![Vor der Frauenkirche Dresden stehen die ersten Kerzen der erinnerung im Schnee am 13. Februar 2025. | Bildrechte: MDR/Konstantin Henss Vor der Frauenkirche Dresden stehen die ersten Kerzen der erinnerung im Schnee am 13. Februar 2025.](https://www.mdr.de/index-transparent_h-288_w-512_zc-361ada63.gif)
80 Jahre Zerstörung der Stadt Liveticker: Überwiegend stiller Gedenktag in Dresden
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13. Februar 2025, 17:23 Uhr
Die Macht der Stille und Symbole des Gedenkens auf Friedhöfen, aber auch die Kraft der Worte und Musik sollen am 13. Februar das Erinnern in Dresden prägen. Mit einem vielfältigen Programm im Gedenkjahr erinnert Dresden daran, dass vor 80 Jahren Zweite Weltkrieg endete. Dessen Ursachen und Verwüstungen prägen die Stadt bis heute - nicht nur bei Bombenfunden an der Carolabrücke. MDR SACHSEN berichtet im Liveticker.
17:14 Uhr | Musikalische Zeichen - trotz Schnee
Beim traditionellen Bürgersingen am Kulturpalast will der Dresdner Bürgerchor ein Zeichen setzen und stimmt Antikriegslieder an. Aus vielen Kehlen klingt "Sag' mir, wo die Blumen sind" und "We shall overcome" über den Platz.
16:41 Uhr | Liegt's am Wetter?
Seit 16 Uhr brennen die ersten Kerzen vor der Frauenkirche. Dieses Mal sind es noch nicht so viele wie in den Vorjahren um diese Zeit. "Das liegt bestimmt auch am Wetter", meinte ein Ehrenamtlicher, der für die Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche mit hilft, die Kerzen anzuzünden und zu verteilen. Bis 22 Uhr können Besucher an der Kirche gegen eine Spende Kerzen bekommen und auf einer vorbereiteten Installation abstellen, die im Dunkeln eine große Kerze darstellt.
16:10 Uhr | Kulturbürgermeisterin dankt Zivilgesellschaft
Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch dankte allen, die sich am Donnerstag und am 15. Februar "als Zivilgesellschaft den Neonazi-Demos entgegenstellen". Dass Versammlungen und Gegenprotest zu Neonazi-Demos in Sicht- und Hörweite zugelassen sind, sei für sie "ein hohes Gut der Demokratie und richtig". Der politischen Vereinnahmung des Gedenkens durch die rechte Seite könne man so etwas entgegensetzen.
![Eine Frau im Blazer steht im Plenarsaal des Neuen Rathauses Dresden und spricht mit einer MDR Reporerin. Es ist Annekatrin Klepsch, Kulturbürgermeisterion der Stadt Dresden. | Bildrechte: MDR/Katalin Vales Eine Frau im Blazer steht im Plenarsaal des Neuen Rathauses Dresden und spricht mit einer MDR Reporerin. Es ist Annekatrin Klepsch, Kulturbürgermeisterion der Stadt Dresden.](https://www.mdr.de/index-transparent_h-3_w-4_zc-a5bfe475.gif)
16:04 Uhr | Zweispältige Gefühle am Demo-Tag
Am Gedenken im Rathaus nahm auch Moshe Barnett teil. Der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde blickt auf den 13. Februar mit gemischten Gefühlen, auch, weil seine Familie aus Großbritannien stammt. "Heute sollten wir daran erinnern, dass es niemals gut ist, Zivilisten zu bombardieren. Krieg ist nie gut." Auch fragt er sich, "was lernen wir aus der Geschichte und wie können wir unsere Welt verbessern?"
Ihn ärgert, dass Menschen heute an unschuldige Opfer und Tote erinnern, "während ihnen Nazis auf den Straßen gegenüberstehen und irgendwas schreien. Das respektiert gar nichts, weder die Lebenden, noch die Toten der Luftangriffe." Barnett wünscht sich, dass die Gesellschaft an diesem Tag für eine Sekunde innehalte und sage: "Ja, wir kennen die Geschichte im Kontext und wir werden alles dafür tun, dass so etwas nie wieder passiert."
