Deutsche Bahn Trotz Sanierung: Bahnhof Leinefelde hat keine Toiletten - DB weist Kritik zurück
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17. Juni 2024, 11:20 Uhr
Obwohl der Bahnhof Leinefelde erst kürzlich saniert wurde, gibt es für Reisende keine Toiletten. Deutsche Bahn und Stadt sehen sich beide nicht in der Verantwortung. Nun kündigte die DB eine weitere Sanierung an.
Nachdem die Stadt Leinefeld-Worbis die Deutsche Bahn (DB) für fehlende Toiletten am Bahnhof verantwortlich gemacht hat, weist der Konzern die Kritik eine Woche später nun zurück. Vorausgegangen war ein Streit darüber, wer für das Versäumnis zuständig ist, dass es trotz jüngster Sanierung des Bahnhofs Leinefelde für acht Millionen Euro keine öffentlich zugängigen Toiletten gibt.
Begonnen hatte die Auseinandersetzung mit einem Bericht der "Thüringer Allgemeine (TA)", in dem sich Reisende über die fehlenden Toiletten und daraus resultierenden Uringestank in der Bahnhofs-Unterführung beklagt hatten.
DB verweist auf Ausweichort für Toilettengang - der laut Eigentümer auch nicht öffentlich ist
Ein DB-Sprecher hatte ursprünglich auf die Sanitäranlagen im Empfangsgebäude verwiesen. Eigentümer davon ist die Stadt Leinefelde-Worbis. Die hat das Gebäude jedoch an die Wohnungsbau- und Verwaltungs GmbH Leinefelde (WVL) abgegeben. Die WVL hatte das Gebäude saniert und nur eine provisorische Unisex-Toilette installiert, die nicht zur Nutzung von Fahrgästen gedacht war.
Der gegenüberliegende Busbahnhof wird derzeit von der Stadt umgebaut. Dementsprechend können die dortigen Toiletten derzeit auch keine Abhilfe schaffen und erst später genutzt werden. In einem ersten Statement des Bahnsprechers zitierte die "TA", dass die Bahn nichts von der aktuellen Sanierung des Busbahnhofs und den dadurch gesperrten Toiletten gewusst habe. Nun gab die DB wiederum an, dass die Stadt sie über diese Vorgehensweise informiert hat.
Stadtvertreter versuchten laut Stadt-Sprecher Weißbach seit Jahren erfolglos, die Bahn von öffentlichen Toiletten am Bahnhof zu überzeugen. Die wiederum sagte jetzt, dass ein Toilettenbereich beim Umbau nie eingeplant gewesen sei. Die Bauarbeiten der Bahn waren für die Bahnsteige, Wetterschutzhäuser und Beleuchtung vorgesehen. Toiletten seien von der DB nie berücksichtigt worden, weil sie nicht Eigentümer des Bahnhofsgebäudes ist und ihr dadurch keine weiteren Flächen bereitstehen. Laut Zahlen von 2018 verfügen lediglich 13,6 Prozent aller Bahnhöfe in Deutschland über öffentliche Toiletten. Die Deutsche Bahn ist demnach nicht verpflichtet welche zur Verfügung zu stellen.
Weitere Kritik an der Bahn wegen Fahrradunfreundlichkeit
Neben der Kritik an fehlenden Toiletten, äußerten Fahrgäste auch Unmut über die Aufzüge, die so klein seien, dass damit keine Fahrräder zu den Bahnsteigen transportiert werden können. Stattdessen müssen Fahrtgäste sie die Treppen hinunter- und wieder herauftragen. Vor allem mit Blick auf die bevorstehende Landesgartenschau in Leinefelde und Worbis sei das kein gutes Zeugnis, kritisierte der Stadtsprecher René Weißbach. Diesem Manko stimmte die DB-Sprecherin zu. Die Fahrstühle seien 2011 nach den damals gültigen Kriterien geplant und errichtet worden. Bei den jetzigen Bauarbeiten sei es nicht mehr möglich gewesen, diese auszutauschen. Ein Neubau und Austausch mit größeren Kabinen sei für das Jahr 2029 geplant.
Außerdem monierte die Stadt Leinefelde, dass die Bahn derzeit alle Fahrradständer und Überdachungen abbaut. Laut DB stehen die Fahrradständer aktuell noch. Anlass des Rückbaus soll jedoch sein, dass ein neues Eingangsportal in Planung sei, wo auch Fahrradplätze untergebracht sein sollen. Der Rückbau des Dachs am Bahnhofsgebäude sei erfolgt, weil es in einem schlechten Zustand war und den Bau eines Eingangsportals behindere.
MDR (aku/maf/ost)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 17. Juni 2024 | 08:30 Uhr
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