Menschen stellen vor der Frauenirche Kerzen ab.
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80 Jahre Zerstörung der Stadt Liveticker: 1.500 Polizisten sichern "sehr ruhigen" 13. Februar in Dresden ab

13. Februar 2025, 22:42 Uhr

Die Macht der Stille und Symbole des Gedenkens auf Friedhöfen, aber auch die Kraft der Worte und Musik sollten am 13. Februar das Erinnern in Dresden prägen. Mit einem vielfältigen Programm im Gedenkjahr erinnerte Dresden daran, dass vor 80 Jahren der Zweite Weltkrieg endete. Die Polizei war mit 1.500 Beamten im Einsatz - der Tag verlief bis abends ruhig. Demos gab es bis 22 Uhr. MDR SACHSEN berichtet im Liveticker.

21:45 Uhr | Glockenläuten, Proteste auf Altmarkt

Wie jedes Jahr läuten auch jetzt 15 Minuten lang die Dresdner Kirchenglocken in Erinnerung an den Beginn des Luftangriffs am Abend des 13. Februars 1945. In der Mitte des Altmarkts stehen einige Personen vor Trauerkränzen. Links und rechts neben den Absperrungen protestieren Hunderte dagegen und wehren sich gegen Nazi-Propaganda und Opfermythen.

21:07 Uhr | Kleine Rangelei am Rande

MDR-Reporter berichten von einer "polizeilichen Maßnahme" am Rande der Versammlung auf dem Altmarkt. Demnach ist ein Mann von Polizisten umringt worden, was Umstehende mit Protest quittieren. Die Stimmung sei aggressiver als noch vor einer halben Stunde.

Menschen laufen demonstrierend durch die Stadt. 1 min
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1 min

Nachdem eine angemeldete AfD-Versammlung kurzfristig abgesagt wurde, meldeten sich Gegendemonstranten für die Versammlungsfläche auf dem Altmarkt an.

MDR FERNSEHEN Do 13.02.2025 20:51Uhr 00:36 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/video-gedenken-demo-protest-februar-100.html

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21:23 Uhr | Rathaus: 10.000 Teilnehmer bei Menschenkette

Während sich auf dem Altmarkt mehrere Protestzüge vereinigt haben, hat die Rathausspitze die Teilnehmerzahl der Menschenkette benannt. Demnach sollen um 18 Uhr rund 10.000 Kinder und Erwachsene für einige Minuten Hand in Hand nebeneinander gestanden haben.

Familien, Jugendliche und älktere Paare stehen hand in Hand in Dresden und bilden am 13.2.2025 eine Menschenkette.
Seit 2010 gibt es die Menschenkette beim Gedenken in Dresden. Sie steht als Symbol gegen Krieg, Zerstörung und Gewaltherrschaft. Bildrechte: MDR/Katalin Vales

21:06 Uhr | Altmarkt füllt sich

Der Demo-Zug vom Rathaus ist mittlerweile auf dem Altmarkt angekommen. Mehrere Hundert Menschen laufen über den Platz zur bereits stattfindenden Gegendemo von "Dresden Wiedersetzen" und "Herz statt Hetze". Die Polizei hat Auflagen erteilt. Demnach soll ein neutraler Korridor auf der Platzmitte freibleiben.

Auf dem Altmarkt sammeln sich mehrere Gegendemos zu einer großen Gruppe am späten 13. Februar 2025.
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20:48 Uhr | AfD-Versammlung auf Altmarkt abgesagt

Die ab 21 Uhr angemeldete AfD-Versammlung mit Kranzniederlegung hat die AfD auf dem Altmarkt abgesagt. Das hat ein Polizeisprecher MDR SACHSEN bestätigt. Die AfD hatte ursprünglich 100 Personen angemeldet.

Die Demo-Teilnehmer vor dem Rathaus hören, dass auf dem Altmarkt, wo die AfD nicht zusammenkommt, spontan für sie eine Versammlung angemeldet wurde. "Wir haben der AfD ihren Raum und ihren Platz genommen", sagt der Versammlungsleiter. Der Weg führt nun über die Kreuzstraße zum Altmarkt.

20:36 Uhr | Warmtanzen gegen die Kälte

Vor dem Neuen Rathaus dröhnen Bässe aus Boxen. Daneben warten Demonstranten auf die Freigabe der Route zum Altmarkt, wo mehrere Demo-Zubringer zusammenkommen sollen. Auch ein Rave aus Richtung der TU Dresden wird erwartet. Einstweilen halten sich die Wartenden mit Tanzen warm und bei Laune.

Vor dem Rathaus Dresden warten Gegendemonstranten auf den start ihres Demo-Zuges zum Altmarkt.
Bei nasskalten Minus zwei Grad warten die Demo-Teilnehmer vor dem Rathaus auf die Freigabe ihrer Route bis zum Altmarkt. Die Zeit überbrücken sie mit Tanzen und Gesprächen. Bildrechte: MDR/Konstantin Henss

20:12 Uhr | Erstes Polizei-Fazit: Ruhigster 13. Februar seit langem

Den Einsatztag der Polizei beschreibt Dresdens Polizeisprecher Thomas Geithner als besonders ruhig "mit wenig Hektik". Weil mehr als 30 Veranstaltungen und Versammlungen angemeldet worden waren, hatte die Polizei doppelt so viele Beamte im Einsatz wie im vorigen Jahr. Geithner spricht von 1.500 Polizeibediensteten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Rheinland-Pfalz. Die Versammlungen in der Innenstadt seien bislang "übersichtlich" gewesen.