15:51 Uhr | Lage in der Stadt ruhig
Während das Schneetreiben am Nachmittag immer stärker wird, beurteilt die Polizei die Versammlungslage in der Stadt derzeit als "sehr ruhig". Der Zulauf zu drei Versammlungen auf dem Neumarkt und am Dr.-Külz-Ring beschrieb Polizeisprecher Marko Laske als "mehr als übersichtlich".
15:40 Uhr | Herzog blickt auf "gewachsene Freundschaft"
Die offizielle Gedenkveranstaltung im Rathaus endet in diesen Minuten. Der Herzog von Kent, Prinz Edward, will sich am Abend in der Dresdner Altstadt auch in die Menschenkette für Frieden und Demokratie einreihen. Die Veranstalter erwarten bis zu 10.000 Teilnehmer. Seit Jahrzehnten engagiert sich der Herzog von Kent für die britisch-deutsche Versöhnung.
Beim Gedenken in Dresden hatte das Mitglied der Königsfamilie die gewachsene Versöhnung zwischen Großbritannien und den deutschen Städten betont. "Wir blicken auf eine gewachsene Freundschaft." Er wünscht sich, dass "die Wunden des Krieges heilen" und Frieden gelebt werde. Prinz Edward ist königlicher Schirmherr des 1993 gegründeten Dresden Trusts zur Unterstützung des Wiederaufbaus der Frauenkirche.
14:46 Uhr | Schreckschusspistole im Rathaus gefunden
Gegen 13:10 Uhr haben Zeugen im Rathaus Dresden einen Fund eines Beutels gemeldet, in dem eine Schreckschusspistole lag, bestätigte die Polizei Beobachtungen einer MDR-SACHSEN-Reporterin. Laut Polizeisprecher Marko Laske hat eine Frau den Beutel auf dem Tresen im öffentlich zugänglichen Bereich liegen gelassen und das Rathaus verlassen. Die Polizei sucht diese Frau und ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Einen Zusammenhang zwischen dem Beutelfund und der seit 14 Uhr stattfindenden Gedenkveranstaltung im Plenarsaal sieht die Polizei nicht. Es habe auch keine Bedrohungssituation gegeben. Von 14 bis 15:30 Uhr diskutieren OB Dirk Hilbert (FDP), Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Prinz Edward, der Herzog von Kent, mit Schülerinnen und Schülern.
14:30 Uhr | Gegendemonstranten widersprechen Opfer-Mythen
Bei einer Gegendemonstration gegen die sogenannten Querdenker auf dem Neumarkt sagt die Stadträtin für die Partei Volt, Jessica Roitzsch, sie wolle Geschichtsklitteren, Neonazis und Rechtsextremisten widersprechen. Sie könne einfach nicht tolerieren, dass der Tag des Gedenkens seit Jahren für Opfer-Mythen missbraucht werde.
14:21 Uhr | Neues Angebot: Dresdner Lernweg
Der Dresdner Lernweg ist ein neues Angebot, die Geschichte Dresdens im 20. Jahrhundert für Schülerinnen und Schüler auf neue Weise erlebbar machen. Interaktives Lernen gehört dazu. Vincent Engelke, Wahlhelfer, bei der Freiwilligen Feuerwehr und als Schüler für Geschichte interessiert, war bei der Neugestaltung des Lernpfades dabei. "Man sollte sich in Erinnerung rufen, dass man auch selbst schnell von Krieg und Leid betroffen sein kann, oder näher stehende Personen", sagte er.
OB Dirk Hilbert fragte sich im Gespräch mit MDR SACHSEN: "Wie gelingt es uns, wenn immer weniger Zeitzeugen da sind, junge Menschen dafür zu interessieren?" Daher habe Dresden junge Menschen gebeten, sich mit dem Erinnern auseinanderzusetzen. Denn: "Wir müssen das Erinnern bewahren." Den Lernweg sieht Hilbert als beste Form, sich aktiv damit auseinander zu setzen und das "Nie wieder" ehrlichen Herzens zu leben.
14:00 Uhr | Mehr als 1.000 Papierkraniche symbolisieren Wunsch nach Frieden
Seit 20 Jahren erinnert eine Bürgerinitiative "Deutsch-Japanische Gesellschaft Dresden" an der Frauenkirche mit mehr als 1.000 Papierkranichen an die Opfer des Krieges. Die Kraniche symbolisieren den Wunsch nach Frieden. Nach 22 Uhr können sie mit nach Hause genommen werden, steht auf einem Zettel.
