Zugverkehr Bahnstrecke zwischen Nordhausen und Halle wird ab 2025 saniert

Die Bahnstrecke zwischen Halle, Nordhausen und dem hessischen Eichenberg soll modernisiert werden. Wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilte, beginnen die Bauarbeiten im September 2025. Dann seien abschnittsweise Sperrungen und Schienenersatzverkehr vorgesehen. Derzeit laufen die Vorbereitungs-Arbeiten.

Für die Umbau-Maßnahmen sind den Angaben nach rund 625 Millionen Euro eingeplant. Das Geld kommt aus Eigenmitteln der Bahn und von der Bundesregierung. Es soll unter anderem in neue elektronische Stellwerke, den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Lutherstadt Eisleben und die Erneuerung der Saale-Brücke westlich von Halle fließen. Zudem sollen mehrere Überhol-Gleise für große Güterzüge verlängert werden.

Momentan sind auf der Strecke täglich bis zu 40 Güterzüge unterwegs. Nach Angaben einer Bahnsprecherin wird dort ein deutlicher Zuwachs nach der Sanierung erwartet. Das Gros der Fahrten findet allerdings mit Personenzügen statt, bis zu 75 pro Tag sind es derzeit. Dort rechnet die Bahn mit einem leichten Zuwachs.

Der Fahrgastverband "Pro Bahn" begrüßt die Sanierung der Strecke. Das komme durchaus überraschend, obwohl der Bedarf für die Erneuerung groß sei. Die Verbindungen auf der Strecke seien gefragt, die Züge regelmäßig rammelvoll, sagte Pro-Bahn-Landeschef Olaf Behr.

Gerade seit Einführung des Deutschlandtickets sei die Verbindung zwischen Halle und Kassel auch überregional gefragt. Bedauerlich sei allerdings, dass die Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke nicht steigen soll. Derzeit liegt sie bei maximal 140 Kilometern pro Stunde, überwiegend bei Tempo 120.

Laut DB wird die Strecke durch die Modernisierung leistungsfähiger. Personen- und Güterverkehr könnten künftig flexibler und zuverlässiger in Mitteldeutschland unterwegs sein. Ende 2027 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Bei späteren Generalsanierungen in der Region soll die Strecke dann als Umleitung dienen. Nach Einschätzung von Pro Bahn könnte das dazu beigetragen haben, das Projekt zu beschleunigen.

Die Umstellung auf elektronische Stellwerke könnte nach Angaben einer Bahnsprecherin auch helfen, die Personal-Situation auf anderen Strecken mit manuellen Stellwerken zu entspannen. Unter anderem zwischen Nordhausen und Erfurt kommt es wegen fehlenden Personals immer wieder zu Zug-Ausfällen.