Das war der ruhigste 13. Februar, den ich bisher erlebt habe.

Thomas Geithner Sprecher der Polizeidirektion Dresden

Nachrichten

Menschenkette Dresden 1 min
Auf dem Theaterplatz reichten sich wieder zahlreiche Menschen die Hände. Bildrechte: xcitePRESS/Finn Becker
1 min

Wohl kaum ein Datum prägt Dresden so wie der 13. Februar. Die Bombardierung der Stadt jährte sich am Donnerstag zum 80. Mal. Auch diesmal fand das Zeichen für Frieden und Demokratie die Menschenkette wieder statt.

MDR FERNSEHEN Do 13.02.2025 19:42Uhr 00:46 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/video-dresden-gedenken-bombenangriff-menschenkette-100.html

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19:32 Uhr | War Requiem im Kulturpalast

Während auf dem Altmarkt Menschen gegen Rechtsextremismus protestieren und Polizisten den Altmarkt absichern, hat über der Straße im Kulturpalast das Gedenkkonzert der Dresdner Philharmonie begonnen. Unter der Leitung des Chefdirigenten Sir Donald Runnicles erklingt das "War Requiem" von Benjamin Britten. Das Stück war 1962 in der wiederaufgebauten Kathedrale von Coventry uraufgeführt worden. Den Vorgängerbau hatten deutsche Bomber während des Zweiten Weltkrieges zerstört.

Mein Thema ist der Krieg und das Leid des Krieges. Die Poesie liegt im Leid. (...) Alles, was ein Dichter heute tun kann, ist: warnen.

Wilfred Owen; von Benjamin Wilfred Owen Komponist britten Britten nahm den Text als Vorspruch vor die Partitur

19:25 Uhr | Omas gegen Rechts demonstrieren für ihre Enkel

Auf dem Altmarkt geht der Gedenktag mit Musik und Demos verschiedener Initiativen weiter. Marlo Großhard singt eigene Lieder, Gitarre und Cello erklingen. Danach sprechen die "Omas gegen Rechts". Eine Rentnerin fragt: "Warum mussten so viele Menschen vor 80 Jahren hier sterben?" Ihre Antwort: "Weil Faschisten die Welt nach ihren Vorstellungen gestalten wollten! Wir Omas gegen Rechts treten ein für Demokratie und Frieden, im Sinne unserer Enkel." Nach Reporter-Schätzungen stehen 400 Zuhörer ringsum und applaudieren.

Auf dem Altmarkt in Dresden stehen abends Hunderte Demonstranten bei Gegenprotesten gegen Vereinnahmung des Dresden-Gedenkens.
Mehrere Initiativen haben eine Versammlung unter dem Motto "Herz statt Hetzte" auf den Altmarkt angemeldet. Sie sagen: "Dresden ist kein Ort für Nazis". Bildrechte: MDR/Konstantin Henss

18:56 Uhr | Stau auf dem Heimweg

Für den Heimweg brauchen die Dresdnerinnen und Dresdner Geduld. Der Verkehr stockt an und über die Elbebrücken. Und auf der Marienbrücke stecken die Straßenbahnen fest. Die Dresdner Verkehrsbetriebe DVB teilen via Kurznachrichtendienst X mit: "Technische Störung im Bereich (H) Kongresszentrum beendet. Mit Verspätungen ist noch zu rechnen."

Mehrere Straßenbahnen stehen an einer Haltestelle in Dresden und können nicht weiterfahren.
An der Marienbrücke stauten sich die Straßenbahnen. Die Linien 3, 4, 6, 9 und 11 waren von einer technischen Störung betroffen. Bildrechte: Xcitepress

18:24 Uhr | Kerzen auf dem Neumarkt

Nach Ende der Menschenkette entschließen sich viele, Kerzen vor der Frauenkirche abzustellen.

18:22 Uhr | Menschenkette löst sich schnell auf

Die Menschen haben recht zügig die Brühlsche Terrasse und den Theaterplatz verlassen. Derweil gehen andernorts in Dresden die Gedenkveranstaltungen und Versammlungen weiter. Das Erinnern auf dem Gedenkweg hatte vor der Synagoge begonnen. Am Trümmerstück der Kuppel an der Nordseite vor der Frauenkirche werden gleich Texte gelesen. Danach geht der Gedenkweg die Wilsdruffer Straße entlang.

Menschen stehen im Schneeregen und fassen sich an den Händen zu einer kilometerlangen Menschenkette.
Blick von den Stufen der Brühlschen Terrasse auf einen Teil der Menschenkette. Bildrechte: MDR/Konstantin Henss

18:03 Uhr | TU-Rektorin: "Gemeinsam für eine Zukunft des Miteinanders"

Seit dem Jahr 2010 reichen sich die Menschen in Dresden für einige Minuten die Hände zur Menschenkette. Sie symbolisiert auch Widerstand gegen Demokratiefeinde. Dieses Jahr führt die Strecke der Menschenkette um die wiederaufgebaute Altstadt, die Elbebrücken bleiben außen vor.

