Obergrenze läuft aus Heil: Rentenbeiträge steigen ab 2025 nur leicht

04. März 2023, 09:32 Uhr

Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung dürfen nicht über 20 Prozent des Einkommens steigen. Doch diese Obergrenze läuft in zwei Jahren aus. Arbeitsminister Hubertus Heil hat versichert, dass der Satz nach 2025 nur moderat angehoben wird. Zugleich begrüßte er die Pläne von Finanzminister Christian Lindner für eine Aktienrente.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat versichert, dass die Rentenbeiträge nach dem Auslaufen der Obergrenze in zwei Jahren nicht rapide in die Höhe schnellen. Heil sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", erst in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre wird der Satz leicht ansteigen. Auch danach wolle er einen "zu starken Anstieg verhindern".

Ich will die gesetzliche Rente langfristig stabilisieren, damit die Menschen sich auch in Zukunft auf eine gute Altersvorsorge verlassen können.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD)

Derzeit gebe es fünf Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr als vor zehn Jahren prognostiziert, wodurch der Beitragssatz länger als erwartet auf dem bisherigen Niveau gehalten werden könne.

Seit 2018 liegt der Rentenbeitragssatz stabil bei 18,6 Prozent. Bis 2025 gilt noch eine Obergrenze von maximal 20 Prozent. Sie soll aber nicht fortgeführt werden. Die Ampelkoalition plant aber, die sogenannte Haltelinie beim Rentenniveau, die bis 2025 ein Niveau von 48 Prozent absichert, zu verlängern.

Heil begrüßt Lindners Kapitalmarkt-Pläne

Heil verteidigte das Vorhaben von Finanzminister Christian Lindner (FDP), Schulden in Höhe von zunächst zehn Milliarden Euro aufzunehmen, um sie am Kapitalmarkt anzulegen und die Erträge ab Mitte der 2030er Jahre zur Dämpfung der Rentenbeiträge einzusetzen. "Es geht nicht um irgendwelche Zockereien auf den Finanzmärkten, sondern um langfristig angelegtes Geld, um die gesetzliche Rente zu stärken", sagte Heil.

Der SPD-Minister zeigte sich auch bereit, weitere Mittel für die offiziell nun "Generationenkapital" genannte Aktienrente einzusetzen. "Je mehr Geld der Finanzminister vernünftig und langfristig im Generationenkapital anlegt, desto höher sind später die Erträge, um die Beiträge zu dämpfen. Dagegen kann ich als der für die Rente zuständige Minister nichts haben."

dpa/AFP (kkö)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 04. März 2023 | 07:00 Uhr

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