Schienenverkehr Deutsche Bahn macht 2023 Milliardenverlust
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21. März 2024, 20:04 Uhr
Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr einen Verlust von knapp 2,4 Milliarden Euro gemacht. Das gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Der Konzern begründet das mit Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur.
- Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr einen Verlust in Höhe von 2,35 Milliarden Euro gemacht.
- Die Pünktlichkeit im Regional- und Fernverkehr verschlechterte sich erneut.
- Für das laufende Jahr rechnet die Deutsche Bahn nun mit einem positiven Ergebnis.
Die Deutsche Bahn hat 2023 einen Milliardenverlust und erneut verschlechterte Pünktlichkeitswerte verzeichnet. Wie der Konzern am Donnerstag in Berlin mitteilte, sind zugleich im vergangenen Jahr mehr Menschen mit der Bahn gereist als im Vorjahr. Konzernchef Richard Lutz versprach eine "Zeitenwende" mit mehr Investitionen, Sanierungen und letztlich pünktlicheren Zügen. "Die Zahlen sind aus wirtschaftlicher Sicht natürlich nicht zufriedenstellend", erklärte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP).
Unter dem Strich stand den Angaben der Bahn zufolge ein Verlust in Höhe 2,35 Milliarden Euro. Als maßgebliche Gründe dafür nannte der Konzern "zusätzlichen Aufwand für die Infrastruktur und substanzielle Vorleistungen für den Bund in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro". Die DB habe mit 7,6 Milliarden Euro die Nettoinvestitionen aus Eigenmitteln um 16 Prozent gesteigert.
Pünktlichkeit nimmt erneut ab
Eine negative Entwicklung verzeichnete die Bahn auch bei der Pünktlichkeitsquote. 2022 hatte sie im Fernverkehr noch bei 65,2 Prozent gelegen. Im vergangenen Jahr waren es lediglich 64 Prozent. Im Regionalverkehr sank die Quote von 91,8 auf 91 Prozent. Als pünktlich gilt ein Zug, wenn er weniger als sechs Minuten Verspätung hat. Die Zahl der Reisenden stieg hingegen um 5,8 Prozent auf 1,8 Milliarden. Der gesamte Konzernumsatz entwickelte sich dennoch negativ: Er ging um 13 Prozent auf 45,2 Milliarden Euro zurück. Die Bahn führt dies "im Wesentlichen auf eine branchenweite Normalisierung der Frachtraten in der internationalen Logistik" zurück. Dies habe die DB-Tochter Schenker zu spüren bekommen.
Bahn blickt positiv nach vorne
Für das laufende Jahr 2024 rechne die DB nun wieder mit einem positiven Ergebnis. "Wir sind 2023 in Vorleistung gegangen und haben so viel gebaut wie noch nie", erklärte Konzernchef Lutz. Nun solle aber alles besser werden. "Gemeinsam mit dem Bund haben wir das größte und umfassendste Investitionsprogramm seit der Bahnreform 1994 beschlossen." Durch die Aufstockung von Bundesmitteln könne die Bahn rund 30 Milliarden Euro zusätzlich investieren.
Bis 2030 sollen 40 zentrale Bahnstrecken grundsaniert werden. Anders als bislang soll dies nicht im laufenden Betrieb passieren, sondern während einer jeweils mehrmonatigen Vollsperrung. Das hat kurzfristig allerdings große Beeinträchtigungen für den Bahnverkehr zur Folge. Bis 2030 soll zudem auch ein über 9.000 Kilometer langes "Hochleistungsnetz" entstehen.
reuters,AFP (kar, mbe)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 21. März 2024 | 15:00 Uhr