Weibliche Barista serviert Kaffee in Pappbechern zum Mitnehmen
Studierende haben einer Studie zufolge immer öfter einen Nebenjob. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Erwerbstätigkeit Studie: Generation Z arbeitet mehr als junge Leute zuvor

18. Februar 2025, 09:54 Uhr

Einer Studie zufolge arbeiten in Deutschland mehr Angehörige der sogenannten Generation Z im Alter von 20 und 24 in Teilzeit oder in Vollzeit, als es bei den 20- bis 24-Jährigen vor zehn Jahren der Fall war. Ein Grund dafür ist vor allem, dass Studierende zunehmend einem Nebenjob nachgingen.

Die 20- bis 24-Jährigen in Deutschland arbeiten so viel wie lange nicht mehr. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die Erwerbsbeteiligung dieser Altersgruppe sei bis 2023 "auf den höchsten Stand seit Jahrzehnten" gesteigen, erklärte das IAB am Montag in Nürnberg. Die Studie beruht auf Daten der Bundesagentur für Arbeit und des Mikrozensus für die Jahre 2015 bis 2023.

Laut der Studie stieg die Erwerbsbeteiligung in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen seit 2015 um 6,2 Prozentpunkte auf 75,9 Prozent. Dieser Anstieg ist demnach überdurchschnittlich: Die Erwerbsbeteiligung der 25- bis 64-Jährigen nahm im gleichen Zeitraum um 2,8 Prozentpunkte zu.

In den Jahren 1995 bis 2015 war die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen konstant gesunken.

Mehr Studierende arbeiten in Teilzeit

Die gestiegene Erwerbsbeteiligung jüngerer Menschen ist laut IAB vor allem einem gewachsenen Anteil von Studierenden mit Nebenjobs geschuldet: Die Erwerbsquote erhöhte sich unter Studierenden im Alter von 20 bis 24 Jahren die Erwerbsquote zwischen 2015 und 2023 um gut 19 Prozentpunkte auf 56 Prozent, bei Nicht-Studierenden um knapp zwei Prozentpunkte auf fast 86 Prozent.

IAB-Forscher: Gängige Klischees über Generation Z treffen nicht zu

IAB-Forscher Timon Hellwagner betonte, der Befund der Studie "widerspricht gängigen Klischees zur mangelnden Arbeitsbereitschaft der Generation Z", also der 1995 und später Geborenen. Der Befund passe aber zu weiteren generationsspezifischen Ergebnissen. "So wechseln junge Leute heute nicht häufiger den Job als früher und auch die Entwicklung der gewünschten Arbeitsstunden bei den Jungen unterscheidet sich nicht von der Älterer", sagte Hellwagner.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) teilte mit Blick auf die Studie mit: "Angesichts der demografischen Veränderungen in unserer Gesellschaft sind wir mehr denn je auf die junge Generation angewiesen." Dass diese bereit sei anzupacken, verdiene Anerkennung und Respekt statt polemischer Debatten über die Generation Z.

AFP/dpa (jst)

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 17. Februar 2025 | 13:00 Uhr

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