend auch noch eine junge Frau dazu überredet, ebenfalls zur Wahl zu gehen. Das überzeugende Argument sei gewesen, dass sie ja auch einen ungültigen Stimmzettel abgeben könne.
Auf der Straße radelt der 48 Jahre alte Frank, Handwerker in Großpösna, vorbei. Wählen geht er nicht: "Ich wähle seit Jahren nicht mehr. Da kommt eh nichts bei rum, niemand hält, was er verspricht." Das sieht René (36) anders, der gerade mit seiner Partnerin und den Kindern am Wahllokal angekommen ist. Die Familie ist erst vor kurzem nach Großpösna gezogen. Früher hätten sie es nicht zum Wahllokal geschafft. "Aber mir war es wichtig, doch noch herzukommen", sagt der Vater.
17:36 Uhr | Kopf-an-Kopf-Rennen im Wahlkreis 2
Im Wahlkreis Leipzig 2 dürfte es ein spannendes Wettrennen zwischen dem Linken-Kandidaten Sören Pellmann und Paula Piechotta von den Grünen geben. Pellmann hatte schon zwei Mal für die Linke ein Direktmandat gewonnen. Er hofft auf einen Hattrick.
17:31 Uhr | Demo gegen rechtsextremistische Netzwerke in Chemnitz
Im Stadtteil Schönau in Chemnitz demonstrieren seit 15:30 Uhr junge und ältere Menschen gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Die Versammlung richtet sich auch gegen den Rechtsextremisten aus Österreich, Martin Sellner. Der Vertreter der sogenannten Identitären Bewegung machte für die AfD Wahlwerbung.
17:14 Uhr | Stimmen nach dem Wahlgang in Pirna
In einer Pirnaer Grundschule hat Konstantin Uhle-Wettler (28) aus Pirna, gerade gewählt. "Generell wähle ich immer. Diesmal ist es für mich besonders wichtig, insbesondere meine Zweitstimme abzugeben, weil Europa nach dem politischen Wechsel in den USA dabei ist, für sich eine neue Rolle zu finden, sodass die Wege, die Deutschland und Europa nun gehen, jetzt neu definiert werden", sagt der Ingenieur für Elektrotechnik. Dafür sei die neue Regierung, die nach der Wahl "hoffentlich mit stabilen Mehrheitsverhältnisse zustande kommt, denke ich, sehr maßgebend".

17:05 Uhr | Das denken Erstwähler am Wahltag
Peer Röse läuft am Wahltag durch die Prager Straße in Dresden, wählt aber nicht. Er glaube nicht, dass er mit seiner Stimme etwas bewirken könne. "So, wie es in Deutschland gerade ist, ist mir es egal", meint der 19-Jährige. Er wolle ohnehin auswandern. Eine große Gefahr sieht er in Fake News: "Die junge Generation ist abhängig von Tiktok-, Instagram- und Kurzvideos". Über solche Kanäle werde "Propaganda" verbreitet. Seiner Meinung nach müsse die Politik etwas dagegen tun. Doch Politiker seien nicht mehr ernst zu nehmen. Dabei verweist er auf die Videos über Social Media von Markus Söder (CSU), auf denen der Vorlieben für bestimmte Speisen teilt.
Dem widerspricht Vivien (18) aus Dresden. Jede Stimme könne etwas bezwecken. "Es war eine besondere Wahl, weil es um meine Zukunft geht. Ich spüre, dass die Welt gerade gespalten ist. Und ich denke auch an die anderen Menschen, die noch eine Zukunft haben wollen." Sie glaubt, dass sie mit ihrer Stimme etwas bewirken kann. "Man hat eine Wahl getroffen, die eine Rolle spielt, die wahrscheinlich auch viel beeinflussen kann."
MDR (pri/kk/jek/klev/phb)/dpa/AFP/epd
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 23. Februar 2025 | 19:00 Uhr