13:45 Uhr | ARD History: Dokumentation mit Zeitzeugen und Historikern
Dresden ist im Erinnern an die Bombardierung der Stadt im Februar 1945 noch immer der Sonderfall. Auch andere deutsche Städte wurden schwer zerstört, doch vor allem in Dresden bleibt das Ringen um Opfer- und Täterperspektive hart umkämpft. Die Idee, die Dresdner sind reine Opfer gewesen, frei von Schuld, ist von so zäher Aktualität, wie die Überzeugung, Täter seien immer die anderen.
13:25 Uhr | OB Hilbert besucht mit Herzog von Kent die Frauenkirche
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert und Prinz Edward Herzog von Kent besuchen gemeinsam die Frauenkirche. Zuvor haben sie gemeinsam mit dem dem britischen Botschafter Andrew Jonathan Mitchell den "Dresdner Lernweg – Interaktives Lernen im Herzen Dresdens" eröffnet. Das neue Lernangebot soll die Geschichte Dresdens im 20. Jahrhundert für Schüler auf eine neue Weise erlebbar machen.
13:10 Uhr | Dresdner: "Wir machen uns Sorgen"
Ein Paar aus Dresden (70) und (75) ist bewusst zur Frauenkirche gekommen. Sie sind schockiert über die Präsenz der Freien Sachsen, die nur an die Dresdner Opfer gedenken und nicht den Gesamtkontext sehen. Die Ausstellung vor der Frauenkirche mit den Überlebenden des Holocaust finden sie wichtig.
Das Gedenken sei wichtig über das Erinnern am heutigen Tage hinaus. Dresden sei auch Täterstadt, sagen sie. Die Begeisterung für den Nationalsozialismus damals und auch wieder zunehmend heute mache sie fassungslos. "Es gibt keine nationale Lösung auf internationale Probleme. Die aktuelle politische Situation bereitet uns Sorgen."
12:55 Uhr | Friedenslichter in der Frauenkirche
In der Frauenkirche zünden heute viele Menschen ein Friedenslicht an, so auch die 77 Jahre alte Dresdnerin Christiane Odehnal.
12:40 Uhr | Semperoper feiert 40 Jahre Wiedereröffnung
Auch die Semperoper wurde am 13. Februar 1945 zerstört. 40 Jahre später konnte sie wiedereröffnet werden. Imme Tröger lädt Sie ein auf einen Streifzug durch die ehrwürdigen Gänge, Logen und Ränge.
12:25 Uhr | Zeitzeuge Hans Weiß: "Wir haben nicht damit gerechnet, dass es diesmal so schlimm wird."
Als am 13. Februar 1945 die Bomben auf Dresden fallen, sitzt Hans Weiß in der Nähe des Hauptbahnhofs in einem Keller. Im Gespräch mit MDR SACHSEN erinnert sich der Zeitzeuge an die bangen Stunden.
12:10 Uhr | Querdenker Fuchs spricht an der Frauenkirche
Marcus Fuchs, Organisator der Querdenken-Demonstrationen in Dresden, spricht am Mittag vor der Frauenkirche von 80.000 Opfern, die in den drei Hauptbombardierungswellen zwischen dem 13. und 15.2.1945 ums Leben gekommen seien und beruft sich auf historische Zahlen. Fuchs bezeichnet die "aktuell kursierenden" Zahlen als falsch.
Die Spannbreite der öffentlich behaupteten Opferzahlen mit Blick auf die Bombardierung Dresdens ist groß. Es kursieren immer wieder Zahlen zwischen 20.000 und 500.000 Opfern. Deshalb hatte die Stadt Dresden eine Historikerkommission beauftragt, die Zahl der getöteten Menschen genauer zu bestimmen als die bislang öffentlich diskutierten Zahlen. Im März 2010 beendete die Kommission ihre Arbeit mit dem Ergebnis, dass es etwa 25.000 Tote gab. Bei der Ermittlung der Zahl zogen sie unter anderem knapp 60.000 Einzelnachweise von Friedhöfen, Standesämtern und Amtsgerichten heran. Für eine Person liegen der Kommission zufolge oft mehrere Nachweise vor.