"Gemeinsam erinnern wir für eine Zukunft des Miteinanders und der Demokratie", sagt die Rektorin der TU Dresden, Ursula M. Staudinger. Sie ist Anmelderin der Aktion. Und weiter. "Angesichts der Verbrechen des Nationalsozialismus, die zur Bombardierung Dresdens vor 80 Jahren führten, stellen wir uns heute wieder gemeinsam schützend vor unsere freiheitlich-demokratische Rechtsordnung."

Menschen halten einander die Hand. 1 min
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1 min

80 Jahre nach der Zerstörung hat Dresden erneut ein Zeichen für Versöhnung und Frieden in die Welt gesandt. Um 18 Uhr schloss sich wie jedes Jahr eine Menschenkette um die wiederaufgebaute Altstadt. 

MDR FERNSEHEN Do 13.02.2025 18:33Uhr 00:26 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/video-menschenkette-protest-demo-gedenken-zerstoerung-bomben-februar-100.html

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18:01 Uhr | Glocken läuten zur Mahnung über Dresden

Die Kirchenglocken der Stadt läuten zur Erinnerung und die Menschenkette soll sich als Ring um die Altstadt schließen.

Menschen stehen im Schneeregen und fassen sich an den Händen zu einer kilometerlangen Menschenkette.
Warm angezogen trotzen Hunderte Menschen in der Altstadt dem Wetter und bilden eine Menschenkette. Bildrechte: MDR/Konstantin Henss

17:57 Uhr | Letzte Minuten vor der Menschenkette

Die Altstadt füllt sich. MDR-Reporter berichten, dass die Brühlsche Terrasse gut gefüllt ist und am Theaterplatz und vor der Frauenkirche Menschen für die Menschenkette bereitstehen.

17:53 Uhr | Ordnerin: "Erinnerungsarbeit für meinen Vater"

Als Ordnerin ist Astrid von Friesen zum zweiten Mal bei der Menschenkette im Einsatz. Die Publizistin und Psychotherapeutin verbindet mit der Aktion, die sie "sinnvoll" findet, auch Familienerinnerungen. Ihr Vater war als 21-Jähriger am 13. Februar 1945 im Krankenhaus. In der Bombennacht half er dann - trotz Beinamputation - das St. Joseph-Stift zu evakuieren. Ihre Großmutter habe aus kilometerweiter Entfernung die Stadt brennen gesehen und sei darüber weißhaarig geworden, weil sie um das Leben ihrer drei Kinder fürchtete.

Ein älterer Frau steht bei winterlichem Wetter auf einem Platz. 1 min
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17:42 Uhr | Bundestagswahl auch Thema beim Gedenken

Auf dem Theaterplatz verurteilt Dresdens OB Dirk Hilbert die sogenannten Trauermärsche von rechtsextremistischer Seite. Umso mehr freue ihn, dass Jahr für Jahr Tausende zur Menschenkette kämen.

Hilbert spricht auch über die politische Verantwortung der Gegenwart. Weil es immer weniger Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges gebe, müssten Jüngere die "richtigen Schlüsse" aus den Gräueltaten ziehen. Mit Blick auf die Bundestagswahl in zwei Wochen ruft er den Zuhörenden zu: "Lasst uns eine stabiles, demokratisches Parlament wählen."

Freiheit bedeutet Verantwortung im Handeln und die richtigen Schlüsse aus den Gräueltaten der Vergangenheit ziehen.

Dirk Hilbert Oberbürgermeister der Stadt Dresden (FDP)

Vor der Semperoper Dresden stehen einige Hundert menschen im Schnee und blicken auf die Bühne, wo ein Kinderchor singt.
Mehrere Hundert Menschen sind zum Auftakt der Menschenkette auf den Theaterplatz vor der Semperoper gekommen. Bildrechte: MDR/Konstantin Henss

17:15 Uhr | Auftakt zur Menschenkette auf Theaterplatz

Auf dem Theaterplatz hat der Auftakt zur Menschenkette begonnen. Einige Hundert Menschen lauschen dem Kinderchor der Semperoper Dresden und dem Männerchor Ensemble Capella Carminis auf der Bühne. Das Progamm steht unter dem Motto "Zukunft durch Erinnern". Vor 40 Jahren wurde die im Krieg zerstörte Semperoper wiederöffnet. Auch daran erinnern Redner auf dem Theaterplatz.

Als Stadtgesellschaft sollte man gegen die Vereinnahmung des Erinnerns zusammenstehen. Dafür bin ich heute in der Stadt.

Lina Teilnehmerin der Menschenkette

17:14 Uhr | Musikalische Zeichen - trotz Schnee

Beim traditionellen Bürgersingen am Kulturpalast will der Dresdner Bürgerchor ein Zeichen setzen und stimmt Antikriegslieder an. Das Bürgersingen soll 30 Minuten dauern.

Menschen stehen zusammen und singen. 1 min
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1 min

Bürger singen am 13. Februar 2025 vor dem Kulturpalast. Anlass ist das Gedenken zum 80. Jahrestag des Bombenangriffs auf Dresden.

