Ländercheck Wut über Rente mit 64 in Frankreich – Rentensysteme in Europa im Vergleich

24. März 2023, 14:15 Uhr

Arbeiten bis 64 statt 62, das ist das Ergebnis des neuen Rentengesetzes in Frankreich. Für die Mehrheit der Franzosen ist das inakzeptabel. Die Deutschen dagegen müssen für die volle Rente schon bald bis 67 arbeiten. Doch wo steht Deutschland eigentlich im EU-Vergleich? Zusammen mit den ARD-Korrespondenten in Paris, Wien, Kopenhagen und Rom haben wir die unterschiedlichen Eintrittsalter sowie die Rentenhöhen verglichen.

Frankreich: Rente mit 64 durchgeboxt

Tausende Franzosen haben seit Wochen gegen die Rentenpläne ihrer Regierung protestiert, nun ist die Rente mit 62 gekippt worden. Die Regierung hat dies mit Berufung auf einen Sonderartikel in der Verfassung am Donnerstag beschlossen – ohne eine finale Abstimmung der Nationalversammlung. Einen Strich durch die Rechnung hätte nur noch ein Misstrauensvotum machen können. Zwei Versuche gab es, sie scheiterten.

ARD-Korrespondentin Friederike Hofmann hatte die Stimmung im Land im Februar bereits so beschrieben: "Die Rentenreform ist in Frankreich extrem unbeliebt, mehr als zwei Drittel der Franzosen lehnen sie ab. Die Gewerkschaften nennen sie brutal."

"Leben wie Gott in Frankreich"

Was die Renten angehe, lebe man tatsächlich wie Gott in Frankreich, zitierte Hofmann im Februar diesen Jahres noch den französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Denn Frankreich habe eines der großzügigsten Rentensysteme der Welt. Doch genauso wie die Deutschen haben auch die Franzosen das Problem, dass die Gesellschaft immer älter wird und das Rentensystem so nicht mehr finanzierbar ist. Rund 332 Milliarden Euro haben die Rentenansprüche den französischen Staat 2020 nach offiziellen Angaben gekostet. Das entspricht rund 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und 41 Prozent aller Sozialausgaben.

Sonderrechte sollen abgeschafft werden

Das französische Rentensystem ist kompliziert und beinhalte viele Privilegien, so Hofmann. Jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer in Frankreich gehört je nach Berufsgruppe einer speziellen Rentenkasse an. Insgesamt gibt es 42. Manche Spezialkassen ermöglichen es ihren Versicherten, früher in Rente zu gehen. Einige dieser "régimes spéciaux" sollen nun abgeschafft werden, zum Beispiel für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pariser Verkehrsbetriebe oder der staatlichen Elektrizitäts- und Gasunternehmen. Sonderrenten sollen bei Neueinstellungen gestrichen werden.

An den Rentenbeiträgen will die französische Regierung dagegen nicht schrauben. Wie viel ein Arbeitnehmer in die Rentenkasse einzahlt, hängt davon ab, in welcher Kasse er versichert ist. Ein Angestellter im Privatsektor zum Beispiel zahlt, vereinfacht gesagt, 10,5 Prozent seines Bruttogehalts in die Rentenversicherung – der Arbeitgeber sogar gut 13 Prozent. Grundsätzlich sind die Beiträge also höher als in Deutschland und nicht paritätisch aufgeteilt. Neben den Beiträgen fließen aber auch Steuermittel ins Rentensystem.

Erhöhung des Rentenalters und der Beitragsjahre

Da die französische Regierung weder die Beiträge noch die Steuern erhöhen will, sollen die Franzosen dafür länger arbeiten. Und das ist der zentrale Streitpunkt der Reform. Wer das aktuelle Renteneintrittsalter von 62 Jahren erreicht hat und abschlagsfrei in Rente gehen will, muss derzeit knapp 42 Jahre lang Beiträge gezahlt haben. Durch die Reform soll nicht nur das Renteneintrittsalter auf 64 angehoben werden. In Zukunft müssen die Franzosen auch 43 Jahre Beiträge zahlen, um volle Rentenansprüche zu haben. Die monatliche Mindestrente soll auf etwa 1.200 Euro hochgesetzt werden.