11:00 Uhr | Gedenken auf dem Heidefriedhof
Beim dezentralen Gedenken auf dem Heidefriedhof hat Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka die Landeshauptstadt Dresden vertreten. Es wird eine Gedenkrede geben und es werden weiße Rosen am Aschegrab auf dem Ehrenhain niedergelegt.
10:00 Uhr | Vermummte legen Kränze nieder
Wie die Dresdner Polizei mitteilte, legten am Mittwoch auf dem Heidefriedhof elf teilweise Vermummte Kränze nieder und filmten sich dabei. Polizisten kontrollierten die dem rechten Spektrum zuzuordnende Gruppe und stellten die Personalien der zwei Frauen sowie neun Männer im Alter von 16 bis 34 Jahren fest. Ein Straftatverdacht ergab sich nicht.
09:55 Uhr | Polizei ermittelt wegen Verdacht des Landfriedensbruchs
Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs. Den Angaben nach versammelten sich am Mittwoch etwa 20 Menschen aus dem linken Spektrum auf dem Bischofsplatz und liefen über die Königsbrücker Straße bis zum Alaunpark. Dabei warfen sie einen Farbbehälter an eine Hauswand sowie Steine gegen das Schaufenster eines Geschäfts. Während des Aufzugs brannten Teilnehmer Pyrotechnik ab.
Nach Angaben eines Reporters trugen sie ein Transparent mit der Aufschrift "Jedes Jahr dieselbe Scheiße!" und verbrannten ein Transparent der Rechtsextremen "Freien Sachsen". Alarmierte Polizisten stellten zwei Männer (17, 19) in der Nähe. Der Sachschaden wird auf etwa 20.000 Euro geschätzt.
09:45 Uhr | Zeitzeugin Renate Aris: "So etwas Schlimmes soll nie wieder passieren!"
Rund 25.000 Menschen kamen am 13. Februar 1945 in Dresden ums Lebens. Aber einigen retteten die Bomben der Alliierten auch das Leben: Den letzten jüdischen Bewohnern Dresdens, die kurz vor ihrer Deportation standen.
09:05 Uhr | Schweigeminute im Landtag
Gerade gab es eine spontane Schweigeminute im Sächsischen Landtag anlässlich des 80. Jahrestages der Zerstörung Dresdens. Landtagspräsident Alexander Dierks (CDU) sagte unter anderem: "Wir sollten nicht vergessen, dass die Nationalsozialisten das Inferno selbst verursacht hatten. Wir müssen die Freundschaft mit den ehemaligen Feinden pflegen. 80 Jahre Kriegsende bedeuten für uns 80 Jahre Friede mit unseren europäischen Nachbarn. Das dürfen wir nicht aufs Spiel setzen."
09:00 Uhr | Stilles Gedenken auf dem Nordfriedhof
Rund 100 Menschen haben am Vormittag auf dem Nordfriedhof an die Opfer der Zerstörung Dresdens erinnert. Dabei waren sächsische Minister sowie Vertreter des Landtages, der Polizei, der Feuerwehr und des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Am Gedenkstein für die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr legten sie Kränze nieder und gedachten der Opfer mit einer Schweigeminute.
08:20 Uhr | Gedenkorte für NS-Opfer in Sachsen
Dresden, Leipzig, Pirna: In ganz Sachsen finden sich Spuren des Nationalsozialimus. Diese Gedenkstätten und Orte erinnern auch 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs an die Opfer und Verfolgten des NS-Regimes.
08:00 Uhr | Mythos Dresden - eine Online-Reportage
Dresden – eine europäische Metropole der Kunst und Kultur über Jahrhunderte. Zerstört am 13. Februar 1945. Bis heute wirft die Bombennacht lange Schatten, und die Erinnerung daran ist umkämpft.
07:13 Uhr | Die Rolle der Zivilgesellschaft
Vor 80 Jahren wurde Dresden durch eine Reihe von Bombenangriffen zerstört. Autorin Charlotte Gneuß kommt in ihrem Gastkommentar zu dem Schluss, dass eine aktive Zivilgesellschaft das Leid hätte verhindern können.