MDR FERNSEHEN Do 13.02.2025 20:18Uhr 00:19 min

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16:46 Uhr | Letzte Vorbereitungen am Theaterplatz

Ein Räumfahrzeug des Winterdienstes fährt am Abend vor der Semperoper.
Um 17 Uhr soll der Auftakt zur Menschenkette vor der Semperoper stattfinden. Der Winterdienst räumt die Straßen rings um den Theaterplatz. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

16:41 Uhr | Liegt's am Wetter?

Seit 16 Uhr brennen die ersten Kerzen vor der Frauenkirche. Dieses Mal sind es noch nicht so viele wie in den Vorjahren um diese Zeit. "Das liegt bestimmt auch am Wetter", meint ein Ehrenamtlicher, der für die Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche mit hilft, die Kerzen anzuzünden und zu verteilen. Bis 22 Uhr können Besucher an der Kirche gegen eine Spende Kerzen bekommen und auf einer vorbereiteten Installation abstellen, die im Dunkeln eine große Kerze darstellt.

Kerzen vor der Frauenkirche 1 min
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1 min

MDR FERNSEHEN Do 13.02.2025 16:18Uhr 00:17 min

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16:10 Uhr | Kulturbürgermeisterin dankt Zivilgesellschaft

Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch dankt allen, die sich am Donnerstag und am 15. Februar "als Zivilgesellschaft den Neonazi-Demos entgegenstellen". Dass Versammlungen und Gegenprotest zu Neonazi-Demos in Sicht- und Hörweite zugelassen sind, sei für sie "ein hohes Gut der Demokratie und richtig". Der politischen Vereinnahmung des Gedenkens durch die rechte Seite könne man so etwas entgegensetzen.

Eine Frau im Blazer steht im Plenarsaal des Neuen Rathauses Dresden und spricht mit einer MDR Reporerin. Es ist Annekatrin Klepsch, Kulturbürgermeisterion der Stadt Dresden.
Dresdens Kulturbügermeisterin Annekatrin Klepsch verbindet mit dem 13. Februar das Erinnern und das Mahnen für den Frieden. Zugleich dürfe die Ursache für die Zerstörung der Stadt nicht vergessen werden. "Nämlich der Zweite Weltkrieg, der von Deutschland aus begonnen wurde und Europa unterdrückt und zerstört hat." Bildrechte: MDR/Katalin Vales

16:04 Uhr | Zwiespältige Gefühle am Demo-Tag

Am Gedenken im Rathaus nimmt auch Moshe Barnett teil. Der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde blickt auf den 13. Februar mit gemischten Gefühlen, auch, weil seine Familie aus Großbritannien stammt. "Heute sollten wir daran erinnern, dass es niemals gut ist, Zivilisten zu bombardieren. Krieg ist nie gut." Auch fragt er sich, "was lernen wir aus der Geschichte und wie können wir unsere Welt verbessern?"

Ein Mann mit Brille und Vollbart steht im Plenarsaal des Neuen Rathauses Dresden und spricht mit einer MDR Reporerin. Es ist Moshe Barnett, der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde.
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Mein Wunsch an diesem Tag ist, dass wir lernen, wie schlimm Krieg sein kann.

Moshe Barnett Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde

Ihn ärgert, dass Menschen heute an unschuldige Opfer und Tote erinnern, "während ihnen Nazis auf den Straßen gegenüberstehen und irgendwas schreien. Das respektiert gar nichts, weder die Lebenden, noch die Toten der Luftangriffe." Barnett wünscht sich, dass die Gesellschaft an diesem Tag für eine Sekunde innehalte und sage: "Ja, wir kennen die Geschichte im Kontext und wir werden alles dafür tun, dass so etwas nie wieder passiert."

15:51 Uhr | Lage in der Stadt ruhig

Während das Schneetreiben am Nachmittag immer stärker wird, beurteilt die Polizei die Versammlungslage in der Stadt derzeit als "sehr ruhig". Der Zulauf zu drei Versammlungen auf dem Neumarkt und am Dr.-Külz-Ring beschrieb Polizeisprecher Marko Laske als "mehr als übersichtlich".

Schnee und Graupel bedecken den Altmarkt in Dresden. Die Zudfahrten sind mit Rampen und Absperrungen eingeschränkt.
Die Polizei hat den Altmarkt mit Sperren abgesichert. Um 18 Uhr sollen auch an dieser Stelle Teilnehmer der Menschenkette stehen und den Altmarkt umschließen. Bildrechte: MDR/Konstantin Henss

15:40 Uhr | Herzog blickt auf "gewachsene Freundschaft"

Die offizielle Gedenkveranstaltung im Rathaus endet in diesen Minuten. Der Herzog von Kent, Prinz Edward, will sich am Abend in der Dresdner Altstadt auch in die Menschenkette für Frieden und Demokratie einreihen. Die Veranstalter erwarten bis zu 10.000 Teilnehmer. Seit Jahrzehnten engagiert sich der Herzog von Kent für die britisch-deutsche Versöhnung.

Beim Gedenken in Dresden hatte das Mitglied der Königsfamilie die gewachsene Versöhnung zwischen Großbritannien und den deutschen Städten betont. "Wir blicken auf eine gewachsene Freundschaft." Er wünscht sich, dass "die Wunden des Krieges heilen" und Frieden gelebt werde.