Monika Queisser, Rentenexpertin der OECD, betont, dass es bei der aktuellen Diskussion um die Anhebung des Rentenalters also um jene Franzosen gehe, "die früh angefangen haben zu arbeiten und kein akademisches Studium absolviert haben“. "Da wird es als unfair empfunden, dass diese Menschen jetzt zwei Jahre länger arbeiten müssen, weil unter diesen häufig solche zu finden sind, die schwere Berufe haben", sagt sie.

Junge Franzosen fürchten weitere Erhöhungen

Auf den Straßen von Paris demonstrierten in den letzten Wochen nicht nur Ältere, die die Anhebung des Rentenalters unmittelbar treffen würde, auch jüngere Menschen lehnen die Rentenreform entschieden ab. Ihre Motivation erklärten sie so:

Das Alter: 64 Jahre ist unakzeptabel. Und auch die erforderlichen Beitragsjahre. Ich zum Beispiel bin Student, ich werde eher bis 70 arbeiten müssen. Das ist unmöglich.

Henry Chassagne

Wenn wir heute die Rente mit 64 akzeptieren. Wir die Jungen, wir werden niemals mit 64 in Rente gehen, sondern eher mit 68 oder 70. Das darf niemals passieren.

Anne-Lou Lestringant

Deutschland: Arbeiten bis 67 schon seit 2007 Gesetz

Dass das Rentenalter in Deutschland stetig steigen wird, wurde in Deutschland bereits 2007 mit dem sogenannten Altersgrenzenanpassungsgesetz beschlossen. Für Versicherte ab dem Geburtsjahrgang 1964 wurde die Vollendung des 67. Lebensjahres als neue Regelaltersgrenze eingeführt. Für die Geburtsjahrgänge 1947 bis 1963 war eine Übergangsregelung mit stufenweiser Anhebung der Altersgrenze vorgesehen.

Abschlagsfreie Rente mit 63 nicht mehr möglich

Um früher abschlagsfrei in Rente zu gehen, muss man in Deutschland bereits 45 Arbeitsjahre vorweisen können. Und auch dann sei eine abschlagsfreie Rente mit 63 nicht mehr realisierbar, da die entsprechende Regelung längst ausgelaufen ist, betont Rentenberater Christian Lindner aus Langebrück: "Das hängt damit zusammen, dass der Gesetzgeber gesagt hat, das soll nur gelten für Versicherte, die vor 1953 geboren sind. Für die Jüngeren, also alle Jahrgänge zwischen 1953 bis 1964, wird die Altersgrenze stufenweise auf 65 angehoben. Das bedeutet beispielsweise für den Jahrgang 1959, der jetzt aktuell in diesem passenden Alter ist, der muss bis 64 und zwei Monate warten, um mit 45 Beitragsjahren abschlagsfrei in Rente gehen zu können."

Deutsche arbeiten mit am längsten

Eine Analyse der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) von 2021 zeigt, dass die Deutschen im EU Vergleich mit am längsten arbeiten müssen. Nur in Island (67 Jahre), Norwegen (67 Jahre), in den Niederlanden (66,3 Jahre) und in Irland (66 Jahre) arbeiteten Menschen laut OECD-Angaben betrachtet auf den Zeitraum 2015 bis 2020 länger als in Deutschland (65,7 Jahre/steigt auf 67).

In der Realität scheiden Arbeitnehmer in nahezu allen Ländern aber schon früher aus dem Arbeitsleben aus: In der Bundesrepublik gingen Männer im Jahr 2020 im Durchschnitt mit 63,1 Jahren in Rente, Frauen mit 63,2 Jahren. Dagegen gingen die französischen Männer mit 60,4 und die Frauen mit 60,9 Jahren in Rente. Auch in Ländern wie Belgien, Griechenland, Österreich, Luxemburg und Italien gingen die Menschen im Jahr 2020 bis zu drei Jahre früher in Rente als in Deutschland.

Andere EU Länder ziehen nach

Die demografische Entwicklung macht aber auch vor anderen Ländern nicht halt: Während die Menschen immer älter werden, schrumpft die Zahl derer im erwerbsfähigen Alter. In Italien beispielsweise wurde das Rentenalter deshalb bereits schrittweise auf 67 angehoben. Politisch werde aktuell sogar die 70 als Renteneintrittsalter diskutiert, erklärte im Februar Anja Miller, ARD-Korrespondentin in Rom. Eine Straßenumfrage in der italienischen Hauptstadt zeigte, dass das für die Menschen dort nicht vorstellbar ist.

