Haftbefehl erlassen 21-Jähriger aus Landkreis Meißen soll Anschlag auf Asylunterkunft geplant haben
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13. Februar 2025, 19:03 Uhr
Die Polizei hat einen Anschlag auf eine Asylunterkunft verhindert. Wie Generalstaatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt Sachsen am Donnerstag gemeinsam mitteilten, wurde ein 21 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Meißen wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags festgenommen. Er soll einen Anschlag auf ein Übergangswohnheim in Senftenberg in Brandenburg geplant haben.
Ermittlungsrichter erlässt Haftbefehl
Der Mann wurden dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser hat inzwischen Haftbefehl erlassen. Die Behörden waren den Angaben zufolge durch einen anonymen Hinweis am Mittwoch auf den geplanten Anschlag aufmerksam geworden. Nach jetzigem Stand sei von einem Einzeltäter auszugehen, sagte Staatsanwalt Patrick Pitanske. Inwieweit der Beschuldigte in die rechtsextreme Szene verstrickt ist, kann noch nicht gesagt werden. Das sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen, sagte Pintaske auf Nachfrage.
Beamte finden in Thiendorf Kugelbomben und Schreckschusswaffen
Bei der Durchsuchung von Räumen im Landkreis Meißen am 12. Februar fanden die Beamten nach eigenen Angaben zwei industriell hergestellte pyrotechnische Gegenstände der Kategorie F4, sogenannte Kugelbomben, und Schlagringe, Einhandmesser, Munition, Schreckschuss- und Softairwaffen sowie diverse Ausrüstungs- und Bekleidungsgegenstände. Nach Informationen von MDR Investigativ fanden die Durchsuchungen in Thiendorf, nahe der Grenze zu Brandenburg, statt.
Bisher gibt es nach Polizeiangaben keine Anhaltspunkte dafür, dass die Tat im Zusammenhang mit dem 80. Jahrestag des Bombenangriffs auf Dresden am 13. Februar 2025 steht.
Innenminister lobt Einsatzkräfte
Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) dankte den beteiligten Spezialkräften aus Sachsen und Brandenburg. "Nur durch den sofortigen Zugriff und einen reibungslos koordinierten Einsatz konnte ein nach bisherigen Erkenntnissen bevorstehender Anschlag verhindert werden." Der Fall zeige, wie wichtig es sei, den Verfolgungsdruck auf die rechtsextreme Szene weiter hochzuhalten, so Schuster. Sachsens Justizministerin Constanze Geiert (CDU) sprach von einem großen Erfolg im Kampf gegen Rechtsextremismus. Damit habe großer Schaden verhindert werden können.
Landkreis Oberspreewald-Lausitz: "Nehmen den Vorfall ernst"
Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange (SPD) zeigte sich erleichtert. "In diesem Fall konnte durch eine erfolgreiche Arbeit der Sicherheitsbehörden offenbar rechtzeitig Schlimmeres verhütet werden", teilte Lange auf Anfrage mit. "Das ist eine gute Nachricht, die uns heute aus Dresden erreicht." Sie dankte den beteiligten Behörden in Sachsen.
Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg teilte mit, dass es sich bei der Einrichtung um eine eigene Gemeinschaftsunterkunft in einem Ortsteil von Senftenberg handeln soll. Die Einrichtung habe am Vormittag erstmals von den entsprechenden Einsätzen erfahren. "Wir nehmen den Vorfall ernst und sind sensibilisiert", sagte der Beigeordnete Alexander Erbert.
MDR (sth/dkö)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 13. Februar 2025 | 15:00 Uhr