Seine Königliche Hoheit Prinz Edward Herzog von Kent nimmt am 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens an einer Gedenkfeier im Rathaus teil.
Prinz Edward, der Herzog von Kent, ist königlicher Schirmherr des 1993 gegründeten Dresden Trusts zur Unterstützung des Wiederaufbaus der Frauenkirche. Im Jahr 2000 übergab er vor 18.000 Zuschauern das Kuppelkreuz der Frauenkirche. Es war aus britischen Spenden (500.000 Euro) finanziert worden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

14:46 Uhr | Schreckschusspistole im Rathaus gefunden

Gegen 13:10 Uhr haben Zeugen im Rathaus Dresden einen Fund eines Beutels gemeldet, in dem eine Schreckschusspistole lag, bestätigte die Polizei Beobachtungen einer MDR-SACHSEN-Reporterin. Laut Polizeisprecher Marko Laske hat eine Frau den Beutel auf dem Tresen im öffentlich zugänglichen Bereich liegen gelassen und das Rathaus verlassen. Die Polizei sucht diese Frau und ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz.

Einen Zusammenhang zwischen dem Beutelfund und der seit 14 Uhr stattfindenden Gedenkveranstaltung im Plenarsaal sieht die Polizei nicht. Es habe auch keine Bedrohungssituation gegeben. Von 14 bis 15:30 Uhr diskutieren OB Dirk Hilbert (FDP), Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Prinz Edward, der Herzog von Kent, mit Schülerinnen und Schülern.

Trümmerfrau-Denkmal vor dem Rathaus in Dresden.
Das Trümmerfrau-Denkmal vor dem Rathaus Dresden ist am Donnerstag ein Gedenkort. Dahinter, im Rathaus gab es am Nachmittag alarm, weil eine Schreckschusspistole gefunden wurde. Bildrechte: imago images/H.Tschanz-Hofmann

14:30 Uhr | Gegendemonstranten widersprechen Opfer-Mythen

Bei einer Gegendemonstration gegen die sogenannten Querdenker auf dem Neumarkt sagt die Stadträtin für die Partei Volt, Jessica Roitzsch, sie wolle Geschichtsklitteren, Neonazis und Rechtsextremisten widersprechen. Sie könne einfach nicht tolerieren, dass der Tag des Gedenkens seit Jahren für Opfer-Mythen missbraucht werde.

Eine junge Frau in einer brombeerfarbenen Jacke 1 min
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1 min

Warum Jessica Roitzsch am 13.2.25 auf dem Dresdner Neumarkt steht

MDR FERNSEHEN Do 13.02.2025 14:32Uhr 00:27 min

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14:21 Uhr | Neues Angebot: Dresdner Lernweg

Der Dresdner Lernweg ist ein neues Angebot, die Geschichte Dresdens im 20. Jahrhundert für Schülerinnen und Schüler auf neue Weise erlebbar machen. Interaktives Lernen gehört dazu. Vincent Engelke, Wahlhelfer, bei der Freiwilligen Feuerwehr und als Schüler für Geschichte interessiert, war bei der Neugestaltung des Lernpfades dabei. "Man sollte sich in Erinnerung rufen, dass man auch selbst schnell von Krieg und Leid betroffen sein kann, oder näher stehende Personen", sagte er. Der Weg wurde drei Jahre lang vorbereitet.

OB Dirk Hilbert fragte sich im Gespräch mit MDR SACHSEN: "Wie gelingt es uns, wenn immer weniger Zeitzeugen da sind, junge Menschen dafür zu interessieren?" Daher habe Dresden junge Menschen gebeten, sich mit dem Erinnern auseinanderzusetzen. Denn: "Wir müssen das Erinnern bewahren." Den Lernweg sieht Hilbert als beste Form, sich aktiv damit auseinander zu setzen. Das gibt er der Jugend mit auf den Weg:

Bleibt wachsam. Hinterfragt kritisch. Mischt euch ein. Übernehmt Verantwortung. Aber vor allem: Haltet die Erinnerungen derer, die die Zeit erlebt haben, lebendig!

Dirk Hilbert Oberbürgermeister (FDP)
Luftbild Altstadt von Dresden mit den berühmten Türmen. 5 min
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5 min

MDR KULTUR - Das Radio Do 13.02.2025 15:37Uhr 05:13 min

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14:11 Uhr | Zeitzeuge: "Friedliches Zusammenstehen gibt mir Genugtuung"

Als Kind überlebt Heinz Meier die Bombennacht im Luftschutzkeller am Hauptbahnhof. Die Erlebnisse von vor 80 Jahren haben ihn sein ganzes Leben nicht losgelassen. Er setzt sich auch am Donnerstag für Frieden ein, sagt: "Nie wieder Krieg!"

14:00 Uhr | Mehr als 1.000 Papierkraniche symbolisieren Wunsch nach Frieden

Seit 20 Jahren erinnert eine Bürgerinitiative "Deutsch-Japanische Gesellschaft Dresden" an der Frauenkirche mit mehr als 1.000 Papierkranichen an die Opfer des Krieges. Die Kraniche symbolisieren den Wunsch nach Frieden. Nach 22 Uhr können sie mit nach Hause genommen werden, steht auf einem Zettel.

