Befragungsstudie Fast jeder dritte Ukrainer in Deutschland arbeitet
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24. Oktober 2024, 13:43 Uhr
30 Prozent der ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland sind einer Befragungsstudie zufolge erwerbstätig. Das sind beinah doppelt so viele wie vor zwei Jahren. 30 weitere Prozent gaben an, derzeit nach einer Arbeit zu suchen.
Ein knappes Drittel der nach Deutschland geflüchteten 1,1 Millionen erwachsenen Ukrainer sind mittlerweile in den Arbeitsmarkt integriert. Das geht aus einer Befragungsstudie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden hervor. Demnach waren zum Stichzeitpunkt der Untersuchung im Frühjahr 2024 30 Prozent der ukrainischen Flüchtlinge erwerbstätig. Das sind knapp doppelt so viele wie im Sommer 2022. Damals arbeiteten nur 16 Prozent der nach Deutschland geflüchteten Ukrainer.
30 Prozent suchen Arbeit
Der BiB-Studie zufolge gaben weitere 30 Prozent an, derzeit eine Arbeit zu suchen. Als Hindernisse bei der Arbeitssuche nannte BiB-Direktorin Katharina Spieß fehlende Deutschkenntnisse und zu langwierige Anerkennungsverfahren für in der Ukraine erworbene Berufsabschlüsse. So gaben 92 Prozent der arbeitsuchenden Ukrainer an, entweder einen Sprachkurs zu besuchen oder noch keine ausreichenden Deutschkenntnisse zu haben.
Zu den weiteren Hauptgründen für eine zurückhaltende Arbeitssuche zählen demnach die Betreuung der Kinder oder die Pflege von Angehörigen, was 37 Prozent der Befragten angaben. Der BiB-Studie zufolge liegt die Erwerbstätigenquote von Müttern mit kleinen Kindern gegenwärtig bei 22 Prozent, bei Müttern schulpflichtiger Kinder bei 32 Prozent.
Hohes Bildungs- und Qualifikationsniveau
Dem BiB-Bericht zufolge besitzen die in Deutschland lebenden Ukrainer ein überdurchschnittliches Bildungs- und Qualifikationsniveau. Diese Fähigkeiten gelte es besser zu nutzen, sagte BiB-Direktorin Katharina Spieß. Das gelte besonders in den von Fachkräftemangel stark betroffenen Bereichen Gesundheitswesen und Handwerk.
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung befragt seit 2022 in regelmäßigen Abständen über das Internet Ukrainer in Deutschland. Demnach sind etwa ein Drittel der Kriegsflüchtlinge Kinder und Jugendliche, knapp 70 Prozent der Erwachsenen sind Frauen. Laut den Studienautoren lassen sich aus der Zufallsstichprobe allgemeingültige, repräsentative Aussagen über die Gesamtgruppe ableiten. Zuletzt hatten sich knapp 3.000 Ukrainer an der Befragung beteiligt.
KNA/AFP (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 25. Juni 2024 | 06:08 Uhr
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