Kriegsgedenken Menschenkette in Dresden soll am 13. Februar Altstadt umschließen
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17. Januar 2025, 14:15 Uhr
Am 13. Februar 2025 ist es 80 Jahre her, dass die Altstadt von Dresden und weite Teile der Stadt innerhalb weniger Minuten zerstört wurden. Auch dieses Jahr soll an das Schicksal der Stadt wie auch an die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft mit Gedenkveranstaltungen und einer Menschenkette erinnert werden.
- Dresden gedenkt am 13. Februar der Zerstörung der Stadt vor 80 Jahren mit einer Menschenkette.
- Die Rektorin der Uni Dresden hofft auf viele Teilnehmende an der Aktion.
- Die Route der Menschenkette verläuft wegen der teilweise eingestürzten Carolabrücke anders.
Die Stadt Dresden will am 13. Februar zum jährlichen Kriegsgedenktag ein kraftvolles Zeichen für Frieden und Toleranz setzen. 80 Jahre nach der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkriegs ist wieder eine Menschenkette um die Altstadt geplant. Das hat die Stadtverwaltung mitgeteilt. Vergangenes Jahr nahmen rund 13.000 Bürgerinnen und Bürger an der Aktion teil.
Uni-Rektorin: Viele Menschen symbolisieren Kraft der Demokratie
Gerade in diesem Jahr sei es wichtig, dass bei der Menschenkette viele Menschen zusammenkommen, um die "Kraft der Gemeinschaft zum Schutz unserer aufgeklärten Demokratie" zum Ausdruck zu bringen. Das sagte Ursula Staudinger, die Rektorin der TU Dresden und Anmelderin der Meschenkette, MDR SACHSEN. "Es hat eine enorme symbolische Kraft. Ich glaube, niemand kann sich dieser Berührtheit entziehen und dieser Kraft, wenn die Menschenkette geschlossen ist", sagte sie.
Es hat eine enorme symbolische Kraft. Ich glaube, niemand kann sich dieser Berührtheit entziehen und dieser Kraft, wenn die Menschenkette geschlossen ist.
Auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) appellierte, gerade wegen des Ukraine-Krieges in Europa, "aktiv" für Demokratie und Frieden einzutreten. "Wir stehen für eine klare Positionierung zu einer offenen und toleranten Gesellschaft, für Demokratie, Respekt, Frieden und Menschlichkeit", sagte er.
Eingestürzte Carolabrücke: Menschenkette ohne Elbquerung
Wegen der teilweise eingestürzten Carolabrücke werde die Menschenkette in diesem Jahr über keine der Elbbrücken führen, hieß es. Die Auftaktkundgebung ist um 17 Uhr anlässlich des 40. Jahrestages des Wiederaufbaus der Dresdner Semperoper auf dem Theaterplatz geplant.
Von dort soll sich die rund vier Kilometer lange Menschenkette ab 18 Uhr über die Brühlsche Terrasse, entlang der Synagoge, der Frauenkirche, des Neuen Rathauses, um den Altmarkt und über den Postplatz zurück zum Theaterplatz bilden.
Stilles Gedenken an der Frauenkirche
Die Aktion steht unter dem Motto "Erinnern für eine Zukunft des Miteinanders in Frieden und Demokratie". In zahlreichen Veranstaltungen wird am 13. Februar in Dresden an die Opfer des Zweiten Weltkrieges und die Zerstörung der Stadt 1945 erinnert. Geplant ist unter anderem ein stilles Gedenken vor der Frauenkirche, wo auch Kerzen aufgestellt werden können.
Welche Veranstaltungen gibt es zum 13. Februar in Dresden? (zum Aufklappen)
Der Veranstaltungstag beginnt am 13. Februar 2025 gegen 17 Uhr mit einem musikalischen Programm auf dem Theaterplatz durch den Kinderchor der Semperoper Dresden und den Männerchor Ensemble Capella Carminis. Danach folgen Ansprachen von Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sowie der Rektorin der Technischen Universität Dresden, Ursula Staudinger. Um 18 Uhr soll sich die Menschenkette formieren.
Altstadt innerhalb weniger Minuten zerstört
Dresden erinnert jedes Jahr am 13. Februar an die Luftangriffe der Alliierten 1945 auf die Stadt. Zum Zeitpunkt des ersten Angriffs, um 21:45 Uhr, läuten die Kirchenglocken der Stadt. Damals starben laut Recherchen von Historikern rund 25.000 Menschen. Nahezu die gesamte Innenstadt lag danach in Schutt und Asche, darunter auch der barocke Zwinger, die Frauenkirche und die Semperoper.
Verein kämpft gegen Vereinnahmung durch Rechte
Vertreter aus dem rechtspolitischen Spektrum missbrauchen den Gedenktag jedes Jahr für ihre Zwecke. Sie sprechen unter anderem von einer angeblich viel höheren Opferzahl durch den Bombenangriff. Der Verein "Memorare Pacem" kämpft für eine nicht-ideologische Erinnerung.
MDR (phb)/epd/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 17. Januar 2025 | 13:30 Uhr