Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, spricht bei einem Pressestatement zur Modernisierungsagenda.
Mit einer unbürokratischen Investitionshilfe will Bundeswirtschaftsminister Unternehmen fördern. Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Wirtschaftsflaute Habeck will Investitionsprämie für Unternehmen

24. Oktober 2024, 10:47 Uhr

In einigen Bereichen stauen sich die Modernisierungsprojekte, weil kein Geld da ist: etwa bei Schulen, Straßen und Brücken und bei der Digitalisierung. Bundeswirtschaftsminister Habeck schlägt nun den "Deutschlandfonds" vor, mit dem Investitionen ermöglicht werden sollen. Kritik kommt prompt von der FDP.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat einen neuen Anlauf für die Förderung von Unternehmen mit staatlichen Mitteln unternommen. Er schlug am Mittwoch eine "unbürokratische Investitionsprämie" von zehn Prozent des Investitionsvolumens vor. Das Geld solle aus einem "Deutschlandfonds" von Bund und Ländern kommen und besonders auch an "Handwerksbetriebe sowie kleine und mittelständische Betriebe" gehen. Zum Volumen des Fonds machte Habeck keine Angabe.

Investitionsfonds für fünf Jahre

In Betracht kommen sollen für die Förderung laut Bundeswirtschaftsministerium alle Investitionen der Unternehmen etwa in den Bereichen Infrastruktur, Bildung und Digitalisierung – mit Ausnahme von Gebäudeinvestitionen. Die Prämie würde im Jahr der Investition mit der Steuerschuld des Unternehmens verrechnet. "Ist sie höher als die Steuerschuld oder macht das Unternehmen gar keine Gewinne, wird die Differenz beziehungsweise die komplette Prämie ausgezahlt", heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten "Modernisierungsagenda" des Ministers. 

Die Maßnahme soll demnach auf fünf Jahre befristet werden. Das daraus resultierende größere Wirtschaftswachstum würde dafür sorgen, dass die Staatsverschuldung "nur moderat" ansteigen würde.

Thomas Lenk 17 min
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Ohne Absprache mit Koalitionspartner

Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit war der Vorschlag Habecks innerhalb der Bundesregierung nicht abgesprochen. Scharfe Kritik kommt von der FDP. Finanzminister Christian Lindner sagte, der Vorschlag sei eine klare Positionierung gegen seine Partei. Die FDP pocht vor allem auf die auf Einhaltung der Schuldenbremse.

AFP,Reuters(kar)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 23. Oktober 2024 | 13:30 Uhr

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