Mit so einer Entscheidung, erst mit 70 in Rente gehen zu können,  würden wir unseren zukünftigen Generationen nichts Gutes tun. Es gibt wichtige Arbeiten, die physisch sehr beanspruchen, zum Beispiel Arbeiten in Fabriken, schwere und gefährliche Arbeiten, aber auch einige intelligente Arbeiten, etwa Lehrer, bei denen es wichtig ist, dass sie mit 65 in Rente gehen können.

Giulio Massa

Einer Frau anzubieten, dass sie erst nach Vollendung ihres 67. Lebensjahres in Rente gehen kann, nachdem sie neben der Arbeit Schwangerschaften durchlebt, Kinder zur Welt gebracht und auch aufgezogen hat, ist absolut inakzeptabel. Deshalb würde ich es begrüßen und hoffe es auch, dass die Regierung für die Frauen das Renteneintrittsalter verringern statt erhöhen wird.

Carmela

Progressives Rentenalter in Dänemark

Was in Italien noch diskutiert wird, ist in Dänemark bereits ein Stück weit Realität. Hier steigt das Rentenalter im gleichen Takt, wie das Durchschnittsalter der dänischen Bevölkerung.

Korrespondentin Rikke Detlefsen aus Kopenhagen erklärt, wie das praktisch funktioniert: "Bereits jetzt ist das Rentenalter in Dänemark schon von 65 auf 67 Jahre gestiegen. Ich selbst muss warten, bis ich 2033 68 Jahre alt werde, um eine Rente zu bekommen. Und im Jahr 2040 soll das Rentenalter bei 70 Jahren angelangt sein. Aber wenn die Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt immer noch älter und älter wird, stoppt das Rentenalter auch dann nicht. Meine heute 23-jährige Tochter müsste dann tatsächlich auf dem Arbeitsmarkt bleiben, bis sie ganze 74 Jahre alt ist."

Steuerfinanzierte Renten müssen bezahlbar bleiben

Ob arm oder reich, jeder Däne bekommt eine Rente, die anders als in Deutschland steuerfinanziert ist. Diese beträgt 900 Euro im Monat, wer darüber hinaus keine private Rentenversicherung hat, bekommt nochmal genauso viel obendrauf, erklärt Detlefsen.

Damit das finanzierbar bleibt, soll also das Rentenalter stetig steigen. Das Problem: Bereits jetzt gehen viele Handwerker, Krankenschwestern, Pfleger in Frührente, weil sie ihren Job physisch einfach nicht mehr schaffen. Und bei dem steigenden Rentenalter erwarten Gewerkschaften und Arbeitsmarktforscher, so Rikke Detlefsen, dass noch wesentlich mehr Dänen in Zukunft eine Frührente beantragen werden.

Dazu befragte Kopenhagener zeigten sich extrem skeptisch, was das Arbeiten bis 70 betrifft.

Ich hab' fünf Kinder und hab' ihnen gesagt: "Passt gut auf euch auf. Denn meine Kräfte waren schon mit 50 aufgebraucht  – als Straßenbauarbeiter." Was nützt es da zu sagen, wir müssen bis 70 arbeiten?

Jan Nielsen, 62 Jahre

Ich bin ziemlich dagegen. Ich finde, man muss das differenzieren. Die Menschen, die harte körperliche Arbeiten haben, die sollten früher in Rente gehen können, als jene, die den ganzen Tag auf ihrem Hintern sitzen. Die können arbeiten bis sie 75 sind! Aber doch nicht Maurer, Schlachthofarbeiter oder das Pflegepersonal!

Birger Kofoed Svendsen

Vergleich: Deutschen Rentnern bleibt nur ein Bruchteil ihres früheren Einkommens

In einigen EU-Ländern wurde also das Renteneintrittsalters bereits spürbar erhöht. Doch wie viel bekommen Rentner überhaupt im EU-Vergleich? Die OECD-Forscher aus Paris vergleichen dafür die sogenannte "Nettoersatzrate". Also: Wie viel Prozent bekommt man vom letzten Netto? Länder wie die Niederlande, Luxemburg, Österreich und Dänemark schneiden mit weit über 80 Prozent ihres letzten Nettogehaltes mit am besten ab. Frankreich liegt immerhin noch bei 74,4 Prozent. Deutsche Rentner hingegen können gerade mal mit knapp 53 Prozent rechnen und liegen damit unter dem OECD-Durchschnitt.

