Beamte der Polizei sind bei einer Durchsuchung eines Grundstücks am Ortsrand von Althengstett in Baden-Württemberg im Einsatz.
Razzia der Polizei in Baden-Württemberg Bildrechte: picture alliance/dpa/EinsatzReport24 | Waldemar Gress

Durchsuchungen Razzia in der Reichsbürger-Szene

04. Juni 2024, 19:43 Uhr

Die Bundesanwaltschaft hat gegen mögliche Unterstützer der mutmaßlichen "Reichsbürger"-Terrorgruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß verschiedene Razzien durchgeführt. Ein Großaufgebot der Polizei durchsuchte seit dem frühen Dienstagmorgen sieben Objekte und drei Grundstücke in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein. Zudem waren die Ermittler mit schweren Gerät unterwegs.

Die Bundesanwaltschaft hat am Dienstag gegen mögliche Unterstützer der mutmaßlichen "Reichsbürger"-Terrorgruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß Razzien durchgeführt.

Ein Großaufgebot der Polizei durchsuchte sieben Objekte und drei Grundstücke in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein, teilte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Mittag mit. Zudem waren die Ermittler nach Medienberichten mit schwerem Gerät unterwegs. Demnach fuhr die Bundespolizei in Althengstett (Baden-Württemberg) für die Ermittler des BKA unter anderem Gabelstapler und kleine Bagger auf. Im Einsatz waren unter anderem die GSG 9 der Bundespolizei sowie Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten der Landespolizei. Das legt den Verdacht nahe, dass zudem nach Waffen und Munition gesucht wird. 

Ein Angeklagter wird in Stuttgart-Stammheim beim Beginn eines Prozesses um Reichsbürger, die mutmaßlich einen Umsturz in Deutschland geplant haben sollen, in den Gerichtssaal geführt.  1 min
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Der Hauptangeklagte Heinrich XIII. Prinz Reuß steht bei der Fortsetzung des Prozesses gegen eine mutmaßliche "Reichsbürger"-Gruppe hinter der Anklagebank.
Heinrich XIII. Prinz Reuß während des Prozesses Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa Pool | Boris Roessler

Die Maßnahmen richteten sich gegen zwei Beschuldigte aus Baden-Württemberg. Ihnen werde Unterstützung einer inländischen terroristischen Vereinigung zur Last gelegt, sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft weiter. An den Durchsuchungsmaßnahmen seien über 700 Beamte des Bundeskriminalamts, der Bundespolizei sowie der Landespolizeien von Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein beteiligt.

Beschuldigte sollen Räume zur Verfügung gestellt haben

Die beiden Beschuldigten, ein Mann im Alter von 73 Jahren und eine 63 Jahre alte Frau, stehen nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa im Verdacht, der "Reichsbürger"-Gruppierung um Prinz Reuß zum Jahreswechsel 2021/2022 Räumlichkeiten in Sachsen für die Durchführung von Rekrutierungsveranstaltungen zur Verfügung gestellt haben. Zuerst hatte der "Spiegel" über die Durchsuchungen berichtet.

Zweiter Terrorprozess läuft

Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main hatte zuletzt der zweite Terrorprozess gegen die mutmaßliche "Reichsbürger"-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß begonnen. Der 72-Jährige ist als mutmaßlicher Rädelsführer angeklagt, er muss sich gemeinsam mit acht weiteren Männern und Frauen vor dem Oberlandesgericht verantworten. Es soll ein bewaffneter Umsturz geplant gewesen sein. Bereits im April war in Stuttgart ein Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder der "Reichsbürger"-Gruppe gestartet.

dpa (isc)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 04. Juni 2024 | 14:30 Uhr

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