Ein Rentner beim Einkauf in einem Supermarkt oder Discounter zu Zeiten von Corona und Krieg in der Ukraine.
Für fast 200.000 Rentner bedeutet die Erhöhung des Grundfreibetrags, dass auf ihre Renten keine Steuern mehr anfallen. Bildrechte: IMAGO / Martin Wagner

Höherer Grundfreibetrag 195.000 Rentner müssen keine Einkommensteuer mehr zahlen

13. Februar 2023, 10:39 Uhr

Vom höheren Grundfreibetrag profitieren nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Rentner: Fast 200.000 müssen in diesem Jahr keine Steuern zahlen. Durch die Erhöhung der Renten kommen aber auch rund 90.000 neue Steuerpflichtige hinzu. Die Linke, aus deren Anfrage ans Bundesfinanzministerium die Zahlen hervorgehen, fordert eine noch stärkere Erhöhung des Freibetrags.

Rund 195.000 Rentnerinnen und Rentner werden in diesem Jahr einem Bericht zufolge keine Steuern mehr zahlen müssen. Sie profitieren von der Erhöhung des Grundfreibetrags um 6,3 Prozent von 10.347 Euro im vergangenen Jahr auf 10.908 Euro in diesem Jahr, wie aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Linken-Anfrage hervorgeht, über die die RND-Zeitungen zuerst berichteten.

Neue Steuerpflichtige durch Rentenerhöhung

Zugleich kämen aber auch 87.000 Rentnerinnen und Rentner neu als Steuerpflichtige hinzu, weil sie ab Juli 4,25 Prozent (Ost) beziehungsweise 3,53 Prozent (West) mehr Rente erhalten. Zusammengenommen würden somit 2023 rund 5,9 Millionen Menschen in der Kategorie "Steuerpflichtige mit Renteneinkünften" verbleiben.

Der Ostbeauftragte der Linksfraktion im Bundestag, Sören Pellmann, wertete es als "gute Nachricht, dass über 100.000 Rentnerinnen und Rentner in diesem Jahr aus der Steuerpflicht herausfallen". Er nannte aber generell die Rentenbesteuerung weiterhin "ein großes Ärgernis". Die Erhöhung des Grundfreibetrags reiche schon wegen der Inflation nicht aus. Gebraucht werde "eine große Steuerreform für Rentner und eine Anhebung des Grundfreibetrags auf mindestens 14.400 Euro", so Pellmann.

AFP(jan)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 17. Januar 2023 | 17:03 Uhr

Mehr aus Politik

Nachrichten

Endlager für radioaktive Abfälle in Morsleben. 1 min
Bildrechte: IMAGO / photothek
1 min 04.11.2024 | 20:34 Uhr

Nach einem neuen Bericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung kommen noch 44 Prozent der Fläch Deutschlands für ein Endlager in Frage.

Mo 04.11.2024 19:03Uhr 00:31 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/video-endlager-atommuell-standort-deutschland-mitteldeutschland100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus Deutschland

Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben 3 min
Bildrechte: IMAGO / photothek