Wichtig ist, dass es sich hierbei um eine theoretische Modellrechnung handelt, die nicht die tatsächlichen Rentenniveaus der Länder widerspiegelt, so Monika Queisser von der OECD. Die Nettoersatzquote allein sagt zudem noch nichts darüber aus, wie die Rentenzahlungen in absoluten Zahlen in den Ländern aussehen. Das heißt, deutsche Rentner müssen nicht unbedingt ärmer sein als die in anderen Ländern.

Deutschland im Ländervergleich: Rentenhöhe und Nettoersatzquote (bitte aufklappen für mehr Informationen)

Um herauszufinden, wie viel verfügbares Einkommen den Bürgern verschiedener Staaten im Ruhestand im Vergleich zum Verdienst während der Erwerbstätigkeit bleibt, vergleicht die OECD die sogenannten Nettoersatzquoten, das heißt das Verhältnis der Altersrente zu dem Nettolohn, der vor Renteneintritt verdient wurde.

Wichtig: Es handelt sich hierbei um eine theoretische Modellrechnung, die nicht die tatsächlichen Rentenniveaus der Länder widerspiegelt. Die OECD-Forscher beziehen sie sich auf die angenommene Rente eines 20-Jährigen, der 2020 in den Arbeitsmarkt eingetreten ist.

Hier die Nettoersatzquote (bei Durchschnittsverdienst) in europäischen Ländern im OECD-Bericht von 2021:

  • Ungarn: 94 Prozent
  • Portugal: 90,3 Prozent
  • Niederlande: 89,2 Prozent
  • Luxemburg: 88,7 Prozent
  • Österreich: 87,1 Prozent
  • Dänemark: 84,0 Prozent
  • Griechenland: 83,6 Prozent
  • Italien: 81,7 Prozent
  • Spanien: 80,3 Prozent
  • Frankreich: 74,4 Prozent
  • Slowakei: 69,4 Prozent
  • Tschechien: 65,2 Prozent
  • Slowenien: 63,3 Prozent
  • Finnland: 63,2 Prozent
  • Belgien: 61,9 Prozent
  • Island: 59,1 Prozent
  • Schweden: 56,2 Prozent
  • Norwegen: 55,7 Prozent
  • Lettland: 55,3 Prozent
  • Deutschland: 52,9 Prozent
  • Schweiz: 50,7 Prozent
  • Irland: 39,9 Prozent
  • Polen: 36,5 Prozent
  • Estland: 33,8 Prozent
  • Litauen: 30,7 Prozent

Höhe der Rente eine politische Entscheidung der EU-Länder

Die Höhe der Rente sei auch eine sozialpolitische Entscheidung, so Rentenexpertin Queisser. Es kommt also immer auch darauf an, wie viel der Staat bereit ist, für die Renten auszugeben: "Und wenn wir da Deutschland und Frankreich vergleichen, so sind wir bei Deutschland bei den Rentenausgaben bei etwa elf Prozent des Bruttoinlandsproduktes  und bei Frankreich im Gegenzug sind es schon über 14 Prozent. Daran sieht man deutlich, wenn man sich teurere Renten leistet, also größere Zahlbeträge erzielen will, dann kostet das natürlich auch mehr Geld."

Italien und Griechenland geben sogar fast 16 Prozent der Wirtschaftsleistung für Renten aus. Wenn man also das Kriterium "beste Rente" zugrunde legt, dann versprechen derzeit vor allem einige südeuropäische Länder noch relativ hohe Ersatzraten. Doch genau diese Länder geben im Vergleich zu Deutschland auch einen deutlich größeren Teil ihrer Wirtschaftsleistung für die Renten aus.

Österreich: Alle zahlen ein

Auch in Österreich hat die Rente, die hier Pension heißt, hohe Priorität. Etwa 14 Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden hierfür ausgegeben. Doch nicht nur das: Anders als in Deutschland zahlen hier alle in die gesetzliche Rentenversicherung ein, das heißt also auch Selbständige, Politiker und zunehmend die Beamten. Die in Deutschland seit Jahrzehnten diskutierte Einbeziehung der Beamten ins Rentensystem wurde in Österreich 2004 beschlossen – mit langen Übergangsfristen bis 2040. Schon seit 1958 sind auch Selbstständige in Österreichs Rentensystem einbezogen. Und: Die Sonderrechte für die Politiker wurden hier bereits 1997 ersatzlos gestrichen – anders als in Deutschland zahlen also auch Abgeordnete seither ganz normal in die Rente ein. 

