Grillwürste liegen auf einem Kohlegrill
Endspurt für die Bundestagswahl am Sonntag: Um die Wählergunst zu gewinnen, werden in den nächsten Tagen sicher noch so manche Bratwürste an Wahlkampfständen gebrutzelt und verteilt. (Symbolfoto) Bildrechte: picture alliance/Panama Pictures/Christoph Hardt

Bundestagswahl 2025 3,2 Millionen Sachsen sind zur Wahl aufgerufen

21. Februar 2025, 08:00 Uhr

Noch wenige Tage, dann öffnen die Wahllokale für die Bundestagswahl 2025. In Sachsen haben 15 Parteien ihre Landeslisten für die Wahl gemeldet. Mehr als 3,2 Millionen Wahlberechtigte sind im Freistaat zur Wahlbeteiligung aufgerufen.

Am Sonntag sind in Sachsen mehr als 3,2 Millionen Wahlberichtigte dazu aufgerufen, sich an der Wahl des neuen Bundestages zu beteiligen. Gewählt wird der 21. Bundestag der Bundesrepublik. Dafür treten in Sachsen 15 Parteien an. Sie haben in den zurückliegenden Wochen 198 Listenbewerberinnen und -bewerber für ihre Landeslisten aufgestellt.

Briefwahl unter Zeitnot

Seit Januar hatten die Kommunen in Sachsen viel zu tun wegen der vorgezogenen Neuwahl des Bundestages. Ursprünglich sollte erst im September 2025 gewählt werden. Weil der Bundeswahlausschuss noch Entscheidungen im Januar treffen musste, wurde mancherorts die Zeit fürs Drucken und Verteilen der Briefwahlunterlagen knapp. In Mittelsachsen und Nordsachsen begann die Auslieferung erst Mitte Februar. Das wiederum brachte Wählerinnen und Wähler in Zeitnot, die die Briefwahl beantragt hatten, aber in den Winterferien unterwegs waren oder noch sind.

2021 fast jeder zweite Wähler Briefwähler

Von Bundestagswahl zu Bundestagswahl ist der Anteil der Briefwähler in den zurückliegenden Jahren gestiegen. Bei der vergangenen Bundestagswahl machte fast die Hälfte aller Wählerinnen und Wähler (47,3 Prozent) von der Briefwahl Gebrauch. In Sachsen schwankte der Briefwähler-Anteil damals. Genau im Bundesschnitt lag die Stadt Wolkenstein, wo 47,3 Prozent der Wähler schon vorab die Briefwahl nutzten. Auch in den beiden Dresdner Wahlkreisen war der Briefwähler-Anteil hoch (mehr als 46 Prozent). In Zschepplin und Elsterheide lag der Anteil dagegen bei etwas mehr als 16 Prozent.

So stimmte Sachsen 2021 für den Bundestag

Vor vier Jahren gingen drei von vier Wahlberechtigten (76,5 Prozent) in Sachsen zur Bundestagswahl. Die meisten gaben ihre Erst- und Zweitstimme der AfD. Die CDU bekam die zweitmeisten Erststimmen. Die SPD wiederum kam bei den Zweitstimmern vor der CDU auf Rang zwei.

Eine Übersicht über die Wahlergebnisse der vergangenen Bundestagwahl finden Sie unter diesem Link.

Kurz erklärt: Erst- und Zweitstimme wofür gleich nochmal? (zum Aufklappen)

  • Mit der Erststimme wählt man einen Kandidaten oder eine Kandidatin direkt aus seinem Wahlkreis. Wer die meisten Stimmen bekommt, gewinnt. Die anderen Kandidaten im Wahlkreis gehen leer aus. Bis zur Reform von 2023 zog die Person, die einen Wahlkreis gewonnen hatte, auch automatisch in den Bundestag ein. Mit diesen Direktmandaten sollte im alten Wahlrecht theoretisch die Hälfte der Abgeordneten in den Bundestag einziehen.
  • Mit der Zweitstimme entscheiden sich die Wahlberechtigten für die Landesliste einer Partei. Es ist die Zweitstimme, die darüber entscheidet, wie viele der Sitze im Bundestag einer Partei jeweils zustehen.
  • Bislang galt: Hatte eine Partei in einem Bundesland über die Erststimme mehr Direktmandate erreicht, als ihr eigentlich über die Landesliste aufgrund ihres Zweitstimmenergebnisses zugestanden hätten, bekam sie sogenannte Überhangmandate. Bei den zurückliegenden Wahlen gab es immer mehr Überhangmandate, der Bundestag wuchs und wuchs. Das wurde inzwischen reformiert.
  • Seit 2023 gilt: Falls eine Partei über die Erststimmen mehr Wahlkreise gewinnt, als ihr gemessen am Zweitstimmenergebnis an Sitzen zustehen, sollen die Wahlkreissieger mit den schlechtesten Wahlergebnissen leer ausgehen. Heißt: Auch wer einen Wahlkreis für sich entscheidet, zieht nicht mehr automatisch in den Bundestag ein. Damit soll jede Partei künftig nur noch so viele Sitze erhalten, wie ihr nach dem Zweitstimmenergebnis auch zustehen. 630 Abgeordnete soll es im neuen Parlament geben, aktuell sind es noch 733.


Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

Grafik zum Podcast "Sachsen Politik-Podcast" 44 min
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MDR (kk/pri)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 23. Februar 2025 | 19:00 Uhr

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