Bundestagswahl 2025 Union vorn – AfD und Linke legen zu - FDP und BSW draußen
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24. Februar 2025, 02:02 Uhr
Die Union hat die Bundestagswahl gewonnen. Dahinter folgt die AfD, die deutlich zulegen kann. Die SPD verliert, liegt aber vor den Grünen. Die Linke überrascht, die FDP fliegt aus dem Bundestag, auch das BSW schafft es nicht ins Parlament. Damit ist rechnerisch eine schwarz-rote Koalition möglich.
- Zugewinne für Union, AfD und Linke
- Durch Scheitern von FDP und BSW ist schwarz-rote Koalition rechnerisch möglich
- Merz will schnelle Koalitionsgespräche, Scholz und Lindner vor Rückzug
- Höchste Wahlbeteiligung seit der Wiedervereinigung
Union vor AfD, SPD auf historischem Tiefstand, Linke über acht Prozent
Die Union hat die Bundestagswahl gewonnen. Nach Auszählung aller Stimmen kommen CDU und CSU auf 28,6 Prozent (Ergebnis 2021: 24,1 Prozent). Dahinter folgt die AfD, die auf 20,8 Prozent zulegt (2021: 10,4 %). Die SPD rutscht auf einen historischen Tiefstwert von 16,4 Prozent (25,7 %) ab. Die Grünen liegen bei 11,6 Prozent (14,7 %).
Die Linke überwindet mit 8,8 Prozent deutlich die Fünf-Prozent-Hürde, nachdem sie es 2021 nur über drei Direktmandate ins Parlament geschafft hatte. Die FDP sackt auf 4,3 Prozent ab und fliegt nach 2013 zum zweiten Mal aus dem Bundestag. Auch das neue Bündnis Sahra Wagenknecht scheitert an der Fünf-Prozent-Hürde - mit 4,972 Prozent allerdings denkbar knapp.
Sonstige Klein- und Kleinstparteien kommen zusammen auf 4,4 Prozent.
Koalitionsrechner: Koalition von Union und SPD möglich
Durch das Scheitern von FDP und BSW ist nach der Bundestag ist rechnerich eine Zweier-Koalition von Union und SPD möglich. Mit FDP und BSW im Parlament wären nur Bündnisse von drei Parteien möglich gewesen– etwa von CDU/CSU und SPD mit Grünen oder FDP. Mit der zweitstärksten Partei AfD will keine der anderen Parteien koalieren.
Merz will schnelle Koalitionsverhandlungen, Scholz und Lindner deuten Rückzug an
Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz sieht einen klaren Regierungsanspruch für CDU/CSU. Er wolle jetzt schnelle Koalitionsverhandlungen, auch wenn das nicht einfach werde. Signal müsse sein: "Deutschland wird wieder zuverlässig regiert."
Bundeskanzler Olaf Scholz sprach von einem "bitteren Wahlergebnis". Die SPD habe die Wahl klar verloren. Er übernehme dafür die Verantwortung und stehe nicht für Koalitionsverhandlungen mit der Union bereit.
Der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, zeigte sich trotz Verlusten seiner Partei zufrieden. Man habe sich nach dem Ampel-Aus aus einem Umfrageloch herausgekämpft. Habeck erklärte zugleich, die Grünen seien bereit, sich auch an einer künftigen Regierung zu beteiligen.
FDP-Chef und Spitzenkandidat Christian Lindner räumte seine Niederlage ein, sieht die Freien Demokraten jedoch "nicht endgültig besiegt". Mit dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag, scheide er aus der Politik aus, schrieb er am Abend auf X.
AfD-Chefin Alice Weidel nannte das Wahlergebnis für ihre Partei historisch: "Man wollte uns halbieren, das Gegenteil ist eingetreten."
Höchste Wahlbeteiligung seit Wiedervereinigung
Zur vorgezogenen Bundestagswahl aufgerufen waren knapp 60 Millionen Wahlberechtigte. Die Wahlbeteiligung liegt lmit 82,5 Prozent auf dem höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Höher war die Wahlbeteiligung mit 84,3 Prozent zuletzt 1987.
Bei der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren lag die Beteiligung bei 76,4 Prozent, Es ist die erste Abstimmung nach neuem Wahlrecht, das die Zahl der Mandate im Parlament auf 630 begrenzt.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 23. Februar 2025 | 18:00 Uhr
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