Papierkraniche an der Frauenkirche in Dresden
Die Aktion "1.000 Kraniche für den Frieden" zum Gedenktag der Luftangriffe auf die Dresdner Innenstadt begann im Jahr 2003 mit 100 Kranichen. Bildrechte: MDR/Katalin Vales

13:45 Uhr | ARD History: Dokumentation mit Zeitzeugen und Historikern

Dresden ist im Erinnern an die Bombardierung der Stadt im Februar 1945 noch immer der Sonderfall. Auch andere deutsche Städte wurden schwer zerstört, doch vor allem in Dresden bleibt das Ringen um Opfer- und Täterperspektive hart umkämpft. Die Idee, die Dresdner sind reine Opfer gewesen, frei von Schuld, ist von so zäher Aktualität, wie die Überzeugung, Täter seien immer die anderen.

Warum Dresden 45 min
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13:25 Uhr | OB Hilbert besucht mit Herzog von Kent die Frauenkirche

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert und Prinz Edward Herzog von Kent besuchen gemeinsam die Frauenkirche. Zuvor haben sie gemeinsam mit dem dem britischen Botschafter Andrew Jonathan Mitchell den "Dresdner Lernweg – Interaktives Lernen im Herzen Dresdens" eröffnet. Das neue Lernangebot soll die Geschichte Dresdens im 20. Jahrhundert für Schüler auf eine neue Weise erlebbar machen.

Hilbert und Herzog von Kent in Dresden
Der Herzog von Kent (r.) ist Ehrengast der Stadt beim Gedenken an die Zerstörung der Stadt vor 80 Jahren. Er begleitet OB Hilbert. Bildrechte: MDR/Katalin Vales

13:10 Uhr | Dresdner: "Wir machen uns Sorgen"

Ein Paar aus Dresden (70) und (75) ist bewusst zur Frauenkirche gekommen. Es ist schockiert über die Präsenz der rechtsextremistischen "Freien Sachsen", die nur der Dresdner Opfer gedenken und nicht den Gesamtkontext sehen. Die Ausstellung vor der Frauenkirche mit den Überlebenden des Holocaust finden die beiden Rentner wichtig.

Das Gedenken sei wichtig über das Erinnern am heutigen Tage hinaus. Dresden sei auch Täterstadt, sagen sie. Die Begeisterung für den Nationalsozialismus damals und auch wieder zunehmend heute mache sie fassungslos. "Es gibt keine nationale Lösung auf internationale Probleme. Die aktuelle politische Situation bereitet uns Sorgen."

Ein Paar aus Dresden (70) und (75) sind bewusst zur Frauenkirche gekommen. Sie sind schockiert über die Präsenz der Freien Sachsen, die nur an die Dresdner Opfer gedenken und nicht den Gesamtkontext sehen. Die Ausstellung vor der Frauenkirche mit den Überlebenden des Holocaust finden sie wichtig.Ihre Botschaft hört ihr im O-Ton (bis zu Ende hören). Es ist Gedenken sei wichtig über das erinnern am heutigen Tage hinaus. Dresden ist auch Täterstadt sagen sie. Die Begeisterung für den Nationalsozialismus damals und auch wieder zunehmend heute mache sie fassungslos. „Es gibt keine nationale Lösung auf internationale Probleme. Die aktuelle politische Situation bereitet uns Sorgen.“
Ein Paar aus Dresden (70) und (75) ist extra wegen des Gedenkens zur Frauenkirche gekommen. Sie sind schockiert über die Präsenz der Freien Sachsen. Bildrechte: MDR/Katalin Vales

12:55 Uhr | Friedenslichter in der Frauenkirche

In der Frauenkirche zünden heute viele Menschen ein Friedenslicht an, so auch die 77 Jahre alte Dresdnerin Christiane Odehnal. 

Die 77 jährige Dresdnerin, Christiane Odehnal, zündet am 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg unter dem zerstörten Turmkreuz in der Frauenkirche ein sogenanntes Friedenslicht an.
In der Frauenkirche in Dresden werden Friedenslichter angezündet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

12:40 Uhr | Semperoper feiert 40 Jahre Wiedereröffnung

Auch die Semperoper wurde am 13. Februar 1945 zerstört. 40 Jahre später konnte sie wiedereröffnet werden. Imme Tröger lädt Sie ein auf einen Streifzug durch die ehrwürdigen Gänge, Logen und Ränge.

12:25 Uhr | Zeitzeuge Hans Weiß: "Wir haben nicht damit gerechnet, dass es diesmal so schlimm wird."

Als am 13. Februar 1945 die Bomben auf Dresden fallen, sitzt Hans Weiß in der Nähe des Hauptbahnhofs in einem Keller. Im Gespräch mit MDR SACHSEN erinnert sich der Zeitzeuge an die bangen Stunden.

12:10 Uhr | Querdenker Fuchs spricht an der Frauenkirche

Marcus Fuchs, Organisator der Querdenken-Demonstrationen in Dresden, spricht am Mittag vor der Frauenkirche von 80.000 Opfern, die in den drei Hauptbombardierungswellen zwischen dem 13. und 15.2.1945 ums Leben gekommen seien und beruft sich auf angeblich historische Zahlen. Fuchs bezeichnete die "aktuell kursierenden" Zahlen als falsch. 

