Kundgebung "Reichsbürger" aus ganz Deutschland in Gera - Protest mit Kaiserschmarrn
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07. April 2024, 11:21 Uhr
Die "Reichsbürger"-Szene hat sich am Samstag zu einer Kundgebung und einer Demonstration in Gera versammelt. Die Stadt Gera hatte das Treffen unter Auflagen erlaubt. Unter den Teilnehmern war auch Peter Fitzek, der selbsternannte "König von Deutschland". Er wird vom Verfassungsschutz als Verfassungsfeind eingestuft. Auch einige Mitglieder der Geraer AfD nahmen an der Veranstaltung teil. Bei einem Protest gegen die Veranstaltung servierten Teilnehmer als stillen Protest frischen Kaiserschmarrn.
Die "Reichsbürger"-Szene hat sich am Samstag zu einer Veranstaltung in Gera versammelt. Wie die Polizei MDR THÜRINGEN mitteilte, nahmen in der Spitze rund 1.000 Menschen an dem Treffen teil. Sie zogen nach einer Kundgebung mit Redebeiträgen mit Fahnen und Trommeln durch die Innenstadt.
Die selbsternannten Vertreter ehemaliger Fürstentümer und Königreiche waren aus ganz Deutschland angereist und unter anderem mit schwarz-weiß-roten Flaggen des einstigen deutschen Kaiserreichs ausstaffiert. Einige waren in T-Shirts mit Zahlencodes der rechtsextremen Szene gekleidet. Nach Polizeiangaben verlief die Veranstaltung störungsfrei und friedlich.
Selbsternannter "König von Deutschland" in Gera
Als "Reichsbürger" werden Menschen bezeichnet, die die Existenz der Bundesrepublik Deutschland leugnen und die demokratische Ordnung ablehnen. Sie behaupten, dass das Deutsche Reich (1871 bis 1945) weiter existiert.
Die Stadt Gera hatte das Treffen unter Auflagen erlaubt. Zu diesen gehörten unter anderem ein Verbot von Alkohol und Pyrotechnik, auch Pferde durften nicht mitgeführt werden. Unter den Teilnehmern war auch Peter Fitzek, der selbsternannte "König von Deutschland". Er wird vom Verfassungsschutz als Verfassungsfeind eingestuft. Auch einige Mitglieder der Geraer AfD nahmen an der Veranstaltung teil.
Vor dem Theater demonstrierte ein demokratisches Bündnis mit mehr als 50 Teilnehmern gegen die "Reichsbürger"-Veranstaltung. Sie servierten als stillen Protest frischen Kaiserschmarrn - in Anspielung auf die Überzeugung der "Reichsdeutschen".
Prozess gegen Gruppe um Heinrich Prinz XIII. Reuß
Am 21. Mai beginnt vor dem Oberlandesgericht Frankfurt ein Prozess gegen eine mutmaßliche Gruppe von "Reichsbürgern" um Heinrich XIII. Prinz Reuß, die einen gewalttätigen Umsturz in Deutschland geplant haben sollen. Nach Auffassung der Bundesanwaltschaft planten sie als terroristische Vereinigung eine neue Ordnung in Deutschland.
Weitere Prozesse gegen die Gruppe gibt es in München und Stuttgart. Im Dezember 2022 hatte es eine großangelegte Anti-Terror-Razzia in mehreren deutschen Bundesländern und im Ausland gegen die Gruppe gegeben, auch in Thüringen.
MDR (kabe/sar)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 06. April 2024 | 19:00 Uhr