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Umfrage Ergebnisse der U18-Wahl in Sachsen: AfD vor Linken und CDU
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18. Februar 2025, 16:15 Uhr
Die U18-Wahl gibt eine knappe Woche vor der Bundestagswahl Einblick in die politischen Präferenzen junger Menschen in Deutschland. Sie soll nicht nur ein Stimmungsbild vermitteln, sondern auch das Interesse an politischer Teilhabe fördern. Die Ergebnisse in Sachsen weichen dabei deutlich vom bundesweiten Ergebnis ab.
Bei der U18-Wahl in Sachsen hat die AfD die meisten Stimmen der Jugendlichen im Freistaat erhalten. Wie der Deutsche Bundesjugendring mitteilte, kommt die Partei auf 31,6 Prozent, dahinter mit 24,7 die Linke. Es folgen CDU (10,4 Prozent), die SPD (9,2 Prozent) und die Grünen (7,8 Prozent). Auf die sonstigen Parteien entfallen 16,4 der Gesamtstimmen - darunter FDP oder BSW mit jeweils unter fünf Prozent.
Laut Bundesjugendring ist die Umfrage nicht repräsentativ, soll aber ein Stimmungsbild der Jugend vermitteln und zur politischen Bildung beitragen. Insgesamt haben deutschlandweit in 1.812 Wahllokalen 166.443 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ihre Stimme abgegeben.
Klare Prioritäten junger Wählender
Bei den sächsischen Ergebnissen zeigen sich große regionale Unterschiede. Während in Leipzig die Linke mehr als ein Drittel der Stimmen bekommt, erreicht die AfD im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge eine absolute Mehrheit. Svane Rocksien, Referentin Stadtjugendring Leipzig, sagte MDR SACHSEN, es gibt deutliche Veränderungen im Vergleich zur letzten Bundestagswahl.
"Die Grünen sind bei den Jugendlichen abgesackt." Allerdings müsse man berücksichtigen, dass die Wahlbeteiligung aufgrund der vorgezogenen Bundestagswahl geringer gewesen sei. Im Vergleich zur Befragung vor der Landtagswahl habe die Linke erheblich aufgeholt und sei näher an die AfD gerückt, so Rocksien.
Bundesweit gewinnt die Linke
Laut dem bundesweiten Endergebnis erhielt die Linke mit 20,8 Prozent die meisten Stimmen, gefolgt von der SPD (17,9 Prozent), der CDU/CSU (15,7 Prozent), der AfD (15,5 Prozent) und Bündnis 90/Die Grünen (12,5 Prozent). Weitere Parteien wie die Tierschutzpartei (3,8 Prozent), die FDP (3,4 Prozent) und das BSW (3,4 Prozent) kamen nicht über die Fünf-Prozent-Hürde. Die genauen Ergebnisse sind auf der offiziellen Website der U18-Wahl einsehbar.
Politische Bildung und demokratische Teilhabe
Die U18-Wahl soll laut Veranstalter über das reine Abstimmen hinausgehen. "Kinder und Jugendliche verdienen mehr Demokratie!", sagte Wendelin Haag, Vorsitzender des Deutschen Bundesjugendrings. Die U18-Wahl sei ein starkes Zeichen dafür, dass Jugendliche sich politisch engagieren und regulär an Wahlen teilnehmen sollten.
Forderung nach Absenkung des Wahlalters
Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, sagte: "U18 ist ganz im Sinne der Kinderrechte und unseres demokratischen Gemeinwesens. Es ist eine herausragende Initiative der außerschulischen politischen Bildung und ein Plädoyer für eine Absenkung des Wahlalters." Die U18-Wahl zeige, dass junge Menschen politisch interessiert und entscheidungsfähig seien. Sechs Tage vor der offiziellen Bundestagswahl sei sie ein klares Signal an die Politik, dass Interessen der Jugend ernster genommen werden müssten.
MDR (ben)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 17. Februar 2025 | 19:00 Uhr