Die Spannbreite der öffentlich behaupteten Opferzahlen mit Blick auf die Bombardierung Dresdens ist groß. Es kursieren immer wieder Zahlen zwischen 20.000 und 500.000 Opfern. Deshalb hatte die Stadt Dresden eine Historikerkommission beauftragt, die Zahl der getöteten Menschen genauer zu bestimmen als die bislang öffentlich diskutierten Zahlen. Im März 2010 beendete die Kommission ihre Arbeit mit dem Ergebnis, dass es etwa 25.000 Tote gab. Bei der Ermittlung der Zahl zogen sie unter anderem knapp 60.000 Einzelnachweise von Friedhöfen, Standesämtern und Amtsgerichten heran. Für eine Person liegen der Kommission zufolge oft mehrere Nachweise vor.

Marcus Fuchs steht während einer Kundgebung der rechtsextremen Kleinstpartei Freie Sachsen am 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg auf dem Neumarkt.
Der sogenannte Querdenker Marcus Fuchs behauptet weiterhin, dass in Dresden 80.000 Menschen Mitte Februar 1945 bei den Bombardierungen starben, obwohl eine Historikerkommission nach aufwändigen Auswertungen die Zahl mit 25.000 benennt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

11:00 Uhr | Gedenken auf dem Heidefriedhof

Beim dezentralen Gedenken auf dem Heidefriedhof hat Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka die Landeshauptstadt Dresden vertreten. Es wird eine Gedenkrede geben und es werden weiße Rosen am Aschegrab auf dem Ehrenhain niedergelegt.

10:00 Uhr | Vermummte legen Kränze nieder

Wie die Dresdner Polizei mitteilte, legten am Mittwoch auf dem Heidefriedhof elf teilweise Vermummte Kränze nieder und filmten sich dabei. Polizisten kontrollierten die dem rechten Spektrum zuzuordnende Gruppe und stellten die Personalien der zwei Frauen sowie neun Männer im Alter von 16 bis 34 Jahren fest. Ein Straftatverdacht ergab sich nicht.

09:55 Uhr | Polizei ermittelt wegen Verdacht des Landfriedensbruchs

Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs. Den Angaben nach versammelten sich am Mittwoch etwa 20 Menschen aus dem linken Spektrum auf dem Bischofsplatz und liefen über die Königsbrücker Straße bis zum Alaunpark. Dabei warfen sie einen Farbbehälter an eine Hauswand sowie Steine gegen das Schaufenster eines Geschäfts. Während des Aufzugs brannten Teilnehmer Pyrotechnik ab.

Nach Angaben eines Reporters trugen sie ein Transparent mit der Aufschrift "Jedes Jahr dieselbe Scheiße!" und verbrannten ein Transparent der Rechtsextremen "Freien Sachsen". Alarmierte Polizisten stellten zwei Männer (17, 19) in der Nähe. Der Sachschaden wird auf etwa 20.000 Euro geschätzt.

Randale und Pyrotechnik in einer nächtlichen Gründerzeitstraße.
Mit Pyrotechnik ziehen etwa 20 Menschen aus dem linken Spektrum durch die Dresdner Neustadt. Bildrechte: xcitepress

09:45 Uhr | Zeitzeugin Renate Aris: "So etwas Schlimmes soll nie wieder passieren!"

Rund 25.000 Menschen kamen am 13. Februar 1945 in Dresden ums Lebens. Aber einigen retteten die Bomben der Alliierten auch das Leben: Den letzten jüdischen Bewohnern Dresdens, die kurz vor ihrer Deportation standen.

09:05 Uhr | Schweigeminute im Landtag

Gerade gab es eine spontane Schweigeminute im Sächsischen Landtag anlässlich des 80. Jahrestages der Zerstörung Dresdens. Landtagspräsident Alexander Dierks (CDU) sagte unter anderem: "Wir sollten nicht vergessen, dass die Nationalsozialisten das Inferno selbst verursacht hatten. Wir müssen die Freundschaft mit den ehemaligen Feinden pflegen. 80 Jahre Kriegsende bedeuten für uns 80 Jahre Friede mit unseren europäischen Nachbarn. Das dürfen wir nicht aufs Spiel setzen."

09:00 Uhr | Stilles Gedenken auf dem Nordfriedhof

Rund 100 Menschen haben am Vormittag auf dem Nordfriedhof an die Opfer der Zerstörung Dresdens erinnert. Dabei waren sächsische Minister sowie Vertreter des Landtages, der Polizei, der Feuerwehr und des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Am Gedenkstein für die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr legten sie Kränze nieder und gedachten der Opfer mit einer Schweigeminute. 

Weiße Rosen, Kerzen und Kränze liegen am 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg auf dem Heidefriedhof an einer Gedenkstätte, die an die Opfer der Bombardierung Dresdens erinnern soll.
Weiße Rosen, Kerzen und Kränze liegen auf dem Heidefriedhof an einer Gedenkstätte, die an die Opfer der Bombardierung Dresdens erinnern soll. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

08:20 Uhr | Gedenkorte für NS-Opfer in Sachsen

Dresden, Leipzig, Pirna: In ganz Sachsen finden sich Spuren des Nationalsozialimus. Diese Gedenkstätten und Orte erinnern auch 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs an die Opfer und Verfolgten des NS-Regimes.