06:01 Uhr | Mehr als 30 Versammlungen angemeldet
Mehr als 30 Versammlungen, darunter Gedenk- und Trauerfeiern, Demos, Aktionen und Versammlungen bestimmen den Donnerstag in Dresden. Hinzu kommen Konzerte, Lesungen und stille Andachten. Eine Übersicht der Stadtverwaltung über alle angemeldeten Versammlungen finden Sie bei unter diesem Link.
Die Übersicht der Stadt zu den vielfältigen Gedenkveranstaltungen, Andachten, Konzerten und Mitsingaktionen lesen Sie hier.
05:56 | Umleitungen, gesperrte Straßen und Parkplätze
Die Polizei Dresden weist auf Verkehrseinschränkungen und gesperrte Parkplätze am Donnerstag und Sonnabend hin. Etwa 30 Polizeibeamte werden demnach an den beiden Tagen den Verkehr regeln helfen.
Folgende Straßen und Parkplätze sind gesperrt (zum Ausklappen):
- Am Donnerstag und Sonnabend sind die Parkplätze Schießgasse, Pirnaischer Platz und Reitbahnstraße gesperrt.
- Am Donnerstag beginnt um 17 Uhr die Auftaktkundgebung auf dem Theaterplatz vor der Semperoper.
- Vom Theaterplatz aus soll sich ab 18 Uhr eine rund vier Kilometer lange Menschenkette über die Brühlsche Terrasse, entlang der Synagoge, Frauenkirche, des Neuen Rathauses, um den Altmarkt, über den Postplatz bis hin zum Theaterplatz bilden. Die Elbbrücken sind dieses Jahr nicht Teil der Strecke.
- Am Donnerstag ist die Wilsdruffer Straße ab 18 Uhr gesperrt.
- Gegen 19 Uhr starten zwei Versammlungsaufzüge vom Fritz-Foerster-Platz und von der Löbtauer Straße aus gen Innenstadt. Es wird kurzfristige Straßensperrungen geben.
- Besucher sollten die Umleitungen wegen der teileingestürzten Carolabrücke Richtung Albertbrücke (B170) beachten und dass das Terrassenufer gesperrt ist.
Allen Verkehrsteilnehmern wird dringend empfohlen, das Stadtzentrum während dieser Zeit weiträumig zu umfahren und sich frühzeitig über alternative Routen zu informieren.
05:31 | Neue Streckenführung der Menschenkette
Wegen des Abrisses der Carolabrücke und der Umleitungen über andere Brücken, sind die Elbbrücken dieses Jahr nicht Teil der Streckenführung der Menschenkette. Die soll zum 80. Jahrestag des Kriegsgedenkens und 40. Jahrestag der Wiedereröffnung der Semperoper die Altstadt umschließen.
Die Anmelderin der Menschenkette, die Rektorin der Technischen Universität Dresden, Ursula Staudinger, hofft, dass viele um 17 Uhr zum Theaterplatz kommen. Dort beginnt der Gedenkabend mit Musik.
Es hat eine enorme symbolische Kraft. Ich glaube, niemand kann sich dieser Berührtheit entziehen und dieser Kraft, wenn die Menschenkette geschlossen ist.
05:00 | Dresden und das Gedenken am 13. Februar
Aus Anlass der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 erinnert Dresden jedes Jahr an die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg, Hass und Zerstörung. Laut Stadtverwaltung richtet sich das Gedenken inzwischen nicht nur "gegen jegliche politische Instrumentalisierung des Gedenkens". Sie sei auch zu einem "wichtigen Symbol und kraftvollen Zeichen gegen Krieg, Gewaltherrschaft und Zerstörung" geworden. Ein Schwerpunkt ist seit 2010 die Menschenkette, die sich stets rund eine halbe Stunde lang ab 18 Uhr zusammenschließt. Im vorigen Jahr kamen 13.000 Personen zur Menschenkette.
Seit Ende der 1990er-Jahre hatten Neonazis und rechtsextreme Organisationen sogenannte Trauermärsche in Dresden angemeldet und versucht, mit übertriebenen Opferzahlen des Gedenken für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. 2009 kamen nach europaweiter Mobilisierung rund 7.000 Rechtsextremisten in die Stadt.
Den Abschlussbericht der Historikerkommission zu den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 lesen Sie hier.
MDR/dpa/epd
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 13. Februar 2025 | 19:00 Uhr