Klara Geywitz (M, SPD), Bundesbauministerin, unterhält sich auf ihrer Sommerreise mit Andreas Göbel (r), Architekt Daiwa House, beim japanischen Modulbaukonzern Daiwa House Group.
Bundesbauministerin Klara Geywitz beim Besuch des japanischen Modulbaukonzern Daiwa House Group im brandenburgischen Fürstenwalde. Bildrechte: picture alliance/dpa | Patrick Pleul

Wohnungsnot Geywitz will Großstädter zum Umzug aufs Land bewegen

29. Juli 2024, 16:23 Uhr

Bundesbauministerin Klara Geywitz will Großstädter zum Umzug in kleinere Orte bewegen. Die SPD-Politikerin sagte einem Medienbericht zufolge, in kleinen und mittelgroßen Städten stünden zwei Millionen Wohnungen leer, während in den Großstädten und Metropolregionen Wohnungsnot herrsche. Die Wohnungswirtschaft Sachsen unterstützt den Vorschlag von Geywitz.

Bundesbauministerin Klara Geywitz will aufgrund der Wohnungsnot in Großstädten die dort lebenden Menschen zum Umzug in Dörfer und kleinere Städte im Umland bewegen. Die SPD-Politikerin sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", außerhalb der Großstädte und Metropolregionen stünden zwei Millionen Wohnungen leer. Auch dort gebe es Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte.

"Strategie gegen den Leerstand"

Die SPD-Politikerin kündigte an, sie wolle bis Ende des Jahres eine "Strategie gegen den Leerstand" im ländlichen Raum vorlegen. Homeoffice und Digitalisierung würden inzwischen ganz neue Möglichkeiten für das Leben und Arbeiten im ländlichen Raum bieten. Diese Möglichkeiten wolle man stärken.

Kemferts Klima-Podcast 54 min
Bildrechte: MDR / Oliver Betke

Wohnungswirtschaft Sachsen unterstützt Vorschlag

Auch der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Sachsen (Vdw), der nach eigenen Angaben knapp 130 Wohnungsunternehmen in Sachsen vertritt, unterstützt den Vorstoß von Ministerin Geywitz. Der Verband erklärte, im Schnitt mehr als 13 Prozent Leerstand außerhalb der drei großen Städte sei für viele Wohnungsunternehmen existenzielles Problem. In vielen sächsischen Städten sei der Leerstand sogar noch höher.

Günstige und bezugsfertige Wohnungen allein reichen dem Vdw zufolge jedenfalls nicht, um ein weiteres Abwandern in die Großstädte zu verhindern oder gar umzukehren: "In Sachsen brauchen wir Unterstützung für den Gebäudebestand, für die Infrastruktur und gleichzeitig Entlastungen bei gesetzlichen Vorgaben und Vorschriften, ansonsten wird Sachsen, wird der Osten weiter abgehängt." Schnelles Internet sei längst nicht die einzige Voraussetzung dafür. Die Verkehrsanbindung müsse genauso passen wie das soziale Umfeld.

Wohnungsbauziel abermals verfehlt

In Deutschland werden mehr neue Wohnungen gebraucht als entstehen. Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr zum wiederholten Mal ihr selbstgestecktes Ziel beim Bau neuer Wohnungen verfehlt. Die Ampel-Koalition hatte sich vor drei Jahren den Bau von 400.000 neuen Wohnungen jährlich vorgenommen. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit aber nur 295.000 Wohnungen fertig.

dpa (dni,cga)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 27. Juli 2024 | 08:00 Uhr

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