08:00 Uhr | Mythos Dresden - eine Online-Reportage

Dresden – eine europäische Metropole der Kunst und Kultur über Jahrhunderte. Zerstört am 13. Februar 1945. Bis heute wirft die Bombennacht lange Schatten, und die Erinnerung daran ist umkämpft.

07:13 Uhr | Die Rolle der Zivilgesellschaft

Vor 80 Jahren wurde Dresden durch eine Reihe von Bombenangriffen zerstört. Autorin Charlotte Gneuß kommt in ihrem Gastkommentar zu dem Schluss, dass eine aktive Zivilgesellschaft das Leid hätte verhindern können.

06:01 Uhr | Mehr als 30 Versammlungen angemeldet

Mehr als 30 Versammlungen, darunter Gedenk- und Trauerfeiern, Demos, Aktionen und Versammlungen bestimmen den Donnerstag in Dresden. Hinzu kommen Konzerte, Lesungen und stille Andachten. Eine Übersicht der Stadtverwaltung über alle angemeldeten Versammlungen finden Sie bei unter diesem Link.

Die Übersicht der Stadt zu den vielfältigen Gedenkveranstaltungen, Andachten, Konzerten und Mitsingaktionen lesen Sie hier.

05:56 | Umleitungen, gesperrte Straßen und Parkplätze

Die Polizei Dresden weist auf Verkehrseinschränkungen und gesperrte Parkplätze am Donnerstag und Sonnabend hin. Etwa 30 Polizeibeamte werden demnach an den beiden Tagen den Verkehr regeln helfen.

Folgende Straßen und Parkplätze sind gesperrt (zum Ausklappen):

  • Am Donnerstag und Sonnabend sind die Parkplätze Schießgasse, Pirnaischer Platz und Reitbahnstraße gesperrt.
  • Am Donnerstag beginnt um 17 Uhr die Auftaktkundgebung auf dem Theaterplatz vor der Semperoper.
  • Vom Theaterplatz aus soll sich ab 18 Uhr eine rund vier Kilometer lange Menschenkette über die Brühlsche Terrasse, entlang der Synagoge, Frauenkirche, des Neuen Rathauses, um den Altmarkt, über den Postplatz bis hin zum Theaterplatz bilden. Die Elbbrücken sind dieses Jahr nicht Teil der Strecke.
  • Am Donnerstag ist die Wilsdruffer Straße ab 18 Uhr gesperrt.
  • Gegen 19 Uhr starten zwei Versammlungsaufzüge vom Fritz-Foerster-Platz und von der Löbtauer Straße aus gen Innenstadt. Es wird kurzfristige Straßensperrungen geben.
  • Besucher sollten die Umleitungen wegen der teileingestürzten Carolabrücke Richtung Albertbrücke (B170) beachten und dass das Terrassenufer gesperrt ist.

Allen Verkehrsteilnehmern wird dringend empfohlen, das Stadtzentrum während dieser Zeit weiträumig zu umfahren und sich frühzeitig über alternative Routen zu informieren.

Hinweis der Stadtverwaltung für den Donnerstag

05:31 | Neue Streckenführung der Menschenkette

Wegen des Abrisses der Carolabrücke und der Umleitungen über andere Brücken, sind die Elbbrücken dieses Jahr nicht Teil der Streckenführung der Menschenkette. Die soll zum 80. Jahrestag des Kriegsgedenkens und 40. Jahrestag der Wiedereröffnung der Semperoper die Altstadt umschließen.

Die Anmelderin der Menschenkette, die Rektorin der Technischen Universität Dresden, Ursula Staudinger, hofft, dass viele um 17 Uhr zum Theaterplatz kommen. Dort beginnt der Gedenkabend mit Musik.

Es hat eine enorme symbolische Kraft. Ich glaube, niemand kann sich dieser Berührtheit entziehen und dieser Kraft, wenn die Menschenkette geschlossen ist.

Ursula Staudinger Rektorin der TU Dresden

05:00 | Dresden und das Gedenken am 13. Februar

Aus Anlass der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 erinnert Dresden jedes Jahr an die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg, Hass und Zerstörung. Laut Stadtverwaltung richtet sich das Gedenken inzwischen nicht nur "gegen jegliche politische Instrumentalisierung des Gedenkens". Sie sei auch zu einem "wichtigen Symbol und kraftvollen Zeichen gegen Krieg, Gewaltherrschaft und Zerstörung" geworden. Ein Schwerpunkt ist seit 2010 die Menschenkette, die sich stets rund eine halbe Stunde lang ab 18 Uhr zusammenschließt. Im vorigen Jahr kamen 13.000 Personen zur Menschenkette.

Seit Ende der 1990er-Jahre hatten Neonazis und rechtsextreme Organisationen sogenannte Trauermärsche in Dresden angemeldet und versucht, mit übertriebenen Opferzahlen des Gedenken für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. 2009 kamen nach europaweiter Mobilisierung rund 7.000 Rechtsextremisten in die Stadt.

Den Abschlussbericht der Historikerkommission zu den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 lesen Sie hier.

MDR/dpa/epd

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 13. Februar 2025 | 19:00 Uhr

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