Wahlplakate von CDU, Grünen und SPD stehen auf einem Kreisverkehr
Die Wahlprogramme der Parteien sind erneut nur schwer verständlich. Bildrechte: IMAGO / Panama Bilder

Studie Wahlprogramme erneut oft unverständlich

13. Februar 2025, 11:58 Uhr

Kurzer Wahlkampf, kurze Programme: Die Wahlprogramme zur Bundestagswahl sind in diesem Jahr kürzer als üblich, aber nach wie vor schwer verständlich. Zu diesem Schluss kommen Kommunikationswissenschaftler der Universität Hohenheim. Das unverständlichste Programm legte demnach die AfD vor.

Die Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2025 sind einer Auswertung von Kommunikationswissenschaftlern der Universität Hohenheim zufolge in diesem Jahr kürzer als üblich, aber immer noch schwer verständlich. Das verständlichste Programm stammt der Studie zufolge von CDU/CSU, das unverständlichste Programm stammt von der AfD.

In diesem Jahr erschwerten Bandwurmsätze mit bis zu 69 Wörtern (Bündnis Sahra Wagenknecht), Wortungetüme wie "Telekommunikationsnetzausbaubeschleunigungsgesetz" (FDP) und Fachbegriffe wie "Small Modular Reactors" (CDU/CSU), "Quick-Freeze" (Grüne) oder "Catcalling" (SPD) für viele Laien die Verständlichkeit.

Große Unterschiede zwischen den Parteien

Insgesamt sind die Wahlprogramme den Forschern zufolge etwas kürzer als bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 – im Schnitt 25.544 Wörter pro Programm. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Parteien. Mit 30.693 Wörtern stellten die Grünen das längste Wahlprogramm. Die kürzesten Programme hätten das Bündnis Sahra Wagenknecht (17.011 Wörter) und die FDP (19.466 Wörter) vorgelegt.

Dass die Wahlprogramme kürzer sind als 2021, dürfte in erster Linie daran liegen, dass es nach dem Ampel-Aus Anfang November vorgezogene Wahlen gibt.

Die Parteien verschenkten eine Chance, ihre Positionen für Laien verständlich zu beschreiben, sagte der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider. Dabei könne nur überzeugen, wer auch verstanden werde. Für deutlicher wichtiger als die Verständlichkeit halten die Forscher indes den Inhalt der Wahlprogramme. "Unfug" werde nicht dadurch richtig, dass er formal verständlich formuliert sei.

kna(mbe)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 13. Februar 2025 | 11:00 Uhr

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