Ein weiterer Unterschied: Arbeitgeber zahlen hier 2,3 Prozent mehr als Arbeitnehmer. Insgesamt sind die Rentenbeiträge mit 22,8 Prozent deutlich höher als in Deutschland (18,6 Prozent). Dafür springt auch deutlich mehr heraus: Das Rentenniveau liegt durchschnittlich bei 80 Prozent des letzten Gehalts und ist damit fast doppelt so hoch wie in Deutschland (rund 48 Prozent).

Österreicher bekommen durchschnittlich mehr Rente als Deutsche

Österreichische Rentner bekommen ein Urlaubs- und ein Weihnachtsgeld, die Durchschnittsrente liegt bei etwa 2.200 Euro brutto im Monat. In Deutschland kommt selbst ein Standardrentner nach 45 Arbeitsjahren gerade mal auf etwa 1.420 Euro brutto.

Erhöhung des Rentenalters in Österreich nur für die Frauen geplant

In Österreich ist keine Erhöhung auf 67 geplant. Für die Männer liegt das Regelpensionsalter bei 65 Jahren und für Frauen noch bei 60 Jahren. Doch für die stehen nun Änderungen an, wie unser Korrespondent Nikolaus Neumaier aus Wien berichtet: "Ab dem nächsten Jahr wird das Pensionseintrittsalter für die Frauen stufenweise angehoben. In zehn Jahren können dann auch sie abschlagsfrei nur noch mit 65 Jahren in Pension gehen."

Renteneintrittsalter in Europa im Ländervergleich

Das tatsächliche Erwerbsaustrittsalter wird für den Fünfjahreszeitraum 2015-20 angegeben. Das gesetzliche Renteneintrittsalter – abhängig von Faktoren wie Beitragszeiten oder Beschäftigungssektor – wird für Personen angegeben, die im Alter von 22 Jahren in den Arbeitsmarkt eingestiegen sind und im Jahr 2020 nach einer ununterbrochenen beruflichen Laufbahn in Rente gegangen sind. Quelle: OECD.

Land Gesetzliches Renteneintrittsalter Tatsächliches Renteneintrittsalter (Männer/Frauen)
Island 67 Jahre 66/63,5 Jahre
Norwegen 67 Jahre 64,9/63,1 Jahre
Niederlande 66,3 Jahre 63,9/62,8 Jahre
Irland 66 Jahre 63,6/63,8 Jahre
Deutschland 65,7 Jahre 63,1/63,2 Jahre
Dänemark 65,5 Jahre 63,8/63,5 Jahre
Portugal 65,3 Jahre 64,9/63,3 Jahre
Schweden 65 Jahre 65,8/64,9 Jahre
Schweiz 65 Jahre 65,4/64,1 Jahre
Finnland 65 Jahre 63/63,6 Jahre
Polen 65 Jahre 62,2/60,1 Jahre
Österreich 65 Jahre 62/60,7 Jahre
Spanien 65 Jahre 61/60,4 Jahre
Belgien 65 Jahre 60,9/60,1 Jahre
Ungarn 64,5 Jahre 62,1/59,7 Jahre
Frankreich 64,5 Jahre 60,4/60,9 Jahre
Litauen 64 Jahre 63,4/63 Jahre
Lettland 63,8 Jahre 66,3/64,5 Jahre
Estland 63,8 Jahre 64,1/65,4 Jahre
Tschechien 63,7 Jahre 63,1/61,5 Jahre
Slowakei 62,8 Jahre 60,2/59,8 Jahre
Italien 62 Jahre 62,3/61,3 Jahre
Luxemburg 62 Jahre 59,2/60,1 Jahre
Slowenien 62 Jahre 61,5/60,5 Jahre
Griechenland 62 Jahre 60,9/58,1 Jahre
    Quelle: OECD

MDR (cbr) Update | Erstmals erschienen: 16.02.2023

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Umschau | 14. Februar 2023 | 20:15 Uhr

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